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Rallye-DM: Sachsen-Rallye

Ein Österreicher siegt, ein Bayer führt!

Riesenüberraschung in Deutschland: Ruben Zeltner gewinnt in Sachsen, Hermann Gaßner übernimmt die Meisterschaftsführung!

Überraschende Sieger, unerwartete Ausfälle und zusätzliche Dramatik für die Meisterschaft bescherte die AvD-Sachsen-Rallye den Fans der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft). Nach 15 Prüfungen über 159,83 SP-Kilometern erreichte das österreichische Ehepaar Ruben und Petra Zeltner im Mitsubishi Lancer Evo VII das Ziel in Zwickau als Gesamtführende. Nach 1:30:22,1 Stunden Fahrtzeit hatten sie einen Vorsprung von 39,1 Sekunden auf die Zweitplatzierten Hermann Gaßner/Siggi Schrankl auf einem weiteren Evo-VII-Lancer herausgefahren. Sensationelle Dritte wurden Horst Rotter/Sabrina Berdi im Opel Corsa Super 1600 (59,4 Sek. zurück).

Die Teams an der Spitze des Feldes profitierten dabei auch vom Pech ihrer Konkurrenten: Bereits auf der ersten Etappe fielen die bisherigen Tabellenführer Matthias Kahle/Peter Göbel (Skoda Fabia WRC) aus. Ihnen blieb am zweiten Tag nur Schadensbegrenzung. Mit einem Sieg in der Tageswertung vor dem auf der ersten Etappe ebenfalls ausgefallenen dänischen Duo Kristian Poulsen/Ole Frederiksen (Toyota Corolla WRC) meisterten sie dies auch perfekt. Trotzdem konnten Gaßner/Schrankl mit 156 Punkten die DRM-Tabellenführung zurückgewinnen und liegen damit als Halbzeitmeister vor Kahle/Göbel (125 Punkte).

Wallenwein im Pech

Riesenpech hatte in Sachsen auch der lange Zeit an zweiter Stelle liegende Sandro Wallenwein. Der Stuttgarter war mit Co-Pilot Pauli Zeitlhofer (Österreich) als führendes DRM-Team in die zweite Etappe gegangen, fiel jedoch auf den letzten Prüfungen zurück. „Schon auf der Mitte der WP 12 ist mir hinten links die Antriebswelle gebrochen“, ärgerte sich der Schwabe. „Warum konnte so etwas nicht auf der letzten Prüfung passieren! Da wäre es nicht so tragisch gewesen.“ So blieb auch ihm nur übrig, sich als gestürzter Favorit in prominenter Gesellschaft zu wissen. So etwa Matthias Kahle, der sein Fazit zog: „Am Samstag lief es gut für uns, wir haben eine problemlose zweite Etappe absolviert. Nach dem Ausfall gestern war das ein versöhnliches Ergebnis.“ Vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte bei der KÜS-Saarland-Rallye (16. bis 18. Juni) liegt Kahle nun 31 Zähler hinter den Tabellenführern. Doch Hermann Gaßner gibt sich keineswegs euphorisch: „Das Ergebnis heute ist noch lange keine Meisterschaftsentscheidung“, so der bayerische Routinier. „Schließlich haben wir erst Halbzeit. Aber es hält die DRM natürlich sehr spannend.“

Rotter holt souveränen Super-1600-Sieg

Mit einem Parforce-Ritt glänzte Horst Rotter in Sachsen. Mit dem Sieg in der Super-1600-Meisterschaft vor den DMSB-Junioren Markus Fahrner/Michael Wenzel in einem weiteren Opel Corsa Super 1600 untermauerte er die Klassenführung und machte mit den Punkten für den dritten Platz auch im Gesamtklassement Boden gut. „Ich bin überglücklich“, strahlte Rotter im Ziel, der auf den letzten Kilometern sogar noch einmal Zittern musste: „In einer solchen Situation hört man alles im Auto – jedes noch so kleine Geräusch. Das Getriebe hatte kleine Mucken, aber wir konnten durchfahren.“ Auf den 15 Prüfungen der AvD-Sachsen-Rallye spielte Rotter seine ganze Routiner aus und ließ den zweitplatzierten Junioren keine Chance. „Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis“, zog denn auch Markus Fahrner ein selbstkritisches Fazit. „Das Resultat gleicht dem der Rallye Vogelsberg: Wenn ich die Prüfung einmal im Renntempo gefahren bin, kann ich die Pace von Horst Rotter mitgehen.“ Beste Aussichten also für die nächste Runde, schließlich kennt Fahrner die Wertungsprüfungen der KÜS-Saarland-Rallye aus seiner Zeit im ADAC Rallye-Junior-Cup.

Zuschauerandrang und stimmungsvolle Siegerkür

Einmal mehr erwies sich die AvD-Sachsen-Rallye auch für die Fans als tolle Show. „Es waren viele Zuschauer an der Strecke – viel mehr als gestern“, staunte der gebürtige Sachse Matthias Kahle im Ziel. Er beendete das durchwachsene Wochenende dann auch vor allem im Sinne der Fans und bot auf dem abschließenden Zuschauerrundkurs in der Zwickauer Innenstadt einige spektakuläre Showrunden. Die 12.000 begeisterten Fans rund um die Glück-Auf-Brücke feierten ihn dafür mit einem Sonderapplaus.

Gruppe N: Zehetmaier siegt, Mysliewietz beendet Pechsträhne

Als DRM-Gesamtsieger war Hermann Gaßner in der Division 4 (Gruppe N über zwei Liter Hubraum) erneut unschlagbar. Mit Peter Corazza/René Tonn (Mitsubishi Lancer Evo VII) zeigte aber auch das zweitplatzierte Team in der seriennahen Division eine Klasse-Leistung. Die Lokalmatadore konnten sogar das Tempo von Maik Stölzel/Thomas Windisch mitgehen, die bei ihrem Heimspiel allerdings mit Problemen in der Lenkanlage ihres privat eingesetzten Skoda Octavia WRC zu kämpfen hatten. Einen spannenden Kampf lieferten sich einmal mehr die Teams in der „kleinsten“ DRM-Division 5 (Gruppe N bis zwei Liter Hubraum). Hier konnten sich Peter Zehetmaier/Jürgen Breuer im Honda Civic Type R als Gesamt-Dreizehnte durchsetzen. Im Ziel lagen sie vor ihren Markenkollegen Lars Mysliwietz/Oliver Schumacher, die mit diesem Ergebnis ihre bisher durchwachsene Saisonbilanz deutlich aufbesserten. In der Klasse der seriennahen Turbodiesel-Fahrzeuge (Division 6) gab es in Sachsen einen Sieg für Siegfried Steinacker/Björn Röhm im VW Golf TDI. Sie stetzten sich gegen zwei Teams mit Skoda Fabia TDI durch: Die DMSB-Junioren Mathias Kuhnert/Jens Söbke und Daniel Schmidt/Karsten Stimpel.

Endergebnis:

1. Ruben Zeltner/Petra Zeltner (Mitsubishi Evo VII) 1:30:22,1 Std.
2. Hermann Gaßner/Siggi Schrankl (Mitsubishi Evo VII) + 0:39,1 Min.
3. Horst Rotter/Sabrina Berdi (Opel Super 1600) + 0:59,4
4. Maik Stölzel/Thomas Windisch (Skoda Octavia WRC) + 1:13,1
5. Peter Corazza/René Tonn (Mitsubishi Evo VII) + 1:19,3
6. Markus Fahrner/Michael Wenzel (Opel Super 1600) + 1:59,4
7. Jan Becker/Stefan Eichhorner (Mitsubishi Evo V) + 3:37,9
8. Michael Neuschäfer-Rube/Jörg Seitz (Mitsubishi Evo VI) + 3:42,1
9. Florian Auer/Jörg Bastuck (Mitsubishi Evo VII) + 3:43,2
10. Frank Färber/Carmen Freiberger (Mitsubishi Evo VIII) + 3:53,0

DRM-Stand (nach 4 von 8 Läufen):

1. Hermann Gaßner/Siggi Schrankl (Mitsubishi Evo VII) 156 Punkte
2. Matthias Kahle/Peter Göbel (Skoda Fabia WRC) 125
3. Peter Zehetmaier/Jürgen Breuer (Honda Civic Type R) 104
3. Peter Corazza (Mitsubishi Evo VII) 104
5. Horst Rotter/Sabrina Berdi (Opel Super 1600) 103
6. Siegfried Steinacker/Björn Röhm (VW Golf IV TDI) 95
7. Maik Stölzel/Thomas Windisch (Skoda Octavia WRC) 90
8. Maik Steudten/Thomas Fuchs (Mitsubishi Evo VI) 87
9. Markus Fahrner/Michael Wenzel (Opel Super 1600) 78
10. Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Evo VII) 75

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