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Sainz und Ekström überzeugt Ford greift zum zweiten Mal mit dem Raptor bei der Rallye Dakar an
Ford

"Ford kann die Dakar gewinnen"

Nach starken Auftritten 2025 peilt Ford 2026 den großen Wurf in Saudi-Arabien an - Mit Sainz, Ekström und Roma soll der Durchbruch gelingen - Sieben Raptor im Feld

Ford Racing tritt zum zweiten Mal mit dem Raptor T1+ bei der Rallye Dakar an. Bei der Premiere gewannen sowohl Nani Roma als auch Mattias Ekström jeweils eine Etappe. Ekström belegte mit 20 Minuten Rückstand den dritten Platz in der Gesamtwertung. Für den Schweden war es bei seinem fünften Dakar-Start sein erster Podestplatz.

Auf diesem Ergebnis will Ford 2026 aufbauen. Das Werksteam schickt Carlos Sainz, Ekström, Roma und Mitch Guthrie an den Start. Aber auch Romain Dumas und Denis Krotow sind mit einem Raptor T1+ in Saudi-Arabien dabei. Zudem hat Privatfahrer Martin Prokop einen Raptor erhalten.

M-Sport verantwortet Entwicklung, Aufbau und Einsatz des Ford-Teams. Im Raptor arbeitet ein mächtiger Coyote Darkhorse V8-Motor mit fünf Litern Hubraum. Ford setzt, anders als die Konkurrenz, auf Saugmotor-Power statt Turbolader.

"Wir können als Team wirklich stolz darauf sein, dass wir bei der letzten Dakar an der Spitze mitkämpfen und dabei gute Pace und Konstanz zeigen konnten", blickt Ekström zurück. "Der Raptor hat während dieses anspruchsvollen Rennens außergewöhnlich gut funktioniert."

Der zweimalige DTM-Meister und Rallycross-Weltmeister hat ein klares Ziel vor Augen: "Ich glaube nicht, dass ich mich zum Rennfahren motivieren könnte, wenn ich nicht mit dem Ziel antreten würde zu gewinnen."

"Manchmal ist es vielleicht unrealistisch zu glauben, dass man gewinnen kann, aber ich mag es, unrealistisch zu sein", lacht der 47-Jährige. "Wenn man sich wie ein Sieger vorbereitet, wird man irgendwann ein Sieger."

"Ich sehe, wie viel Zeit und Energie ich ins Nachdenken über die Dakar stecke, in die Vorbereitung auf die Dakar. In meiner gesamten Motorsportkarriere hatte ich immer eine klare Priorität. Am Anfang war es DTM, dann Rallycross - und jetzt ist es Dakar."

Sainz kehrte im Vorjahr zu Ford beziehungsweise M-Sport zurück. Man kannte sich bereits aus der Rallye-WM. Sein WM-Debüt gab Sainz 1987 und 1988 im Sierra RS Cosworth, später folgten Einsätze im Escort (1996-1997) und im Focus (2000-2002).

Das Raptor-Debüt bei der Dakar endete für Sainz mit einem frühen Ausfall. "Wir gehen mit mehr Zuversicht als im letzten Jahr an den Start, weil wir mehr Kilometer abgespult haben und das Auto inzwischen besser kennen", sagt der 63-Jährige.

Viermal hat Sainz bereits die Dakar gewonnen, mit Volkswagen, Peugeot, Mini und Audi. Außerdem gewann er in Afrika, in Südamerika und in Saudi-Arabien. Er kennt das Rezept für den Sieg, nämlich Zuverlässigkeit.

"Jetzt, wo wir alle ungefähr das gleiche Gewicht, ähnliche Leistung und dieselben Reifen haben, wird der Unterschied jenes Auto sein, das keine technischen Probleme hat und das Fahrwerk am besten nutzt", meint Sainz.

"Uns erwartet eine Ausgabe, in der mehr als 15 Fahrzeuge um den Sieg kämpfen können. Wenn so viele schnelle Fahrer aus unterschiedlichen Generationen und Marken am Start sind, macht das die Sache spannender."

"Der Wettbewerb wird hart - und für die Zuschauer großartig. Für uns ändert das an der Herangehensweise nicht viel, denn das Tempo wird von Anfang an hoch sein, und es ist wichtig, möglichst keine schlechten Tage zu haben."

"Aber unser Ziel ist klar: Wenn man viermal gewonnen hat, kann man nur eines im Kopf haben - den fünften Sieg." Sainz wird bereits zum 19. Mal eine Rallye Dakar in Angriff nehmen. Er hat in seiner Karriere bisher 42 Etappen gewonnen.

Nani Roma nach schwierigen Zeiten topmotiviert

Roma hat die Dakar zweimal gewonnen. Einmal mit KTM im Jahr 2004 als Motorradfahrer und einmal 2014 mit Mini als Automobilfahrer. Der Spanier war von Beginn an Teil des Dakar-Projekts von M-Sport und Ford.

Der 53-Jährige reist mit dem Schwung des dritten Platzes bei der Marokko-Rallye, dem letzten Rennen vor der Dakar, nach Saudi-Arabien. "Tatsächlich konnte ich dieses Jahr deutlich mehr Rennen fahren", sagt Roma, "und das hat sehr geholfen."

"Jetzt treten wir gegen Fahrer an, die fast jedes Wochenende irgendwo auf der Welt im Einsatz sind - da muss man Rennkilometer sammeln, nicht nur Testkilometer. Wir haben intensiv am Fahrwerk und an der Gewichtsverteilung des Ford Raptor T1+ EVO gearbeitet."

"Und in diesem Jahr haben wir den Schritt zu einem schnelleren Auto geschafft. Wir haben starkes Material - und wir können um den Sieg kämpfen. Ich glaube, wir erleben ohne Zweifel die beste Ära in der Geschichte der Dakar."

"Es gibt Ford, Dacia, Toyota, Mini und Century. Wenn so viele Werksteams investieren, entsteht ein Umfeld, das auch andere Teams anzieht", sagt Roma und findet: "Es ist großartig, Teil davon zu sein." Auch aus persönlicher Sicht ist das für Roma sehr speziell.

"Nach allem, was ich in den vergangenen Jahren persönlich durchgemacht habe - den Krebs, den Neuanfang mit Ford, den Unfall meines Sohnes - fühle ich mich jetzt sehr ruhig und im Reinen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass Alex [Haro] und ich bei dieser Dakar richtig stark sein werden."

Mitch Guthrie im Windschatten der Routiniers

Nicht zu verachten ist auch Guthrie. Im Windschatten von Ekström belegte der 29-jährige US-Amerikaner bei der vergangenen Dakar den fünften Platz. "Der fünfte Platz im letzten Jahr hat sich für mich wie ein Sieg angefühlt", betont Guthrie die Bedeutung dieses Ergebnisses.

"Ich bin die Dakar und zwei weitere WM-Läufe gefahren - P5, P5 und P7. Damit bin ich echt zufrieden. Kellon [Walch] und ich haben außerdem Vegas to Reno gewonnen. Ich habe in den USA so ziemlich jedes große Rennen gewonnen, aber das hat mir noch gefehlt."

"Es ist großartig, mit Ford zu arbeiten, weil ich der junge Fahrer im Team bin und die Chance bekomme, mir Zeit zu nehmen und alles zu lernen. Natürlich heißt es jetzt, nachdem wir ein gutes Ergebnis hatten: beim nächsten Mal noch besser werden!"

"Es ist ein positiver Druck, sich jedes Mal zu steigern und näher an die Schnellsten ranzukommen. Wir haben viel im neuen Raptor getestet, und ich denke, wir stehen richtig gut da. Sie haben viele kleine Details verändert, aber insgesamt ist das Auto sehr ähnlich."

"Ich würde definitiv sagen: Ford M-Sport ist ein siegfähiges Dakar-Team. Die Konkurrenz ist brutal stark, aber wir haben alles, was wir brauchen, um in die Dakar 2026 zu gehen. Wir haben alle genug Zeit im Auto verbracht - und wir sind bereit, voll anzugreifen."

Ford hat mit einem eigenen Team noch nie die Dakar gewonnen.

Motorsport-Total.com

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