
Hyundais WRC-Hoffnung 2025 | 09.10.2025
Neuville verrät, wo noch Potenzial schlummert
Hyundais WRC-Team sucht nach dem optimalen Set-up - Thierry Neuville sieht trotzdem großes Potenzial im i20 N Rally1 des Jahrgangs 2025. Und: Hyundai bringt die jüngste Spezifikation zur Herbstrallye.
Der amtierende Rallye-Weltmeister Thierry Neuville ist überzeugt, dass Hyundais überarbeiteter WRC-Bolide für die Saison 2025 deutlich mehr Potenzial besitzt als das Vorjahresmodell - auch wenn das Team bislang Schwierigkeiten hat, die volle Leistungsfähigkeit des neuen i20 N Rally1 auszuschöpfen.
Nach der Rallye Chile zeigte sich Neuville besorgt über den Rückstand zu Toyota. Das Hyundai-Team hatte dort mehrere Set-up-Varianten ausprobiert, konnte jedoch keine optimale Abstimmung finden, um die maximale Geschwindigkeit des 2025er Autos auf die Strecke zu bringen.
Schon im Frühjahr hatte sich gezeigt, dass der neue Wagen nicht sofort auf Anhieb funktionierte. Beim Asphaltdebüt auf den Kanarischen Inseln konnte Hyundai im April nicht mit Toyota mithalten, nachdem man in Monte Carlo zum Saisonauftakt noch auf die 2024er Spezifikation gesetzt hatte.
Tests liefern "interessante Erkenntnisse"
Teamkollege Adrien Fourmaux regte nach der Rallye Chile an, einen direkten Vergleichstest zwischen dem 2024er und dem 2025er Modell durchzuführen, um vor dem anstehenden Rallye Zentraleuropa herauszufinden, welches Fahrzeug tatsächlich schneller ist.
Seit dem Chile-Lauf arbeitet Hyundai intensiv daran, die Eigenheiten des neuen Autos besser zu verstehen und die optimale Abstimmung zu finden. Neuville nutzte die East Belgian Rally sowie einen anschließenden Testtag zur Vorbereitung, während Fourmaux zuletzt beim Lauf der Rallye-Europameisterschaft in Kroatien startete und am kommenden Wochenende bei der Herbst-Rallye in Österreich antreten wird, wo er die jüngste Spezifikation des Hyundai i20 N Rally1 pilotieren wird. Auch Ott Tänak hat wieder Testkilometer im neuen i20 N absolviert.
Neuville zeigte sich nach seinem Einsatz in Belgien optimistisch: Die zusätzlichen Testkilometer hätten "interessante Erkenntnisse" geliefert, die das Team voranbringen könnten.
Was Neuville zuversichtlich stimmt und was nicht
"Für mich hat das Auto 2025 deutlich mehr Potenzial als das von 2024. Ich denke, wir haben bislang einfach nicht das Beste aus dem Wagen herausgeholt", erklärte Neuville. "Wir wissen, dass es noch Bereiche gibt, in denen wir uns verbessern können, und wir haben diese Schwachstellen identifiziert. Hoffentlich können wir sie bald beheben."
Der Belgier betonte, dass sich das optimale Arbeitsfenster des neuen Autos im Vergleich zum Vorgänger verändert habe. "Vielleicht haben wir dieses Fenster noch nicht perfekt getroffen, zumindest beim letzten Asphaltlauf. Aber ich denke, wir arbeiten nun gezielter. Es gibt Spielraum bei der Abstimmung und in den Bereichen, in denen das Auto am besten funktioniert. Wir brauchen noch etwas mehr Fahrzeit, aber wir wissen jetzt, wo wir ansetzen müssen."
Mit Blick auf die kommende Rallye Zentraleuropa, die er 2023 gewinnen konnte, bleibt Neuville vorsichtig, was die Erwartungen angeht. "Ich denke, wir wissen noch nicht genau, wie wir im Vergleich zu Toyota dastehen. Das werden wir erst nach den ersten Prüfungen sehen", so der 21-fache WRC-Sieger. "Das Ergebnis wird stark vom Wetter abhängen, und unsere Startposition ist nicht ideal. Wenn es regnet, hilft uns das sicher nicht."
Hyundai steht somit vor einer entscheidenden Phase der Entwicklung. Während die Konkurrenz aus Japan konstant stark auftritt, sucht das Team aus Alzenau nach dem Schlüssel, um das Potenzial des neuen i20 N Rally1 endgültig freizusetzen - ein Ziel, das Neuville fest im Blick hat.