
WRC Rallye Paraguay 2025: Bericht | 31.08.2025
Sebastien Ogier feiert Karrieresieg Nummer 65
Sebastien Ogier gewinnt die Premiere der Rallye Paraguay und mischt munter im WM-Kampf mit - Adrien Fourmaux verliert Podiumsplazt in letzter Prüfung
Toyota-Pilot Sebastien Ogier hat seine Chancen auf den neunten Weltmeistertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) durch ein spektakuläres Comeback von Platz acht zum Gesamtsieg bei der ersten Rallye Paraguay gestärkt.
Ogier und Beifahrer Vincent Landais erholten sich nach einem frühen Reifenschaden und sicherten sich auf den unbekannten und anspruchsvollen Schotterstrecken Paraguays, die für reichlich Dramatik sorgten, ihren vierten Sieg in der laufenden Saison.
Ogier gewann mit 26,2 Sekunden Vorsprung, nachdem ein Regenschauer auf der letzten Etappe das Podium durcheinandergebracht hatte. Die Podestplätze hinter Ogier belegten Elfyn Evans (Toyota) und der amtierende Champion Thierry Neuville (Hyundai).
Toyota zieht mit Citroen gleich
Mit dem Erfolg, sein 65. in der Rallye-WM, liegt Ogier in der WM-Wertung nun neun Punkte hinter dem Spitzenreiter Evans. Toyota zog mit Citroen gleich und ist nun gemeinsam mit 102 Rallyesiegen erfolgreichster Hersteller in der WRC.
Paraguay präsentierte sich für die Crews als unbekanntes Terrain mit schnellen, tückischen Straßen, wechselnden Grip-Bedingungen und harten Kuppen. Kalle Rovanperä (Toyota) übernahm nach der ersten Wertungsprüfung zunächst die Führung mit 3,2 Sekunden Vorsprung auf Ogier. Ein Reifenschaden am rechten Hinterrad kostete Ogier bei der zweiten Prüfung 37,3 Sekunden und warf ihn auf Rang acht zurück.
Rovanperä konnte seine frühe Führung nicht lange behaupten, da Adrien Fourmaux, der einzige Hyundai-Fahrer, der mit dem Auto am Freitag zufrieden war, schnell an ihm vorbeizog. Beim Mittagservice lag Fourmaux nur 4,1 Sekunden vor Rovanperä, während Sami Pajari (Toyota) auf Platz drei folgte. Weitere Reifenschäden von Fourmaux und Pajari am Freitag verschärften die Lage.
Fourmaux verliert auf der Powerstage das Podium
Ogier zeigte eine starke Aufholjagd und gewann vier der acht Freitagsprüfungen, wodurch er den Tag auf Rang vier beendete, 17,8 Sekunden hinter der Spitze. Am Samstag setzte er seine Aufholjagd fort und gewann mehrere Prüfungen, während Rovanperä durch einen weiteren Reifenschaden zurückfiel. Ogier übernahm die Führung und baute sie auf 10,3 Sekunden Vorsprung aus.
Die abschließenden vier Wertungsprüfungen am Sonntag wurden durch Regen erschwert. Ogier behielt jedoch die Nerven und sicherte sich den Sieg. Spannend blieb es auf den weiteren Podestplätzen: Ott Tänak (Hyundai), Evans und Neuville lieferten sich ein enges Duell, das durch Pannen und wechselnde Bedingungen beeinflusst wurde. Letztlich belegten Evans Platz zwei und Neuville Platz drei, während Fourmaux den Podestplatz bei der Powerstage verlor.
Weitere Titelanwärter wie Rovanperä oder Tänak hatten mit Reifenschäden und technischen Problemen zu kämpfen. Takamoto Katsuta (Toyota) beendete die Rallye unter Super-Rally-Bedingungen, nachdem er zuvor ausgeschieden war. M-Sport-Ford musste gleich zwei Ausfälle verkraften, darunter Josh McErlean und Gregoire Munster, die wegen Schäden an ihren Ford Pumas aufgeben mussten.
Hochspannung im WM-Kampf
Im WRC2 setzte Oliver Solberg (Toyota) seine beeindruckende Aufholjagd fort. Nach einem Rückstand von über einer Minute durch einen Reifenschaden gewann er die Kategorie und verkürzte den Abstand zu seinem Titelrivalen Yohan Rossel (Citroen).
Vier Rallyes vor dem Saisonende ist der Kampf um die Fahrer-Weltmeisterschaft völlig offen. Evans führt mit 198 Punkten, dahinter folgen punktgleich mit jeweils 189 Zählern Ogier und Rovanperä. Auch Tänak ist als Vierter mit 178 Punkten noch nicht aus dem Rennen. Klare ist das Bild bei den Herstellern, wo Toyota nun 100 Punkte Vorsprung auf Hyundai hat.
Weiter geht es mit der WRC schon in zwei Wochen (11. bis 14. September) mit der Rallye Chile.