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Lavanttal-Rallye: Bericht HRM
Foto: Harald Illmer

Auch in der HRM hieß der Sieger Wagner

Schnelle Ehepaare, schnelle Lokalmatadore in bildhübschen historischen Boliden, begeisterte Fans an den Strecken - der dritte Lauf zur TEC7 HRM war ein Knüller! Gewonnen haben im Lavanttal Karl Wagner/Gerda Zauner im Porsche, Tabellenleader bleiben Günther Königseder/Lukas Holzer. Das Kärntner Ehepaar Klösch erfreut die Fans mit Platz drei.

Als heuer noch ungeschlagene Tabellenleader der TEC7 HRM (Historische Rallye Staatsmeisterschaft) kamen Günther Königseder und Lukas Holzer zur 47. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr Wolfsberg. Das Lancia-Duo konnte sowohl die Jänner- als auch die Rebenland-Rallye für sich entscheiden und galt daher zumindest auf dem Papier als Topfavorit.

In der Praxis jedoch fanden Königseder/Holzer erschwerte Bedingungen vor. Zum einen fuhr Königseder, seit 2009 vornehmlich mit seinem Lancia Delta Integrale unterwegs, tatsächlich seine allererste Lavanttal-Rallye („Ich muss mich erst an diese selektiven Prüfungen gewöhnen.“). Zum anderen waren mit Karl Wagner und Gerda Zauner in ihrem knallgelben TEC7 Porsche 911 quasi Österreichs Aushängeschilder im internationalen historischen Rallyesport am Start - die mehrfachen Historik-Europameister mussten im Rebenland schon vor dem Start abstellen, für das Lavanttal wurde ihr PS-starkes Arbeitsgerät wieder auf Vordermann gebracht („Unser Team Werkstatt 911 trug keine Schuld an dem Defekt, es lag an einer Zulieferfirma.“).

Kärntner Ehepaar Hochegger lässt die Fans jubeln

Prompt brannten Wagner/Zauner sämtliche Bestzeiten der ersten Etappe in den Asphalt - für Aufsehen sorgten jedoch die Kärntner Lokalmatadore Patrik und Julia Hochegger in ihrem bildschönen Opel Kadett GT/E. Auf der ersten SP fehlten dem Ehepaar Hochegger nur 1,6 Sekunden auf das Ehepaar Wagner/Zauner - nach drei Prüfungen hieß die Reihung Wagner-Hochegger-Königseder, die Kärntner konnten also auch die Tabellenleader in Schach halten. Hochegger erklärte entsprechend gut gelaunt: „Das Auto passt, die Strecke passt, die Stimmung passt - es sind sehr viele Fans da draußen, das ist wirklich großartig. Dass wir vor Königseder liegen - da spricht natürlich auch der Heimvorteil für uns.“

Die großartige Hochegger-Show vor zahlreichen Fans des Ehepaars fand jedoch auf SP4 ein jähes Ende: Ein gebrochener Radträger sorgte vorerst für einen Ausfall und beendete jede Hoffnung auf ein Podium. Aber: Der Opel konnte repariert werden, auch auf der zweiten Etappe erlebten Patrik und Julia Höhen und Tiefen - die Fans durften sich am Ende sogar über zwei sensationelle Bestzeiten (SP12 und 13) freuen. Hochegger/Hochegger landeten schlussendlich auf Platz acht sowie Platz drei der Wertungsklasse 2.

Legendärer Rundkurs Eitweg bringt Karl Wagner ins Schwitzen

Nach der ersten Etappe führten Karl Wagner/Gerda Zauner bereits über eine Minute vor Königseder/Holzer. Am Samstagvormittag stand auch der legendäre Rundkurs Eitweg auf dem Programm - ein absoluter Publikumsmagnet. Der selektive Kurs mit seinem Schotteranteil wurde für Karl Wagner zur Herausforderung: „Der Rundkurs war ungemein schwierig für uns. Da gibt es bereits tiefe Spurrillen - da bleibt der Porsche mit den Vorderreifen drin, aber die Hinterräder sind zu breit. Da ist es dann richtig anstrengend, das Auto auf Linie zu halten.“

Quattro-Teams verzaubern mit Bestzeiten und Querständen

Die zweite Etappe der Lavanttal-Rallye stand aber ohnehin unter dem Zauber eines weiteren Ehepaars. Nach ihrem technischen Ausfall am Freitag ließen Patrik und Verena Gaubinger ihren Audi Quattro Gr.4 so richtig fliegen. Drei Bestzeiten sowie drei zweitschnellste Zeiten zeigen das große Potential der Gaubingers. Aber auch jenes des Audi Quattro - auf SP11 gab es gar einen Quattro-Doppelsieg. Publikumsliebling Horst Stürmer (Audi Quattro Gr.4/Co Rene Zauner) war der Bestzeithalter. Die Frage „Quer oder schnell?“ stellt sich für ihn nicht: „Beides geht. Wir sind schnell und fahren trotzdem quer für die Zuschauer.“ Stürmer gilt als einer von einigen, welche die Tradition des viel zu früh verstorbenen Christof Klausner hochhalten. Doch Horst winkt ab: „Den Chrisi wird man nie erreichen! Aber es stimmt: Die Historischen erleben gerade einen Aufwind und werden wieder mehr - so soll es sein!“

Lukas Schindelegger: „Die Fans sind großartig!“

An der Spitze lagen weiterhin Wagner/Zauner vor Königseder/Holzer - auf einem klaren dritten Platz rangierten bis zur zehnten Prüfung Lukas und Helmut Schindelegger in ihrem Ford Escort RS2000 Mk2. Doch auf SP10 passierte Folgendes: „Wir hatten einen guten Lauf, das wäre eine super Zeit geworden - doch zirka zwei Kilometer vor dem Ziel lege ich den vierten Gang ein - und es passiert nichts, wir hatten gar keinen Gang mehr, der Schalthebel steckt jetzt noch im Leeren. Das war eine Riesenenttäuschung.“ Doch Lukas möchte trotz allem unbedingt etwas loswerden: „Die Fans sind so ein Wahnsinn! Wir waren ja ohne Service unterwegs und es haben mich ganz liebe Leute zum Serviceplatz gefahren, damit ich den Hänger holen konnte. So was ist wirklich nicht selbstverständlich und da möchte ich mich ganz herzlich dafür bedanken.“

Weiteres Kärntner Ehepaar landet auf dem Podium

Für die Kärntner Rallyefans hatte dies wiederum zur Folge, dass mit Thomas und Sandra Maria Klösch waschechte Lokalmatadore auf Platz drei vorrückten - ein weiteres Ehepaar, für den Veranstalterklub der Lavanttal-Rallye, dem MSC Lavanttal am Start - Thomas ist der Neffe des Klubobmanns Helmut Klösch. Thomas erklärte begeistert: „Wir konnten mit unserem dritten Platz auch den Sieg im historischen Mitropa Cup erringen - das ist gut, denn wir fahren heuer den gesamten Mitropa Cup.“

Auf Platz zwei landeten Günther Königseder und Lukas Holzer, die damit ihre überlegene Tabellenführung in der TEC7 HRM halten konnten. Allerdings gibt es eine Änderung zu verlautbaren: „Das war vorerst die letzte Rallye mit dem Lancia - wir wechseln ab der ET König Murtal Rallye auf einen historischen Fiat.“

Für Karl Wagner, der mit Gattin Gerda Zauner mit 54,3 Sekunden Vorsprung den Sieg erringen konnte, bleiben Königseder/Holzer die klaren Titelfavoriten: „Wir haben ja quasi schon zwei Streichresultate eingefahren, da wird sich der Titel aus eigener Kraft heraus wohl eher nicht ausgehen.“ Doch der Wiener, der mit TEC7 heuer als Seriensponsor der ORM sowie deren Sub-Kategorien eingestiegen ist, bleibt kämpferisch: „Wir konzentrieren uns heuer auf die heimische Meisterschaft - und natürlich kämpfen wir! Denn eine Meisterschaft ist immer erst mit dem letzten Rennen zu Ende.“

Die Klassensiege der TEC7 HRM gingen im Lavanttal an Klösch/Klösch (WK2), Wagner/Zauner (WK3), Csaba Fehervari/Imre Pozsonyi (Ungarn/Toyota Corolla AE92 GTi) sowie Königseder/Holzer (WK5). Der nächste Lauf zur TEC7 HRM ist die ET König Murtal Rallye powered by Erdbau Peter Hopf am 30. und 31. Mai rund um Judenburg.

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