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Hyundai WRT Der Unfall von Ott Tänak hatte für Hyundai schmerzhafte Folgen
Motorsport Images

Hyundai muss aus "schmerzhaftem" Titelverlust in der WRC lernen

In die Freude über den Fahrertitel für Neuville mischt sich bei Hyundai Frust über den Verlust des Herstellertitels in der WRC: Welche Lehren müssen gezogen werden?

Nach dem Unfall von Ott Tänak bei der Rallye Japan, der entscheidend zum Verlust des Herstellertitels in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) beitrug, muss Hyundai laut Teamchef Cyril Abiteboul wichtige Lehren ziehen. Gleichzeitig fordert Abiteboul Anpassungen im Reglement, um die Kommunikation zwischen Fahrer und Team zu verbessern.

Das Werksteam des südkoreanischen Herstellers verpasste am vergangenen Wochenende in einem dramatischen Finale den ersten Herstellertitel seit 2020. Vor der letzten Rallye des Jahres lag Hyundai mit 15 Punkten Vorsprung auf Konkurrent Toyota auf Titelkurs.

Doch ein Unfall des bis zur 17. Wertungsprüfung führenden Tänak brachte die Wende. Er kostete den Esten und Hyundai letztlich die entscheidenden WM-Punkte, bescherte aber Thierry Neuville und seinem Beifahrer Martijn Wydaeghe die Fahrermeisterschaft.

Abiteboul: Hyundai muss weiteren Schritt machen

Die Entscheidung im Duell um den Herstellertitel fiel schließlich auf der Powerstage, wo Toyota dank der Plätze eins für Sebastien Ogier und drei für Elfyn Evans mit drei Punkten die Nase vorn hatte.

Entsprechend gemischt waren die Gefühle im Hyundai-Lager nach dem Ende der Rallye. "Natürlich waren wir sehr nah dran, und wenn man etwas so knapp verpasst, ist das immer ärgerlich und frustrierend", sagt Abiteboul. "Aber ich denke, wir sollten Thierry und Martijn die Chance geben, ihre Leistung zu feiern - das haben sie sich wirklich verdient."

So knapp und spannend die Entscheidung am Ende auch war, unverdient sei der Hersteller-Titel für Toyota nicht: "Ich glaube, sie gehören an die Spitze. Als Sebastien Ogier auf der letzten Prüfung alles gegeben hat, konnte Thierry nicht mehr mithalten", gibt Abiteboul offen zu. "Das zeigt uns, dass wir noch einen Schritt machen müssen, um auf ihr Niveau zu kommen - und ich bin überzeugt, dass wir das nächstes Jahr schaffen können."

Regeln zur Kommunikation mit den Fahrern nicht mehr zeitgemäß

Abiteboul räumte ein, dass der Verlust des Titels für das gesamte Team "schmerzhaft" gewesen sei. Er kritisierte aber auch das aktuelle Reglement und forderte, dass die Teams während der Rallyes mehr Daten an die Fahrer übermitteln dürfen, um solche Situationen besser bewältigen zu können.

Bis 2015 war es erlaubt, den Fahrern Zwischenstände zu übermitteln, doch die FIA verbot dies, um zu verhindern, dass die Fahrer strategisch langsamer fahren. Abiteboul sieht das kritisch: "Wir leben in einem Zeitalter der enormen Konnektivität und Datenmengen, aber während der Rallyes fehlt uns das völlig".

"Für uns war es offensichtlich, dass Tänak zu schnell war. Für ihn war es vielleicht nicht so", sagte der Hyundai-Teamchef. "Wir haben klar kommuniziert, dass wir am Sonntag die Plätze drei und fünf brauchen, nicht eins und zwei. Es gab keine Notwendigkeit, so aggressiv zu fahren", übt er leichte Kritik an Tänak.

Kontrolle des Tempos im Rallyesport schwierig

Allerdings sei die richtige Kontrolle des Tempos im Rallyesport eine große Herausforderung für die Fahrer. "Es ist nicht wie auf einer Rundstrecke, wo man jede Runde genau entscheiden kann, ob man ein Zehntel schneller oder langsamer fährt. Die Fahrer sind auf sich allein gestellt."

Abiteboul kündigte an, dass Hyundai aus dem Unfall und dem verlorenen Titel lernen werde: "Vielleicht macht es Toyota besser, ich kenne ihre Abläufe nicht. Aber ich möchte glauben, dass wir alle aus dieser Situation lernen und uns verbessern werden."

Motorsport-Total.com

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