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Rallye Dakar: Tag 6 Das Drehmoment der Elektromotoren des Audi ist ein Vorteil in der Wüste
Audi Communications Motorsport / Antonin Vincent, DPPI

Rallye Dakar 2024: Loeb gewinnt Etappe 6, Audi übernimmt Gesamtführung

Sebastien Loeb gewinnt die neue 48-Stunden-Etappe - Technische Probleme werfen Nasser Al-Attiyah weit zurück - Audi führt mit Carlos Sainz vor Mattias Ekström

Der neue 48-Stunden-Marathon bei der Rallye Dakar 2024 in Saudi-Arabien ging mit dem 25. Etappensieg für Sebastien Loeb (Prodrive) zu Ende. In der Gesamtwertung hat Audi auf der sechsten Etappe das Kommando übernommen. Carlos Sainz führt vor Mattias Ekström. Nasser Al-Attiyah kann sich von seinen Sieghoffnungen verabschieden, denn sein Prodrive strandete mit technischen Problemen in der Wüste.

Die sechste Etappe war der neue 48H-Chrono über zwei Tage. Diskussionen gab es schon im Vorfeld. Mittwochabend um 23:00 Uhr Ortszeit wurde bekannt, dass es für die Automobile eine kleine, aber entscheidende Modifikation gab.

Nach der Verbindungsetappe nach 108 Kilometern durfte nachgetankt werden. Die gesamte Etappe wurde um 23 Kilometer auf 549 verkürzt. Dazu gab es zusätzlich eine 37 Kilometer lange neutralisierte Zone. Somit wurde der Faktor Kraftstoff sparen obsolet gemacht.

Vor allem Prodrive äußerte Unmut, da man sich speziell darauf vorbereitet hatte. Man sah nicht ein, warum andere Teams reklamiert hatten, dass es sich mit den ursprünglich geplanten Tankstopps nicht ausgehen würde. Der weiche Sand sorgte insgesamt für höheren Kraftstoffverbrauch.

Am ersten Tag überschlugen sich Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk schon nach 51 Kilometern. Sie waren in Führung gelegen. Das Duo ist unverletzt geblieben, aber der Toyota Hilux ist stark ramponiert worden.

Beim Audi von Stephane Peterhansel versagte der hydraulische Wagenheber, wodurch Reifenwechsel erschwert wurden. Loeb hatte bei seinem Prodrive Hunter etwas mit dem Differenzial zu kämpfen. Das bremste ihn aber kaum.

Um 8:30 Uhr Ortszeit war es am Donnerstag für die Automobile losgegangen. Bis 16:00 Uhr Ortszeit wurde gefahren. Dann wurde das Rennen eingefroren und die Teilnehmer mussten eines der nächstgelegenen provisorischen Biwaks für die Übernachtung ansteuern.

Das Rennen lief schneller als vom Veranstalter erwartet. Von den Topfahrern erreichten Sainz, Mathieu Serradori (Century), Guillaume de Mevius (Toyota), Loeb und Lucas Moraes (Toyota) das Biwak D (398 Kilometer).

Al-Attiyah und Ekström schafften es sogar etwas weiter bis Biwak E (436 Kilometer). Peterhansel war mit seinem Audi nur bis Biwak C (347 Kilometer) gekommen. Am Freitag musste die restliche Schleife bis zum großen Biwak in Shubaytah zurückgelegt werden.

Al-Attiyah strandet in der weiten Wüste

Die Strecke war deutlich kürzer als am Vortag, je nachdem wie viele Kilometer jeder Fahrer im ersten Teil geschafft hatte. Die Dramen setzten sich in den großen Dünen der Rub al-Chali Wüste fort.

Bei der Kilometermarke 530 strandete der Hunter von Al-Attiyah. Es gab ein mechanisches Problem. Die Reparatur nahm einige Zeit in Anspruch. Al-Attiyah konnte damit die Hoffnungen auf einen dritten Gesamtsieg hintereinander im Sand begraben.

Nach einer Gesamtzeit von über sieben Stunden gewann schließlich Loeb den 48-Stunden-Marathon. Es war sein zweiter Etappensieg in diesem Jahr und sein 25. insgesamt. Damit zog der Rallye-Rekordweltmeister mit Hiroshi Masuoka (Gesamtsieger 2002 und 2003) gleich.

Doppelführung für Audi

Mit zwei Minuten Rückstand wurde Sainz Zweiter. Damit übernahm "El Matador" wieder die Führung in der Gesamtwertung. Sein Vorsprung auf Ekström, der Etappe 6 als Dritter gemeistert hat, beträgt 20 Minuten. Es läuft bei Halbzeit alles für Audi.

"Es war eine ziemlich schwierige Etappe, aber ich denke, wir haben einen guten Job gemacht", kommentiert Sainz. "Am Ende hatte ich ein Problem und blieb an einer Stelle stecken. Wir haben einige Minuten verloren, aber alles in allem waren die beiden Tage gut."

"Im Moment sind wir zufrieden. Wenn man mich vor dieser Woche gefragt hätte, ob ich führen würde, dann hätte ich geantwortet, dass ich zufrieden wäre. Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Es ist noch alles sehr offen".

Sebastien Loeb der einzige Herausforderer von Audi

Loeb ist mit einer knappen halben Stunde Dritter. Alle weiteren Fahrer ab Platz vier haben bereits mehr als eine Stunde Rückstand auf Sainz. Al-Attiyah stand lange mit gebrochener Lenkung in der Wüste und erreichte schließlich mit einem Zeitverlust von zwei Stunden und 45 Minuten das Ziel.

Somit bleibt Loeb der einzige große Herausforderer von Audi. "Heute waren noch 150 Kilometer zu fahren, also habe ich versucht mehr zu pushen, um eine gute Zeit zu erreichen. Das haben wir auch geschafft. Es gab also keinerlei Probleme für uns auf dieser langen Etappe."

"Ich denke, dass wir in der zweiten Woche weiter den richtigen Rhythmus finden müssen. Das Niveau ist wirklich hoch. Die Autos sind sehr schnell. Wenn man nur auf einer Etappe einen Fehler macht, verliert man viel Zeit und liegt weit zurück. Also müssen wir bis zum Ende konstant sein."

Bemerkenswert ist der fünfte Platz des Polen Eryk Goczal, der mit dem Spanier Oriol Mena die Challenger-Klasse T3 mit einem Side-by-Side von Taurus dominiert. Auch im Gesamtklassement lassen sie einige Fahrzeuge der Topklasse hinter sich und sind Zehnter.

Die Fahrer fliegen noch am Freitag von Shubaytah nach Riad. Die Fahrzeuge werden auf öffentlichen Straßen in die Hauptstadt Saudi-Arabiens gebracht. Am Samstag steht in Riad der einzige Ruhetag der Rallye auf dem Programm.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) - 7:21:56 Stunden
02. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) +2:01 Minuten
03. Ekström/Bergkvist (Audi RS Q e-tron) +10:55
04. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +22:45
05. Goczal/Mena (Taurus T3 Max) +28:48
06. Chicherit/Winocq (Overdrive-Toyota Hilux) +34:05
07. Prokop/Chytka (MP-Sports Ford Raptor) +36:34
08. de Villiers/Murphy (Toyota Hilux) +37:04
09. de Mevius/Panseri (Overdrive-Toyota Hilux) +41:28
10. Goczal/Gospodarczyk (Taurus T3 Max) +44:33

Gesamtwertung nach 6 von 12 Etappen (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) - 24:59:32 Stunden
02. Ekström/Bergkvist (Audi RS Q e-tron) +20:21 Minuten
03. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +29:31
04. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +1:04:00 Stunden
05. de Mevius/Panseri (Overdrive-Toyota Hilux) +1:09:47
06. de Villiers/Murphy (Toyota Hilux) +1:25:16
07. Prokop/Chytka (MP-Sports Ford Raptor) +1:35:04
08. Serradori/Minaudier (Century CR6-T) +1:52:20
09. Goczal/Mena (Taurus T3 Max) +1:52:30
10. Botterill/Cummings (Toyota Hilux) +1:54:41

Motorsport-Total.com

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