
ARC, OBM Land der 1.000 Hügel Rallye: Vorschau | 26.08.2025
Vorletzte ARC-Rallye: Noch alles offen!
Vor dem vorletzten Lauf zur Austrian Rallye Challenge sind sowohl in der ARC als auch in der ARCH noch alle Positionen offen. Auch in ART und ARCP ist zumindest theoretisch noch nichts in trockenen Tüchern. Bei der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye stehen 38 ARC-Teams am Start.
Die Austrian Rallye Challenge (ARC) gastiert am kommenden Wochenende im Wechselland rund um die niederösterreichische Gemeinde Krumbach. Die ARC hält im Rahmen der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye am 29. und 30. August ihren vorletzten Lauf ab. Insgesamt haben für die dritte Ausgabe dieser von Willi Stengg junior initiierten Rallye 58 Teams ihr Kommen angesagt - für die 38 ARC-Teams zählt die zweite Etappe dieser Rallye über rund 100 Wertungskilometer. 25 ARC-Teams nehmen entweder auch an der TEC7 ORM teil oder nützen ganz einfach die 33,4 SP-Kilometer der ersten Etappe als willkommene „Aufwärmübung“ respektive als letzten Test für Mensch und Maschine.
ART: Dr. Stitz hält die Challenge-Fahnen hoch
In der Austrian Rallye Trophy (ART) für moderne Fahrzeuge der ARC-Klasse 1 musste der prominente Tabellenführende, Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager leider kurzfristig absagen. Für den Betreiber des erfolgreichen Baumschlager Rallye Racing Teams sind die Kunden Könige - und weil der Tscheche Filip Kohn bei der Barum-Rallye einen Unfall hatte und dabei jener Skoda Fabia RS Rally2 in Mitleidenschaft gezogen wurde, mit dem Baumschlager und sein Copilot Thomas Zeltner im Wechselland starten wollten, musste der Rosenauer seine Teilnahme kurzfristig absagen. Mit Bedauern erklärte Baumschlager in einer BRR-Aussendung: „Nach unserer guten Vorstellung und Platz zwei im Vorjahr fällt es uns nicht leicht auf den Start zu verzichten, doch die Kunden haben natürlich Vorrang.“
Raimund Baumschlager, der mit seiner Einschreibung in die Austrian Rallye Challenge Österreichs Rallye-Serie für den Breitensport unterstützt, hält in der ART-Tabelle bei 58 Punkten. Der Zweitplatzierte dieser Tabelle, Gerold Neumayr, hat 33,5 Punkte auf dem Konto, ist jedoch in Krumbach nicht am Start.
Mit Markus Steinbock ist somit der Drittplatzierte der ART-Tabelle im Wechselland dabei, er zündet wieder gemeinsam mit Beifahrerlegende und Pfeifenraucher Harald Bachmayer seinen Hyundai i20 Rally2, der jedoch ein älteres Baujahr aufweist und daher nicht mit dem Sportgerät von Staatsmeister Simon Wagner zu vergleichen ist. Steinbock/Bachmayer haben 18 Punkte auf dem Konto, können damit also nur den Rückstand auf Baumschlager verringern. Da lediglich zwei Teams in der ART am Start sind, werden die wertvollen Gruppen-Zusatzpunkte nicht vergeben, die maximale Punkte-Ausbeute beträgt in der ART diesmal 30 Punkte (20 für den Sieg, 6 für den Start der SP1 bei einer Rallye über 100 SP-Kilometer sowie zweimal je zwei Punkte für die Teilnahme an Etappe 1 und 2). Steinbock könnte sich somit bis auf zehn Punkte an Baumschlager heran zoomen…
Dazu müsste er jedoch Bernhard Stitz schlagen. Der „rasende Knochendoktor“ , Mitgründer der Orthopädie Klinik Wiener Neustadt, pilotiert gemeinsam mit Anna Maria Seidl einen vom RM Racing Team eingesetzten Ford Fiesta Rally2. Stitz, auch auf der Rundstrecke erfolgreich unterwegs, konnte im Vorjahr bei der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye mit dem vierten Gesamtrang sein bislang bestes Rallye-Ergebnis erringen und freut sich daher ganz besonders auf die kommende Woche: „Ich bin voll motiviert, die Rallye gefällt mir gut, die Landschaft ist wunderschön, die Prüfungen anspruchsvoll.“
Während Stitz bereits die erste und zweite Ausgabe der Rallye gefahren ist, fährt Steinbock zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung. Sowohl Stitz als auch Steinbock sind an beiden Rallyetagen am Start, gezählt wird in der ART freilich nur der zweite Tag. Bernhard Stitz und Anna Maria Seidl sind klassenbedingt und nach dem guten vierten Platz im Vorjahr das Challenge-Team mit den theoretisch größten Chancen in der Gesamtwertung.
ARCP: Rallye-Urgestein Gaßner versus „Proto-Dominator“ Zellhofer
Auch aus dem Feld der ARCP für Proto- und Produktions-Fahrzeuge sind Teams am Start, die gute Chancen auf ein Top 10-Gesamtergebnis aufweisen. Allen voran der deutsche Tabellenleader der ARCP, Rallye-Urgestein Hermann Gaßner senior, der mit der Kärntnerin Natascha Vrga diesmal einen Mitsubishi Lancer Evo VIII pilotiert.
Ebenfalls über großes Potential verfügt Christoph Zellhofer, der sich aus guten Gründen bereits den Spitznamen „Proto-Dominator“ er-fahren hat. So konnten der Sohn von Max Zellhofer und sein erfahrener Copilot Andre Kachel im Suzuki Swift ZMX Proto bei den Ausgaben 2023 und 2024 der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye jeweils den Sieg in der ARCP erringen. Doch mit etwas mehr als 75 Punkten Rückstand (zweimal null Punkte) können Zellhofer/Kachel heuer nicht mehr Clubmeister der ARCP werden. Ein Titel, der Hermann Gaßner senior mit seinen 126 Punkten wohl nicht mehr zu nehmen sein wird - lediglich ein Ausfall könnte das Blatt noch wenden…
Zu jenen mit den Außenseiterchancen auf den ARCP-Clubmeister gehören Eugen Friedl und Helmut Aigner (Mitsubishi Lancer Evo IX) mit 71 Punkten sowie Peter Hopf und Stefan Heiland (Skoda Fabia Proto) mit 64,5 Punkten.
ARC: Maier hat die Nase knapp vor Lukas Dirnberger
In der ARC, jener Gruppe, aus welcher der ARC-Gesamt-Clubmeister ermittelt wird, tobt weiterhin das „Satellitenduell“ zwischen Max Maier aus der Klasse ARC4 gegen Lukas Dirnberger aus der Klasse ARC3. Mit 115 Punkten führt Maier knapp vor Dirnberger mit 109 Zählern - zieht man jedoch das Streichresultat ab, so führt Maier mit 104,5 Punkten deutlich vor Dirnberger, der nur auf 76 Punkte kommt. Bei noch zwei ausstehenden Rallyes bleibt das Duell jedoch bis zum Grande Finale spannend…
Max und Ben Maier möchten unbedingt das Kunststück vollenden, mit dem Serien Ford Fiesta ST den Clubmeistertitel zu erringen - etwas, das Lukas Dirnberger im Vorjahr gelungen ist, allerdings durften 2024 noch keine Rally4-Fahrzeuge um den ARC-Clubmeister kämpfen. Zuletzt, bei der Rallye Weiz, mussten die Gebrüder Maier einen Ausfall hinnehmen, daher weiß Max Maier: „Es darf jetzt nichts mehr passieren, wir müssen jetzt bei jeder Rallye liefern.“ Die Erinnerungen an die OBM Land der 1.000 Hügel Rallye des Vorjahres sind gemischt: „Da hatten wir davor in Kroatien einen heftigen Unfall, der mir noch in den Knochen gesteckt ist. Wir sind dann aber SP für SP immer besser reingekommen.“ Auf die heurige Ausgabe der Rallye haben sich Max und Ben bestens vorbereitet: „Wir hatten letzte Woche einen Test, der hat super funktioniert. Wir haben uns das Setup näher angeschaut und wir sind jetzt top motiviert.“ In seiner ARC4-Klasse wird vor allem wieder Nico Neulinger ein starker Gegner sein, der mit Jakob Ruhsam ebenfalls einen Ford Fiesta ST pilotiert.
Lukas Dirnberger zündet wieder mit Lukas Martinelli seinen Peugeot 208 Rally4 und ist beide bisherigen Ausgaben der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye gefahren: „Die Prüfungen sind sehr schnell und auch selektiv, ich finde sie recht cool.“ Zu dem Titelkampf mit Maier sagt Dirnberger: „Das ist natürlich schwer einzuschätzen, da wir eben in unterschiedlichen Klassen am Start sind. Wichtig wird es für uns sein, dass wir in unserer Klasse ARC3 ein gutes Ergebnis erzielen.“ In der angesprochenen Klasse warten starke Mitbewerber - allen voran sein Bruder Raphael Dirnberger, der mit Christian Gimpl wieder seinen Opel Corsa Rally4 zünden wird und 80 Punkte auf dem Konto hat. Ebenfalls stark werden Marcel Neulinger und Silvano Winkler in einem weiteren Opel Corsa Rally4 eingeschätzt, zumal die beiden auch gegen Raphael Dirnberger um den ORM3-Titel kämpfen werden. Stets für gute Leistungen gut ist auch Thomas Traussing, der mit seiner deutschen Copilotin Alessandra Baumann einen Peugeot 208 Rally4 steuern wird.
Traussnig ist auch der stärkste Verfolger von Lukas Dirnberger in der Junior ARC. Dort führt Lukas Dirnberger mit 57 Punkten vor Traussnig mit 47 Zählern, auf Platz drei rangiert Marcel Neulinger mit 37,5 Punkten.
ARCH: Kampf der Giganten
In der ARCH kommt es in der Auszugswertung 2WD zum Kampf der Giganten. Die Tabelle führt der ARCH-Clubmeister des Vorjahres, Bernhard Hengl im Ford Escort RS2000 MkI mit 40 Punkten an, doch Lukas und Helmut Schindelegger im Ford Escort RS2000 MkII liegen nur neun Punkte dahinter. Und: Mit Günther Königseder, der nun mit Lukas Holzer einen Fiat 131 Racing 2000 pilotiert, kommt ein weiterer Spitzenpilot in der ARCH 2WD hinzu. Hengl sagt: „Wir werden unser Bestes geben und wir werden versuchen, mit der Familie Schindelegger mitzuhalten.“
Das Sohn/Vater-Duo Schindelegger blickt auf einen ARCH-Clubmeister 2021 und auf gleich drei Historische Staatsmeistertitel 2022, 2023 und 2024 zurück. Zuletzt mussten die beiden einen ärgerlichen Ausfall in Weiz hinnehmen: einen Getriebeschaden kurz nach dem Neueinbau. Die Chancen auf eine erfolgreiche Staatsmeister-Titelverteidigung waren damit endgültig dahin. Jetzt konzentrieren sich Lukas und Helmut voll auf die ARCH und wollen den Rückstand auf Hengl aufholen. In seiner Aussendung erklärt das Rallyeteam Schindelegger: „Mit der Neuausrichtung unseres Saisonziels ist auch die Motivation zurückgekehrt.“
Bernhard Hengl ist das nur Recht - in jenem Sinne, dass Konkurrenz den Wettkampf belebt, erklärt er: „Ich bin sehr gespannt, wie es in der ARCH 2WD aussehen wird. Es sind ja mit unseren Escort und dem Fiat von Königseder nunmehr drei relativ ähnliche Fahrzeuge am Start.“
Die OBM Land der 1.000 Hügel Rallye fuhr Hengl zuletzt im Jahr 2023: „Da hatten wir einen heftigen Crash, bei dem ich mir die Kniescheibe gebrochen habe - wir haben da also noch eine Rechnung offen. Daher haben wir viel an unserem Auto revidiert und auch neue Reifen aufgezogen. Außerdem haben wir in Fuglau einen Test abgehalten.“ Weil sein Stammbeifahrer Mika Wendl ausfällt, springt Eva Kollmann in die Presche: „Mika führt eine eigene Firma und muss aus beruflichen Gründen die Rallye auslassen. Doch über unseren MSC Thayaland habe ich umgehend Eva Kollmann, die sonst bei Mario Wanko fährt, als Ersatz gewinnen können.“
In der ARCH 4WD sind nun Patrik und Verena Gaubinger in ihrem Audi Quattro Gr.4 die Favoriten - mit 37 Punkten auf dem Konto führen sie nun quasi einen Satellitenkampf gegen Hengl und Schindelegger. Außerdem belegen Hengl und Schindelegger auch in der ARC4-Gesamtwertung die Plätze drei und vier.
ARC-Infostand & Easy Drivers
Wieder dabei ist der junge Easy Drivers Fahrschullehrer Tobias Reischer in seinem Volvo 940. Diesmal wird mit Tina Garherr, ebenfalls eine junge Easy Drivers Fahrlehrerin eine neue Copilotin auf dem „heißen Sitz“ Platz nehmen. Sie ist auch involviert in das von ARC-Obmann Georg Gschwandner initiierte Projekt „Easy Drivers No Roadrunning“, mit dem jungen Menschen quasi von der Straße auf die abgesperrten Rund- und in weiterer Folge Rallyestrecken geholt werden sollen. Natürlich wird im Servicepark auch wieder der Easy Drivers Info-Stand der ARC zu finden sein. Dort können sich Fans und Aktive austauschen oder auch Tipps in punkto Pressearbeit erhalten.
Zeitplan OBM Land der 1.000 Hügel Rallye
www.obm-1000huegel-rallye.at/2025/zeitplan.html
TEC7 ORM OBM RALLYE RADIO
Noir Trawniczek ist auch bei der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye 2025 wieder auf Stimmenfang unterwegs. Zu folgenden Zeiten können die Interviews LIVE über folgenden Link empfangen werden: mixlr.com/rallye-radio-noir
Samstag, 30. August 2025
09.45 Uhr: Stimmen der Piloten nach SP6
12.40 Uhr: Stimmen der Piloten nach SP8
15.50 Uhr: Stimmen der Piloten nach SP10
17.45 Uhr: Stimmen der Piloten vor dem Ziel
LIVE:
mixlr.com/rallye-radio-noir
Zum Nachhören: Über folgenden Link können die Interviews unmittelbar nach dem Ende des Live-Streams abgehört werden:
mixlr.com/rallye-radio-noir/showreel
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