
ERC, Kroatien-Rallye: Vorschau | 02.10.2025
Sechs Österreicher beim ERC-Finale
Während beim WM-Lauf, der Rallye Zentraleuropa, kein einziger österreichischer Pilot startet, sind es beim ERC-Finale deren sechs…
Noir Trawniczek
Am kommenden Wochenende steigt mit der Kroatien-Rallye das Finale der Rallye Europameisterschaft (ERC). Während für den nächsten WM-Lauf, der Rallye Zentraleuropa (16. bis 18. Oktober), die zu einem Teil auf österreichischem Boden abgehalten wird, kein einziger Österreicher genannt hat, starten in Kroatien gleich sechs Piloten aus der Alpenrepublik…
In der großen Klasse können theoretisch noch drei Fahrer Europameister werden: Der Pole Miko Marczyk führt mit 146 Punkten vor Andrea Mabellini aus Italien mit 131 Zählern - nach Abzug des Streichresultats bei Marczyk (13 Punkte) steht es zwischen Marczyk und Mabellini jedoch nur noch 133 zu 131. Krasse Außenseiterchancen hat noch der Ire Jon Armstrong - doch er müsste mindestens 34 von 35 möglichen Punkten an Land ziehen, während zugleich Marczyk nicht besser als auf Platz sieben und Mabellini nicht besser als auf Platz sechs landen dürfte.
Simon Wagner wird auch beim Finale der ERC starten - er blickt auf eine großartige Saison zurück (wohl seine beste), in der er drei Meisterschaften fuhr: TEC7 ORM/Staatsmeister, Tschechische Staatsmeisterschaft/Vizestaatsmeister und eben ERC, in der er bislang jedoch nur drei Läufe absolviert hat und nun mit 30 Punkten auf Platz 13 liegt. Wagner sagt in einer Aussendung: „Wir werden auch in Kroatien wieder unser Bestes geben, um die Saison mit einem weiteren Top-Ergebnis abzuschließen. Es wird sicher ein spannendes Wochenende, auf das wir uns schon sehr freuen!“ Mit einem starken Ergebnis könnte der Sprung in die Top10 der Jahreswertung gelingen…
Baumschlager Rallye Racing startet wieder mit dem ungarischen Mehrfach-Meister Norbert Herczig, der unlängst die slowenische Rally Nova Gorica gewinnen konnte.
Ebenfalls in der großen Kategorie (Rally2) starten Alfred Kramer junior und Jürgen Rausch. Der Kroatische Junioren Meister 2022 fuhr heuer erst drei Rallyes, davon eine (Kumrovec) im Skoda Fabia Rally2 evo, wo ihn ein Getriebeschaden ereilte.
Maximilian Lichtenegger bestätigt mit dem Start im Renault Clio Rally3 jene Gerüchte, wonach er im kommenden Jahr eben genau mit dem Rally3 Erfahrungen sammeln und dabei weiterhin einen Mix aus internationalen und nationalen Rallyes absolvieren möchte. Elf RC3-Teams sind in Kroatien am Start. Wird das Jungtalent auch im Allrad-Boliden sofort mit guten Zeiten glänzen? Spannend!
Das von Stohl Racing und Waldherr Motor Sport geführte ADAC Opel Junior Rally Team hat mit dem Gewinn der JuniorERC durch Calle Carlberg bereits das größte Ziel erreicht. In der ERC4 könnte noch der Brite Ioan Lloyd den Titel erringen, allerdings nur, wenn Carlberg ausfallen oder ganz wenige Punkte machen sollte. Lloyd sagte bereits im Vorfeld der Rallye, dass er so nicht Champion werden möchte. Der zweite Pilot des Teams, Luca Pröglhöf (Copilotin Christina Ettel), liegt in der JuniorERC auf Rang zwölf und möchte „mit einem Top5-Ergebnis noch einmal ein starkes Zeichen setzen“. In der JuniorERC starten in Kroatien neun Rally4-Teams.
Das Waldviertler Wurmbrand Racing Team setzt wieder den Peugeot 208 Rally4 des Deutschen Norman Kreuter und seiner dänischen Copilotin Jeannette Andersson Kvick ein.
Die relativ nah gelegene Kroatien-Rallye nützen auch Enrico Windisch und Bianca Marina Stampfl im Audi A1 Rally2-Kit.
„Tessitore“ wird seiner frisch entflammten Liebe zum Proto frönen, im Race Rent Austria Ford Fiesta Proto wird Sabine Pailer aus dem „Gebetsbuch“ lesen.
Die Kroatien-Rallye wird am Freitag mit einem Shakedown eingeleitet. Die erste Etappe am Samstag den 4. Oktober beinhaltet sechs Sonderprüfungen, am Sonntag stehen weitere vier SPs auf dem Programm. Die Kroatien-Rallye gilt wegen der unterschiedlichen Asphalt-Beläge als besonders anspruchsvoll.