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ARC: Herbstrallye

ARC-Zukunft scheint gesichert

In der Szene herrscht Unsicherheit. Wird es die für den Breitensport wichtige Austrian Rallye Challenge auch 2018 noch geben? motorline.cc hat sich umgehört...

Michael Noir Trawniczek
Grafik: ARCA
Foto: Stefan Schmudermaier

Roman Mühlberger und sein Organisationsteam haben die Herbstrallye Dobersberg ganz im Zeichen des eine Woche vor der Rallye verstorbenen Folkrad Payrich abgewickelt - der Mastermind der Austrian Rallye Challenge war schon im Frühjahr gesundheitlich angeschlagen und hat die Organisation des ARC-Finales noch zu Lebzeiten an Mühlberger übergeben. Die Szene dankte die Rettung dieser Rallye mit einem starken Nennergebnis - am vergangenen Samstag strömten auch zahlreiche Fans in das nördliche Waldviertel...

Offen blieben jedoch einige Fragen hinsichtlich der Zukunft der Austrian Rallye Challenge. Und wie immer, wenn es viele Fragen und noch wenige Antworten gibt, wurden Gerüchte fabriziert. So hat der Umstand, dass es neuerdings zwei Fabebook-Profile der Austrian Rallye Challenge gibt und in den letzten Tagen Helmut Schöpf, der Organisator der Waldviertel-Rallye darum bat, seine Seite „Austrian Rallye Challlenge“ zu liken, zu dem Gerücht geführt, Helmut Schöpf wolle „die Challenge übernehmen“. Eine kurze Auskunft sorgt für Aufklärung: Die von Folkrad Payrich betreute ARC-Seite konnte nicht mehr aktualisiert werden, weil das Passwort niemandem sonst bekannt war. Schon diese Seite wurde im Jahr 2010 von Schöpf eingerichtet und an Payrich übergeben - quasi eine freundschaftliche Hilfeleistung für den zu dieser Zeit wenig mit Facebook vertrauten ARC-Boss.

Dass Helmut Schöpf durchaus bereit wäre, der ARC sein Knowhow zugutekommen zu lassen, streitet Schöpf nicht ab - gegenüber motorline.cc erklärte er: „Wenn man meine Hilfe benötigt, kann man sicherlich mit mir rechnen.“ Zumal Schöpf schon am Beginn des Jahres mit dem „Rallye Journal“, welches heuer vor jeder ARC-Rallye gratis an 1.500 Personen gesandt wurde und bei der Rallye als Kombination Rallyeprogramm/Magazin für jedermann zur Verfügung stand, eine Idee umgesetzt hat, für die in der Staatsmeisterschaft (ORM) die Einigkeit aller Veranstalter gefehlt hat. Schöpf dazu: „Mit Folki war es auf angenehme Art und Weise einfach: Wenn man mit einer neuen Idee an ihn herangetreten ist, hat er gesagt: ‚Passt, mach es so‘. Das Journal hat letztendlich allen geholfen.“

ARCA-Obmann Peter Müller: „Die ARC wird es weiterhin geben“

Dass niemand einfach so „die Challenge“ übernehmen kann, liegt auf der Hand. Denn als eine Art Dachverband fungiert die Austrian Rallye Challenge Association (ARCA), welche nicht nur aus Folkrad Payrich bestand - so sind hier auch Andreas Thierer und der bekannte Copilot und Organisator Peter Müller involviert. Thierer hat bereits im Frühjahr erklärt, aus beruflichen Gründen nicht mehr für die ARCA zur Verfügung zu stehen. Wohl aber kümmert sich ARCA-Obmann Peter Müller um die Zukunft der Austrian Rallye Challenge. Auch ihm ist es nicht entgangen, dass sich viele Fans und Aktive Sorgen um die Zukunft der ARC machen. Gegenüber motorline.cc erklärte Müller: „Eines gleich vorweg: Es wird die Austrian Rallye Challenge weiterhin geben! Uns ist bewusst, dass sie für den Breitensport in Österreich wichtig ist. Mehr kann ich dazu derzeit aber nicht sagen.“

Der Hintergrund: Am 25. November steigt in Bayern die ARC-Abschlussfeier, bei welcher die Titeträger des Jahres gekürt werden - im Rahmen dieses Events wird es ein Treffen mit verschiedenen Veranstaltern geben, welche bereits ihr Interesse an der Abhaltung einer ARC-Rallye bekundet haben sollen. Auch mögliche neue ARCA-Mitglieder sollen an dem Gespräch teilnehmen. Peter Müller sagt dazu: „Folki hat die ARCA mehr oder weniger im Alleingang geführt - keiner von uns hat jedoch die Zeit, das in dieser Konsequenz fortzusetzen, wir müssen uns also gemeinsam zusammensetzen und die verschiedenen Aufgabenbereiche sinnvoll aufteilen. Ich bitte um Verständnis, dass ich zu möglichen ARC-Rallyes 2018 vor dem Treffen noch nichts sagen möchte. Am 26. November werden wir mehr wissen, bis dahin bitte ich Fans und Aktive um Geduld.“

Schon im Rahmen der Herbstrallye Dobersberg konnte man beobachten, dass der tragische Verlust von Folkrad Payrich auch zur Folge hatte, dass man innerhalb der Rallyeszene enger zusammenrückte und es ein großes Bemühen gab, die Arbeit des Masterminds in seinem Sinne fortzusetzen. So gab es auch innerhalb des Organisationsteams Menschen, die sich an neue, ihnen bislang weniger vertraute Aufgaben herangetraut haben.

Mögliche ARC-Rallyes 2018

Und so gibt es auch auf dem Veranstaltersektor neue Kräfte, die bereits ihr Interesse an einer ARC-Rallye angemeldet haben sollen. Schenkt man all den Gerüchten Glauben, könnte der ARC 2018 wesentlich mehr als nur ein „Notfallprogramm“ ins Hause stehen...

Bereits bekannt ist, dass Helmut Schöpf die Waldviertel-Rallye für 2018 nicht angemeldet hat. Weil sich immer weniger Sponsoren involvieren, möchte Schöpf das finanzielle Risiko nicht mehr tragen. Wohl aber hat er bereits heuer den ersten „Waldviertel Rallyesprint“ abgehalten und in der Folge um „konstruktive Kritik“ gebeten, um den - von vielen heiß gelobten - Event weiter optimieren zu können. Passt gut zu jenem Gerücht, wonach Schöpf für 2018 gleich zwei solcher Sprints plant, beide als ARC-Läufe.

Roman Mühlberger hat bereits am vergangenen Wochenende angedeutet, dass er die Herbstrallye Dobersberg gerne auch 2018 abhalten möchte - fraglich ist hingegen, ob auch die Schneerosen-Rallye 2018 stattfinden wird, auch die Rallye Zwettl ist mit einem Fragezeichen versehen. Dafür wiederum soll es Pläne geben, im Rahmen der Speedparty im Magna Racino einen ARC-Sprint abzuhalten. Auch aus Rosenheim soll sich ein Veranstalter gemeldet haben. Ebenso ist der bereits vor zwei Jahren abgehaltene Mühlviertel Rallyesprint wieder im Gespräch. Die Niederbayern-Rallye, in den letzten Jahren ein Fixstern der ARC, soll auch 2018 im Programm bleiben. Zudem soll sich Martin Pucher darum bemühen, dass 2018 sowohl die Rallye Weiz als auch die Wechsellland-Rallye neben ihrem ORM-Prädikat ARC-Läufe abhalten.

Es handelt sich wie erwähnt um Gerüchte - doch eines ist klar erkennbar: Die Zukunft der Austrian Rallye Challenge, die mit ihren günstigeren Eintags-Rallyes ein wichtiger Nährboden für den heimischen Breitenrallyesport geworden ist, scheint gesichert zu sein. Das Lebenswerk von Folkrad Payrich wird also fortgesetzt - alles weitere wird man Ende November erfahren...

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