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Rallye-DM: Sachsen-Rallye

In Sachsen werden die Karten neu gemischt

Nach sechswöchiger Pause zieht der deutsche Rallye-Tross nach Sachsen, Matthias Kahle möchte Hermann Gaßner die Gesamtführung entreissen.

Nach sechswöchiger Pause wartet die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) mit einem Doppelschlag auf: Vom 2. bis 4. Juni gastiert Deutschlands höchste Rallye-Liga bei der 39. AvD-Sachsen-Rallye in Zwickau zum vierten von acht Saisonläufen, zwei Wochen später macht sie im Saarland Station.

Als Tabellenleader kommen die Vorjahressieger und amtierenden DRM-Champions nach Sachsen: Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Fabia WRC) konnten beim dritten DRM-Lauf die Tabellenführung von Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Mitsubishi Lancer Evo 7) übernehmen.

Die Verfolgermeute wird durch Maik Stölzel / Thomas Windisch im privat eingesetzten Skoda Octavia WRC angeführt. Sie wollen es den amtierenden Meistern als Spitze der starken Teams aus der Region auf den 15 WPs und 159,69 Bestzeit-Kilometern so schwer wie möglich machen, die DRM-Halbzeitmeisterschaft zu holen.

Die Zuschauer sitzen beim Rallyefight in jedem Fall auf den Logenplätzen, bietet die Veranstaltung doch einige der vielleicht besten Zuschauerhighlights der Saison. So etwa den Rundkurs an der Glück-Auf-Brücke mitten in der Zwickauer Innenstadt, der am Samstag auf dem Zeitplan steht.

Gleich mehrere DRM-Piloten könnten rund um Zwickau auf Heimrecht pochen, allen voran der amtierende Champion: Matthias Kahle wurde im sächsischen Görlitz geboren, winkt aber in Sachen Heimvorteil ab. „Die AvD-Sachsen-Rallye ist viel mehr das Heimspiel von Maik Stölzel, der ja direkt aus Zwickau stammt“, sagt der Lausitzer.

Nachdem er zwei Läufe in Folge gewinnen konnte, liegt Kahle mit Co-Pilot Peter Göbel vor dem Halbzeitlauf der Meisterschaft in Führung. Neun Punkte trennen ihn vom Meisterteam der Saison 2003, Hermann Gaßner / Siggi Schrankl.

„Wir wollen den knappen Vorsprung in der Tabelle ausbauen“, lautet Kahles Losung denn auch, „aber das wird sicherlich nicht leicht. Kristian Poulsen kommt mit einem neuen Auto und auch Maik Stölzel hat im vergangenen Jahr bewiesen, wie schnell er mit seinem Skoda Octavia hier bei seinem Heimspiel ist. Da dürfen wir uns keinen Fehler erlauben.“

Kahle-Verfolger sind sehr gut aufgestellt

Tatsächlich: Mit dem Dänen Kristian Poulsen ist Kahle ein ernstzunehmender Konkurrent erwachsen. Mit Co-Pilot Ole Frederiksen musste er bei den ersten beiden Saison-läufen zwar Ausfälle hinnehmen, ließ aber mit dem zweiten Platz beim dritten Lauf rund um das hessische Schlitz sein Potenzial aufblitzen.

Für den vierten Schlagabtausch wurde ein neuer Toyota Corolla WRC aufgebaut, mit dem Poulsen / Frederiksen am vergangenen Wochenende beim Testeinsatz im Rahmen des zweiten Laufs zur dänischen Meisterschaft den Gesamtsieg einfuhren.

„Das neue Fahrzeug hat mehr Leistung als sein Vorgänger, vor allem aber das neue Fahrwerk ist fantastisch“, schwärmt Poulsen und verspricht: „Ich werde versuchen, noch dichter an Matthias heran zu kommen und viel Druck machen“.

Allerdings betritt Poulsen in Zwickau Neuland, während sich der Dritte im Bunde der WRC-Fraktion auf sein Heimspiel freut: „Die erste Prüfung der AvD-Sachsen-Rallye führt nicht einmal zwei Kilometer an meinem Wohnhaus vorbei, da stehen dann alle Nachbarn an der Strecke“, strahlt der Zwickauer Maik Stölzel.

„Das ist für Thomas Windisch und mich natürlich der Saisonhöhepunkt.“ In der Pause vor dem vierten Saisonlauf wurde der privat eingesetzte Skoda Octavia sorgfältig überarbeitet: „Unser Auto war noch nie so gut vorbereitet“, grinst Stölzel, „wenn die Technik jetzt mitspielt, müss-ten wir unsere guten Streckenkenntnisse auch in ein brauchbares Resultat umsetzen können.“

Das Ziel des Zwickauers: Platz drei hinter Kahle und Poulsen. „Alles was besser ist, wäre genial.“ Doch Stölzel ist beim Blick auf die Starterliste auch skeptisch: „Neben den beiden WRC gibt es mit Ruben Zeltner oder Olaf Dobberkau noch weitere ganz schnelle Piloten aus der Region.“

Der Österreicher Zeltner, Geschäftsführer des Fahrsicherheitszentrums am Sachsenring, tritt mit Ehefrau Petra in einem Mitsubishi Lancer Evo 7 als Gaststarter an. Olaf Dobberkau will mit Co-Pilotin Katrin Becker im Mitsubishi Lancer Evo 6 endlich seine bisher punktelose Pechsträne beenden.

Zu den Teams, die bei der Vergabe der Top-Platzierungen mitreden wollen, zählen außerdem Maik Steudten / Thomas Fuchs, die im Evo-6-Lancer bei den bisherigen Läufen konstant punkteten und dafür mit der dritten Meisterschaftsposition belohnt wurden.

Super-1600-Leader Rotter will Revanche für 2004

Besonders interessant wird bei der AvD-Sachsen-Rallye erneut die Super-1600-Klasse. In der hart umkämpften Super-1600-Meisterschaft hat sich Horst Rotter mit Co-Pilotin Sabrina Berdi im Opel Corsa an die Spitze gesetzt. „Ich will auf jeden Fall ins Ziel kommen“, umschreibt er sein Vorhaben.

Denn nach dem Super-1600-Sieg in Sachsen 2003 und einem Ausfall 2004 (Motorschaden) flachst Rotter: „Nach dem Gesetz der Serie wäre ich ja in diesem Jahr wieder dran“. Die Prüfungen rund um Zwickau geht er mit Respekt an: „Ich bin bei dieser Rallye vorsichtig“, so der Routinier.

„Ich mag die Strecken in Sachsen, aber die haben es auch in sich.“ Beim Fight um den Klassensieg bekommen es die fest eingeschriebenen Piloten mit einem Konkurrenten aus Osteuropa zu tun. Der amtierende Super-1600-Meister Sven Haaf geht mit Co-Pilot Michael Kölbach in einem Lada 2112 Super 1600 an den Start.

„Der zusätzliche Wettbewerb wertet unsere Klasse auf“, freut sich Rotter. Wobei auch die etatmäßigen Konkurrenten für hochklassigen Sport sorgen. Die beiden erfolgshungrigen DMSB-Junioren Aaron Burkart (Citroën Saxo Super 1600) und Markus Fahrner (Opel Corsa Super 1600) liegen punktgleich nur vier Zähler hinter Rotter.

Fahrner konnte im Corsa seinem routinierten Markenkollegen schon beim Saisonauftakt den Sieg in der Super-1600-Meisterschaft entreißen. Und auch Aaron Burkart könnte den Vorwärtsgang einlegen: Er punktete in der Super-1600-Klasse in dieser Saison bislang am konstantesten und kann in Sachsen erstmals auf die Dienste seines frisch aufgebauten Super-1600-Saxo bauen, nachdem er während der Aufbauphase noch ein Fahrzeug anmieten musste.

Gruppe N: Zwei Spitzenreiter werden gejagt

In den beiden DRM-Divisionen für die seriennahen Gruppe-N-Fahrzeuge haben seit Saisonbegnn zwei Teams einen sehenswerten Abstand auf ihre Verfolger herausfahren können. In der „großen“ Division 4 (Gruppe N über zwei Liter Hubraum) ist es Hermann Gaßner, der als Tabellenzweiter mit 96 Zählern der bestplatzierte Pilot ist.

Durch gute Gesamtplatzierungen und die zusätzlichen Punkte für drei Klassensiege in Folge hat er mittlerweile über 30 Punkte Abstand zu Peter Corazza / René Tonn, die ihren Mitusbishi Lancer Evo 7 jeweils als Divisionszweite ins Ziel brachten.

Doch Corazza, der bei der AvD-Sachsen-Rallye ebenfalls sein Heimspiel feiert, zeigt seit Saisonbeginn eine aufsteigende Formkurve – der erste Sieg gegen Gaßner wäre ein Riesenerfolg. In der „kleinen“ Gruppe-N-Division 5 (bis zwei Liter Hubraum) haben sich Peter Zehetmaier / Jürgen Breuer (Honda Civic Type R) an die Spitze setzen können. Als Tabellensechste liegen sie weit vor Bernd Knüpfer (Opel Astra OPC) in Führung.

Doch ein Team sinnt auf Revanche: Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher (Honda Civic Type R) mussten nach starken Leistungen und Führungspositionen in der Division bei zwei der bislang drei absoliverten Läufe Ausfälle hinnehmen. Soll es keine Saison zum Abhaken werden, muss das saarländische Team diesmal punkten.

Spannung herrscht vor dem Lauf in Sachsen auch in der Division 6 für seriennahe Turbodiesel-Fahrzeuge. Hier führt Siggi Steinacker mit Co-Pilot Björn Röhm im VW Golf IV TDI vor Mathias Kuhnert / Jens Söbke (Skoda Fabia RS TDI).

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