
Skoda Fabia RS Rally2 im Prager Nationalmuseum | 12.01.2023
Dienstende für den Prototypen
Nachdem der für Tests auf Asphaltstrecken ausgerichtete Prototyp des Škoda Fabia RS Rally2 seine Arbeit erfolgreich getan und sich seinen Ruhestand verdient hat, ehrte ihn Tschechien mit einer standesgemäßen Altersresidenz. Er ist nun Teil der Ausstellung im Technischen Nationalmuseum (Národní technické muzeum, NTM), wo er übrigens in durchaus erlauchter Gesellschaft ist. Just dort steht etwa auch ein Motorrad vom Typ L&K CCR sowie der Rennwagen L&K RK/M.
Wem letztere zwei Gefährte nichts sagen: Das Motorrad Laurin & Klement CCR diente als technische Basis für den Sieger der Dourdan-Meisterschaft im Jahr 1905 und verweist damit auf die mehr als 120-jährige Motorsporttradition der Marke aus Mlada Boleslav. Und der Sportwagen L&K RK/M verhalf Graf Alexander "Sasa" Kolowrat bereits vor 110 Jahren zu zahlreichen Renn-Siegen.
Der neuste Zugang des Museums mit Motorsport-Hintergrund aus dem Hause Skoda dürfte allen hier mitlesenden da schon deutlich mehr sagen. Der brandneue Rally2-Fabia ist gerade drauf und dran seine ersten Bewährungsproben auf aller Welt zu bestreiten - wie hierzulande erst letztes Wochenende bei der Jännerrallye, wo sowohl Simon Wagner als auch Raimund Baumschlager die Ehre hatten, mit zu den ersten zu gehören, die einen solchen Wagen ihr Eigen nennen dürfen. Wer mehr zum Wagen an sich wissen möchte, ist bei unserem Artikel zur Enthüllung in Mlada Boleslav samt Interviews mit Kris Meeke und Andreas Mikkelsen bestens aufgehoben.
Zum Einzug des Prototypen selbst sagte Michael Oeljeklaus, Škoda Auto Vorstand für Produktion und Logistik: „Die Motorsportversionen des Škoda Fabia behaupten sich auf den internationalen Rallye-Pisten seit Jahrzehnten hocherfolgreich gegen die Konkurrenz. Das zeigt in beeindruckender Weise: Unser Unternehmen und die Tschechische Republik stehen im Automobilbau weltweit für große technische Kompetenz, besondere Fertigungspräzision und höchste Zuverlässigkeit. Der aktuelle Fabia RS Rally2 bringt alle Voraussetzungen mit, um an die Erfolge seines Vorgängers anzuknüpfen und in den kommenden Jahren die lange Motorsporttradition unserer Marke zu prägen. Ich freue mich sehr, dass wir heute einen von zwei Prototypen in die Fahrzeugsammlung des Technischen Nationalmuseums übergeben und damit auch unsere langjährige Partnerschaft mit dieser besonderen Kultureinrichtung fortsetzen.“
Karel Ksandr, Generaldirektor des Technischen Nationalmuseums in Prag, ergänzt: „Der Fabia RS Rally2 ist ein weiterer Meilenstein in der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Technischen Nationalmuseum und Škoda Auto. Mit der Schenkung der ersten drei Motorräder legte Václav Klement, Mitbegründer und Visionär des Unternehmens in Mladá Boleslav im Jahr 1935 den Grundstein für unsere Sammlung. Zu diesen Modellen zählt auch die sportliche Zweizylindermaschine Laurin & Klement (Slavia) CCR. Sie diente als Basis für ein Rennmotorrad, mit dem Václav Vond?ich 1905 die inoffizielle Weltmeisterschaft in Dourdan, Frankreich, gewann. Echte Publikumsmagneten unserer Dauerausstellung sind auch der große L&K RK/M, mit dem Saša Kolowrat vor 110 Jahren zahlreiche Erfolgen erringen konnte oder der Škoda 130 RS, der erfolgreichste tschechoslowakische Sportwagen der Nachkriegszeit. Sehr interessant ist auch der Škoda F3 von 1966, der eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 200 km/h erreichte. Dieser erfolgreiche Rennwagen, in dem auch Komponenten des Serienmodells Škoda 1000MB zum Einsatz kommen, zählte zu unseren erfolgreichsten Sportwagen. Dieses Fahrzeug stiftete Škoda Anfang der 1970er Jahre dem Technischen Nationalmuseum. Aktuell ist das Škoda F3-Formelfahrzeug eingelagert, der neu hinzugekommene Škoda Fabia RS Rally2 kann allerdings in der Ausstellung besichtigt werden.“