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Rallye Dakar 2024 Beifahrer Timo Gottschalk hat Chancen auf ein Topergebnis
Timo Gottschalk

Deutschsprachige Starter bei der Rallye Dakar 2024: Wer in welcher Klasse fährt

Timo Gottschalk und Dennis Zenz hoffen auf Topergebnis - Neffe von Heinz Kinigadner debütiert bei den Motorrädern - Auch Lukas Lauda erstmals am Start

Auch bei der Rallye Dakar 2024 sind in den verschiedenen Klassen wieder einige Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Start. Deutschsprachige Vertreter befinden sich in Saudi-Arabien aber in der Minderheit. Mit 163 eingeschriebenen Teilnehmern ist Frankreich am stärksten vertreten, gefolgt von Spanien (119 Starter) und Italien (72).

Ein Dakar-Routinier wird 2024 in Saudi-Arabien nicht mehr über die Startrampe rollen: Dirk von Zitzewitz. Nach 24 Jahren hat sich der Deutsche dazu entschlossen, nicht mehr als Beifahrer anzutreten und seinen Profihelm an den Nagel zu hängen.

Im Jahr 2009 haben von Zitzewitz und Giniel de Villiers den ersten Gesamtsieg für Volkswagen erobert. 2023 saß er noch im Toyota von Yazeed Al-Rajhi. Aber bei einer Kompression hatte sich von Zitzewitz einen Brustwirbel gebrochen, was ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen ist.

Trotzdem fuhren sie ins Ziel. Seit einem schweren Unfall in einem Side-by-Side im Sommer 2017 in Ungarn ist ein Teil von von Zitzewitz Wirbelsäule versteift. Nach der weiteren Verletzung 2023 wollte der 55-Jährige kein Risiko mehr eingehen.

"Es fällt mir trotzdem schwer zu sagen, das Kapitel Dakar ist beendet", wird von Zitzewitz von den Lübecker Nachrichten zitiert. "Da ist ein Kampf in mir. Doch es muss sein. Auch aus Selbstschutz."

Seinen Platz im Overdrive Toyota Hilux von Al-Rajhi hat Timo Gottschalk übernommen. Der Landsmann von von Zitzewitz hat im Jahr 2011 mit Nasser Al-Attiyah in einem Volkswagen den Gesamtsieg erobert. Gottschalk war bereits in den Jahren 2015 bis 2019 Beifahrer von Al-Rajhi.

Im Laufe der Saison 2023 bestritt das Duo mehrere Rallyes. Sie gewannen den Titel in der Saudi-Arabischen Meisterschaft. Gottschalk ist aber nicht der einzige deutsche Beifahrer in der Topklasse T1+, der sich Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis machen darf.

Dennis Zenz sitzt im werksunterstützten Toyota neben dem US-Amerikaner Seth Quintero. Das Duo hat in den vergangenen drei Jahren in der T3-Klasse für Furore gesorgt. Im Vorjahr waren sie Zweite. Quintero/Zenz stehen nun vor ihrem Debüt in der Topklasse.

Die beiden Schweizer Alexandre Pesci, der Rebellion gegründet hat, und Stephan Kuhni sind wie in den vergangenen Jahren als Privatfahrer am Start. In diesem Jahr setzen die Eidgenossen auf einen Toyota Hilux. Cederic Goumaz fährt einen MD-Optimus mit Hinterradantrieb (Klasse T1.2)

Neffe von Heinz Kinigadner vor Motorrad-Debüt

Österreicher sind in der Automobilklasse nicht am Start. Anfang Dezember hat sich Motorradfahrer Matthias Walkner bei Trainingsfahrten in den USA schwere Beinverletzungen zugezogen. Vor dem Salzburger steht eine lange Rehabilitationsphase.

Vor seiner ersten Dakar als Motorradfahrer steht Tobias Ebster. Er ist der Neffe von Heinz Kinigadner. Ebster tritt mit einer KTM in der Original-Klasse an, in der die Fahrer komplett auf sich gestellt sind und kein Team und keine Mechaniker zur Unterstützung haben.

In dieser Klasse wollte auch Mike Wiedemann erneut an den Start gehen. Aber der Deutsche hat sich wenige Tage vor Weihnachten Verletzungen im rechten Fuß (Achillessehnenriss, Innenbandfraktur, Innenknöchelfraktur) zugezogen. Er muss wie Walkner lange pausieren.

Die deutsche Flagge bei den Motorrädern hält Sebastian Bühler hoch. Er tritt mit dem Hero-Team in der Topklasse RallyGP an. Bühlers Ziel ist ein Top-10-Ergebnis. Motorradfahrer aus der Schweiz sind keine gemeldet.

Neben Ebster ist ein zweiter Motorradfahrer aus Österreich dabei. Ardit Kurtaj ist in Albanien geboren und wohnt seit einigen Jahren in der Alpenrepublik. Er ist Doppelstaatsbürger. Als langjähriger Fan erfüllt sich Kurtaj mit einer Husqvarna des HT-Teams seinen großen Traum.

In der Challenger-Klasse T3 bilden wieder Annett Quandt (vor ihrer Hochzeit Fischer) und Annie Seel ein Damenteam. Sie sitzen wieder im Yamaha SSV von X-raid. Für die Deutsche Quandt wird es die sechste Dakar. 2022 gewannen Quandt/Seel die Damenwertung.

Lukas Lauda probiert es mit einem Can-Am

Ein prominenter Name befindet sich ebenfalls in der Challenger-Klasse T3 auf der Nennliste: Lukas Lauda. Der älteste Sohn von Formel-1-Legende Niki Lauda wird zum ersten Mal die Rallye Dakar in Angriff nehmen. Er fährt einen Can-Am Maverick von South-Racing.

Laudas Beifahrer ist Stefan Henken. Der Deutsche ist in der Vergangenheit vor allem in der Truck-Klasse gefahren. In den vergangenen beiden Jahren hat Lauda bereits einige Rallyes bestritten, darunter zum Beispiel in Marokko.

"Als Kind bin ich viel Motocross gefahren", sagt Lauda. Vor rund 20 Jahren kümmerte er sich als Manager auch um die Rennkarriere seines jüngeren Bruders Mathias. Zum Rallye-Raid-Sport kam Lukas Lauda durch einen österreichischen Landsmann.

"2022 lud mich Heinz Kinigadner nach Tunesien ein, um eine Can-Am zu testen. Ich fand das toll. Ich kaufte einen gebrauchten Can-Am von South-Racing und begann mit meinem Beifahrer Stefan einige Rallyes zu fahren. Heinz hat mich mit Stefan bekannt gemacht."

"Wir sind wirklich ein gutes Team. Er hat mir alles beigebracht. Ich lerne immer noch dazu", sagt Lauda. "Die Dakar war für mich immer das größte Rennen und das größte Abenteuer. Ich verfolge sie seit meiner Kindheit. Mein Ziel ist es, viel zu lernen und zu versuchen bester Rookie zu sein."

Mit Marcus Winkler ist ein weiterer Österreicher mit einem Can-Am von South-Racing am Start. Auch für ihn ist es das Debüt. Winkler arbeitet mit Beifahrer Alexander Toril (Spanien). Aus der Schweiz ist Jerome de Sadeleer mit einem Can-Am in der Standard-SSV-Klasse vertreten.

Sein Beifahrer ist Michael Metge aus Frankreich. De Sadeleer bestreitet nach 2022 seine zweite Dakar. Im kleinen Feld der Quads, das nur aus zehn Teilnehmern besteht, sind keine deutschsprachigen Fahrer dabei.

Bei den Trucks fährt der Deutsche Michael Baumann einen MAN als Assistenzfahrzeug von Q Motorsport (Audi), obwohl sie in der Klasse T5.1 in der Prototypenkategorie der Trucks gemeldet sind. Er teilt sich die Kabine mit seinen Landsleuten Philipp Beier und Sebastian Lindner. Philipp Rettig ist Beifahrer in einem MAN vom französischen Team Boucou Competition.

Motorsport-Total.com

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