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Schotter-Festival

Bei der Pneumant-Rallye erwartet Fans und Fahrer eine tolle Schotter-Veranstaltung, Favorit ist einmal mehr der Gesamtleader Matthias Kahle.

Ein Schotter-Festival allererster Güte steht den Rallye-Fans in der kommenden Woche bevor: Bei der ADMV-Pneumant-Rallye, dritter Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft), geht es für die Teilnehmer auf über 200 Kilometern Schotter-WPs um Platzierungen und Punkte. Zur „Akropolis-Rallye Deutschlands“, wie diese Veranstaltung aufgrund des hohen Schotteranteils und der anspruchsvollen Passagen oft ehrfurchtsvoll genannt wird, kommen Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Octavia WRC) als Tabellenleader.

Nach zwei blitzsauberen Siegen zum Saisonauftakt konnten sie sich vom amtierenden Meister-Duo Hermann Gaßner / Siegi Schrankl im Mitsubishi Carisma absetzen. An dritter Position folgt mit Sven Haaf / Michael Wenzel (Citroën Saxo Super 1600) schon die erste Paarung aus der in diesem Jahr hochkarätig besetzten Super-1600-Meisterschaft.

Haaf hat nach zwei Klassensiegen auch in der separaten Wertung der bissigen Fronttriebler-Boliden die Führung ausgebaut. Doch mit Niki Schelle / Katrin Becker (Suzuki Ignis Super 1600) an zweiter Position steht gerade bei der ADMV Pneumant-Rallye erneut ein Sekundenduell an, rechnet sich das Suzuki-Team doch auf dem losen Geläuf rund um die Lutherstadt Wittenberg gute Chancen aus.

Für Meisterschaftsleader Matthias Kahle hat die Pneumant-Rallye eine ganz besondere Bedeutung. „Hier habe ich meine erste »große« Rallye bestritten, bin meine erste Gesamtbestzeit gefahren, und auch meinen ersten Gesamtsieg in der DRM habe ich in Wittenberg gefeiert.“

Zudem erinnern die Schotterstrecken rund um die Lutherstadt Kahle an die Prüfungen in seiner Heimat, der Lausitz. Seine Liebe zu dieser Veranstaltung drückt er in Siegen aus: Bereits fünf Mal stand er ganz oben auf dem Podest, zuletzt vier Mal in Folge. Diesen in der DRM ohnehin schon einmaligen Rekord möchte er nun mit einem weiteren Erfolg toppen:

„Natürlich will ich hier gewinnen und freue mich darauf, endlich wieder Schotter zu fahren“, so Kahle, „aber einfach wird das sicherlich nicht.“ Die Konkurrenten haben seit dem vergangenen Jahr technisch enorm aufgeschlossen. Musste Kahle in der Vergangenheit nur höchst selten einmal eine WP-Bestzeit abgeben, waren es bei der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg, dem zweiten DRM-Lauf der Saison, gleich sieben. Immerhin: In Wittenberg könnte Kahle ein technischer Vorteil zu Gute kommen, verfügt doch der Octavia über aktiv mitarbeitenden Differentiale, die vor allem auf losem Untergrund wichtige Traktionsvorteile bringen.

Starke Verfolger-Truppe brennt auf bessere Resultate

Doch die Konkurrenz wird sich nicht freiwillig geschlagen geben. So kommt etwa Kahles Skoda-Markenkollege Maik Stölzel im privat eingesetzten Octavia WRC immer besser in Fahrt. In Wittenberg möchte er wohl die Erfolgsserie fortsetzen, die in Hessen mit einem zweiten Platz begann.

Olaf Dobberkau, derzeit auf Platz vier der Meisterschaft, führt eine Verfolger-Armada mit Gruppe-A-Lancern an. Und diese wilde Truppe brennt darauf, endlich Top-Ergebnisse vorzuweisen. So mussten der Vorjahreszweite der Pneumant-Rallye, Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer beim vergangenen DRM-Lauf vorzeitig die Flügel strecken.

Ebenso erging es Frank Färber / Dr. Thomas Schünemann, die sich in Hessen zeitweilig den zweiten Rang erkämpft hatten, dann aber ausfielen. Ihre Rolle übernahmen neben Dobberkau auch Gaßner / Schrankl. Wie zu Hause dürfte sich in Wittenberg außerdem der Finne Jaakko Keskinen fühlen, der sich 2004 fest in der DRM eingeschrieben hat.

Ein anderer Skandinavier machte es dem späteren DRM-Champion bereits im vergangenen Jahr in Wittenberg schwer: Der spätere WM-Pilot Oscar Svedlund wurde 2003 von Gaßner in der seriennahen Gruppe N nach einem spannenden Kampf um den Sieg gerade mal um 1,9 Sekunden auf den zweiten Klassenplatz verweisen.

Und auch bei der aktuellen Auflage will der Nachwuchs der Drift-Artisten dem Meister-Duo auf den Pelz rücken: Der Däne Kristian Poulsen, der Schwede Tobias Olsson und die Rallye-Junior-Cup-Sieger von Ronny Amm (2002) und Maik Steudten (2003) starten bei der Pneumant-Rallye ihren nächsten Angriff auf die als Gaßner-Bastion geltende Gruppe N.

Super-1600-Meisterschaft: Kein Taktieren möglich

Auf vollen Einsatz dürfen sich die Fans freuen, wenn die Cracks aus der Super-1600-Meisterschaft auf die SP gehen. Die Piloten der kompakten, frontgetriebenen Renner mit den 1600-Kubik-Motoren sollten auf den Schotter-Pisten der ADMVPneumant- Rallye eigentlich mit gehörigem Respekt zu Werke gehen.

Doch dafür bleibt in dieser Saison kein Platz: „Bei der Leistungsdichte in unserer Meisterschaft ist keinerlei Taktieren möglich,“ erklärt Meisterschaftsleader Sven Haaf. Der Citroën-Saxo-Pilot liegt nach zwei Saisonsiegen mit der Maximalpunktzahl 20 in Front.

Doch nach zwei von acht Rallyes ist rein gar nichts entschieden. „Es ist sicherlich beruhigend zu wissen, einen solchen Vorsprung zu haben“, grinst Haaf, „denn in Wittenberg kann alles passieren.“ Die anspruchvollen Strecken haben für den Super-1600- Meister von 2002 einen ganz eigenen Reiz, „die Strecken sind zwar sehr hart, aber das ist für uns Piloten auch eine große Herausforderung.“

Auf diese Herausforderung freut sich auch Niki Schelle im Suzuki Ignis. Er musste nach einem bravourösen zweiten Super-1600-Platz beim DRM-Auftaktlauf in Hessen zurückstecken. Mehr als ein vierter Platz war nach einem Getriebedefekt nicht mehr drin. „Wir versuchen unsere Chancen mit einem guten Resultat zu wahren,“ beschreibt der Bayer. Der bekennende Fan der Pneumant-Rallye freut sich nochmals mehr auf den dritten DRM-Lauf, weil die Strecken dem Ignis liegen.

Schließlich kommt der knallgelbe Renner aus der Rallye-Weltmeisterschaft und wurde dort überwiegend auf losem Untergrund gefahren. So freut sich Schelle: „Der Ignis ist für Schotter-Einsätze optimiert, da macht es noch mal soviel Spaß die anspruchsvollen Prüfungen rund um Wittenberg unter die Räder zu nehmen.“

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