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Rallye-DM: Sachsen-Rallye

Zeltners Überraschungs-Sieg

Großes Favoriten-Sterben in Sachsen, die WRC's von Kahle und Poulsen gaben den Geist auf, Ruben und Petra Zeltner holten sich den Sieg am 1. Tag.

Mit einer turbulenten ersten Etappe der AvD-Sachsen-Rallye hat sich die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) aus ihrer siebenwöchigen Frühjahrspause zurückgemeldet.

Auf den acht Wertungsprüfungen (75,94 km) erlebten die Zuschauer Schicksalsschläge und Heldentaten gleichermaßen. Als Ausfälle mussten sich am ersten Tag gleich zwei favorisierte Teams notieren lassen.

Prominentestes Opfer waren dabei die Meisterschaftsleader Matthias Kahle / Peter Göbel, die ihren Skoda Fabia WRC in Führung liegend vor der letzten Prüfung mit einem Defekt in der Benzinzufuhr abstellen mussten.

Bereits nach der ersten WP fielen die Dänen Kristian Poulsen / Ole Frederiksen (Toyota Corolla WRC) aus, nachdem sie die zweitschnellste Zeit des gesamten Feldes markiert hatten.

Beide Teams können auf der zweiten Etappe erneut antreten. Auf den sieben WPs der zweiten Etappe (83,89 km) können sie damit noch Punkte in der separaten Tageswertung gewinnen, wenn auch die Chance auf Zähler für die Platzierung im Gesamtklassement damit vertan ist.

Kahle in Führung liegend ausgefallen

„Es lief eigentlich gut, wir waren sehr zufrieden“, ärgerte sich Matthias Kahle im Etappenziel. „Nach einem Problem mit der Benzinzufuhr auf WP 6 haben wir bis zur ZK vor der WP 8 viel gekämpft und viel geschraubt, um doch noch den Serviceplatz in Wertung zu erreichen. Aber irgendwann ging es eben nicht mehr weiter. Unser Ziel ist natürlich, morgen den Tagessieg einzufahren. Das wären 20 Punkte, die wir gut gebrauchen könnten.“

Den Sieg erbte das österreichische Ehepaar Ruben und Petra Zeltner (Mitsubishi Lancer Evo 7). Zeltner, der im bürgerlichen Beruf Geschäftsführer des Verkehrssicherheitszentrums am Sachsenring ist, genießt rund um Zwickau den Status eines eingewanderten Lokalmatadors.

„Wir hatten zuletzt merkwürdige Geräusche an der Hinterachse“, grübelte er im Etappenziel. „Aber der Tag endet mit einer langen Servicepause – da konnte unsere Crew den defekten Stoßdämpfer austauschen.“

Zweite wurden Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer in einem weiteren Mitsubishi Lancer Evo 7. Der Stuttgarter und sein österreichischer Co-Pilot sind damit das bestplatzierte fest in die DRM eingeschriebene Team und können sich über die Maximalpunktzahl für die erste Tageswertung freuen.

„Wir haben vorsichtig begonnen, im Laufe des Tages lief es für uns dann immer besser“, so Wallenwein. „Da Ruben Zeltner nicht in der DRM eingeschrieben ist, bin ich nach dem Ausfall von Matthias Tagessieger. Das ist natürlich ein tolles Ergebnis für uns“.

Mit Hermann Gassner / Siggi Schrankl landete auf dem dritten Platz ein dritter Evo-7-Lancer. Aus der Gruppe der Spitzenteams verabschiedete sich dagegen Olaf Dobberkau. Der Mitsubishi-Pilot hatte mit Co-Pilotin Katrin Becker schon ab der zweiten Prüfung mit Problemen zu kämpfen und stand schließlich auf WP 6 mit defekter Benzinpumpe an seinem Lancer.

Mit Bordmitteln konnte Dobberkau allerdings eine Blitzreparatur am Rand der WP-Strecke vornehmen und mit großer Verspätung die Fahrt wieder aufnehmen. Der Publikumsliebling fiel im Klassement zwar weit zurück, blieb aber im Hauptfeld der Rallye vertreten.

„Ich bin froh, dass wir es noch bis ins Tagesziel geschafft haben“, so Dobberkau. „Wir hatten uns vorgenommen, ins Ziel zu kommen – das haben wir erreicht. Das bedeutet wertvolle Punkte für uns.“

Rotter: „Ich liebe diese Rallye“

Zu den Teams mit zufriedenen Gesichtern gehörte nach der ersten Etappe die führende Super-1600-Equipe um Horst Rotter (Großalmerode). Mit Co-Pilotin Sabrina Berdi (Baunatal) ging er nicht nur als Führender in seiner Division in die Übernachtungspause. Mit dem Opel Corsa Super 1600 war er auf den höchst anspruchsvollen Asphalt-Strecken rund um Zwickau auch Viertschnellster im Gesamtklassement.

„Ich liebe diese Rallye einfach“, strahlte der Nordhesse, der mit dem Klasse-Ergebnis so manchen arrivierten Konkurrenten hinter sich lassen konnte. „Wenn man hier die Fans am Rand der Strecke erlebt, dann hat man selbst bei höchster Konzentration noch ein breites Grinsen auf dem Gesicht.“

Weniger zufrieden waren dagegen die Lokalmatadore Maik Stölzel / Thomas Windisch. Im privat eingesetzten Skoda Octavia WRC liefen sie als Gesamt-Fünfte im Ziel ein, nachdem sie vor heimischer Kulisse zeitweise bis auf die dritte Position vorgefahren waren. „Auf der zweiten Runde über die vier Prüfungen der Etappe heute lief es für uns katastrophal“, so Stölzel. „In WP 6 hatten wir vorne rechts einen Platten, außerdem haben wir nur noch einen von zwei Bremskreisen.“

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