
ERC, Kroatien-Rallye: Bericht | 05.10.2025
Marczyk: Europameister ohne Sieg
Miko Marczyk ist Europameister. Das von Stohl und Waldherr geführte Opel Junior Team feiert mit Carlberg den ERC4-Titel, Pröglhöf auf dem Podium!
Noir Trawniczek
„Es war immer mein Traum, Europameister zu werden. Danke an alle, die mit mir über viele Jahre diesen Weg gegangen sind. Es war ein harter Tag - doch mein Traum hat sich erfüllt“, jubelte der Pole Miko Marczyk (Copilot Szymon Gospodarczyk/Skoda Fabia RS Rally2), der sich mit dem dritten Platz hinter Jon Armstrong und Mads Östberg zum neuen Europameister krönen konnte. Für die Piloten der ERC war dieser Sonntag tatsächlich ein harter Tag - es regnete durchgehend, die Bedingungen entsprechend erschwert. Wermutstropfen für Marczyk: Der zweifache polnische Staatsmeister konnte in dieser Saison keinen einzigen Sieg erringen, seine besten Ergebnisse waren ein zweiter und drei dritte Plätze….
Aus österreichischer Sicht gibt es trotz der Ausfälle von Simon Wagner, Maximilian Lichtenegger (musste wegen Magengrippe schon im Vorfeld absagen), Enrico Windisch und „Tessitore“ Grund zum Jubeln: Das von Stohl Racing und Waldherr Motor Sport geführte ADAC Opel Rally Junior Team feierte nach dem Gewinn der JuniorERC auch den Gewinn der ERC4 durch Calle Carlberg, der seinen Titel mit einem klaren Sieg in der ERC4 erringen konnte. Und: Auch Luca Pröglhöf konnte zum großen Erfolg beitragen und landete als Dritter auf dem ERC4-Podium
Gegenüber motorline.cc erklärte Pröglhöf: „Wir haben heute gut in den Tag reingefunden - gestern waren wir noch ein Bisschen zu vorsichtig.Heute im Regen ging es ums Überleben und da konnten wir trotz wenig Regenerfahrung im Rally4 souverän ins Ziel fahren. Wir freuen uns natürlich, dass wir den schönen Teamerfolg auf dem Podium mitfeiern können. Wir würden auch im kommenden Jahr im Opel Junior Team fahren dürfen - wie immer geht es da auch um das Budget. Da hoffen wir, dass uns noch das eine oder andere Unternehmen als weiterer Sponsor unterstützt.“
Alfred Kramer junior und sein Copilot Jürgen Rausch erlebten in ihrem vom ungarischen Berenyi Racing Team eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo eine schwierige Rallye. Im Chat mit motorline.cc erklärte der Kärntner: „Es war heute extrem schwer im Regen, aber auch gestern war es schwierig - weil das einfach eine so brutale Rallye ist! Du hast sehr tiefe Cuts und wir hatten insgesamt fünf Reifenschäden bei dieser Rallye.“ Auf der letzten Prüfung kam es sogar zu einem doppelten „Patschen“ - und „wir hatten nur einen Reservereifen mit, weshalb wir auf der Verbindungsstrecke zur Zielrampe aufgeben mussten“. Dennoch zieht Alfi Kramer eine optimistische Bilanz: „Wir sind froh, dass wir die gesamten Kilometer fahren konnten. Jeder Kilometer ist Gold wert mit dem Auto. Ich habe wieder viel gelernt an diesem Wochenende.“
Das Baumschlager Rallye Racing Team erlebte heute mit dem mehrfachen Ungarischen Staatsmeister Norbert Herczig Höhen und Tiefen. Auf SP7 klagte Herczig über ein beschlagenes Fenster, doch auf der Prüfung danach konnte er sich auf Platz fünf vorarbeiten. Auf der vorletzten Prüfung jedoch warf ein Reifenschaden das Team zurück auf Platz zehn. Mit einem guten zehnten Platz auf der Powerstage konnte man sich letztendlich noch auf Platz neun hieven.
Das Waldviertler Wurmbrand Racing Team, das mit Norman Kreuter am Samstag wegen fehlendem Ladedruck aufgeben musste, setzte die Fahrt am heutigen Sonntag fort. Auch Kreuter und seine dänische Copilotin Jeannette Kvick blieben von Reifenschäden nicht verschont, hatten deren zwei. Das Team zeigte sich erfreut darüber, dass es Kreuter/Kvick bei den schwierigen Bedingungen ins Ziel geschafft haben. Aufgrund der Strafzeiten vom Samstag blieb nur der siebte und letzte Platz der ERC4.