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DRM: Saarland-Pfalz-Rallye

Titelverteidiger Kreim gewinnt Auftakt

Ein Saisonauftakt nach Maß für die DRM: Erst auf den letzten Metern fielen bei der Saarland-Pfalz-Rallye 2017 die Entscheidungen.

Bildquelle: ADAC Motorsport

Auf der Zielrampe in St. Wendel freuten sich die amtierenden Meister Fabian Kreim/Frank Christian im Škoda Fabia R5 über den Sieg. Sie absolvierten die 12 Sonderprüfungen (125,92 km) in einer Zeit von 1:17:35,8 Stunden. Erst auf den beiden letzten Prüfungen schob sich Christian Riedemann mit Co-Pilot Michael Wenzel im Peugeot 208 T16 R5 auf Rang zwei. Den dritten Platz erkämpften sich René Mandel/Dennis Zenz im Ford Fiesta R5 (Bild oben). Der Sieg in der 2WD-Wertung ging sensationell an Jari Huttunen/Antti Linnaketo in ihrem kleinen Opel Adam R2. Die Finnen ließen auf den anspruchsvollen SP viele Teams mit wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugen hinter sich und beendeten so ihren Test für die geplanten Einsätze in der Junior-EM auf optimale Weise.

Neun R5-Boliden mit vielen siegfähigen Fahrern: Die Nennliste für den Saisonauftakt versprach viel Spannung, und die Teilnehmer haben das auch perfekt umgesetzt. Packende Sekundenkämpfe, mehrere Führungswechsel, Aufholjagden nach Ausrutschern – für die Toppiloten blieb an der Spitze kaum Zeit zum Verschnaufen. Letztlich gewannen die amtierenden Meister Kreim/Christian. Was von außen entspannt aussah, kommentierte Kreim so: "Es war richtig schwierig, die Jungs hinter mir geben viel Gas. Wir müssen alles geben, damit wir vorne mitfahren können. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das Niveau auf jeden Fall gestiegen." Das spannende Finale schilderte er so: "Es war nochmal eine richtig heiße Angelegenheit, denn wir hatten für den zum Finale einsetzenden Regen nicht die richtigen Reifen dabei und somit keinen Grip. Wir haben alles gegeben, zum Schluss ist noch der Scheibenwischer ausgefallen. Mit den fünf Punkten zusätzlich den Sieg auf der 'Power Stage' ist das ein perfektes Ende."

Ab Platz zwei wurde auf den letzten beiden SP nochmal einiges durcheinandergewirbelt. Vor der elften der zwölf SP hatten sich Dominik Dinkel/Christina Kohl in ihrem neuen Škoda Fabia R5 vor Riedemann erneut auf Rang zwei geschoben. Pünktlich zum Start der Zuschauerprüfung in St. Wendel gab es einen Starkregen, nur Riedemann hatte zwei dafür geeignete Ersatzreifen an Bord und auch montiert. Dinkel erklärte: "Auf dem Rundkurs hab ich mich verbremst und dann auf der letzten WP mit den Slicks im Regen einfach keine Chance mehr. So ist der Rallyesport halt". Er fiel auf Platz fünf zurück, die Enttäuschung nach einer ansonsten tollen Vorstellung war groß. Der große Gewinner war Riedemann, der sich mit den optimalen Reifen im Schlussspurt den zweiten Platz sicherte. "Auf der ersten WP am Freitag haben wir uns gedreht und gut 20 Sekunden verloren, damit haben wir einen möglichen Sieg verschenkt. Die Aufholjagd mit der richtigen Reifenwahl hat uns jetzt noch den zweiten Platz gebracht. Wir sind super happy."

Nach dem Rückfall von Dinkel konzentrierte sich der Kampf um den letzten Podestplatz auf das Duell zwischen Mandel und "Altmeister" Sandro Wallenwein, der gemeinsam mit Marcus Poschner sein DRM-Comeback im Škoda Fabia R5 gab. Mandel, Rallycrosseuropameister 2014, und Wallenwein, DRM-Champion 2011, tauschten dabei mehrfach die Plätze. "Man sieht das an den Zeiten, wie knapp wir alle zusammenliegen. Das Niveau in der DRM ist sehr hoch, die Jungs fahren alle sehr zügig, und es macht richtig Spaß, auch wenn man sich so anstrengen muss", formulierte es Mandel. "Es hat zum Schluss einfach alles gepasst, der Regen kam genau zur richtigen Zeit. Ich bin überglücklich mit Platz drei."

Wallenwein setzte auf den beiden Durchgängen auf den Stadtrundkurs in St. Wendel die Bestzeit, letztlich fehlten nur 1,1 Sekunden für einen Podiumsplatz. "Ich freue mich riesig, wieder in der DRM dabei zu sein, und es macht richtig viel Spaß, hier gegen die Junioren zu kämpfen. Es fehlt noch ein bisschen Tempo nach vorne, aber das sind kleine Nuancen, und verstecken müssen wir uns nicht. Zum Schluss dachte ich gar nicht mehr ans Podium, dass es Ende so knapp wurde, ärgert mich jetzt aber doch." Wie sehr bis zum Finale gekämpft wurde, zeigt ein Blick auf die letzte SP. Beim Kampf um die Zusatzpunkte für die "Power Stage" trennten Kreim, Mandel und Zenz nur der Wimpernschlag von 0,8 Sekunden.

Rang sechs belegte mit Albert von Thurn und Taxis im Škoda Fabia R5 ein Gaststarter. Der Gesamtsieger des GT Masters 2010 nutzte diesen Einsatz, um sich auf seine Starts in der Rallye-EM 2017 vorzubereiten. "Es ist für mich als Rundstreckenpilot sehr schwierig, sich an solch schwierige Bedingungen zu gewöhnen, aber es wird immer besser, und ich verstehe das Auto so langsam. Abgesehen davon, dass die Rallye toporganisiert ist, und dass die Prüfungen fantastisch sind, ist diese DRM sehr stark besetzt." Einen starken Auftritt bot auch Philipp Knof mit dem neunten Gesamtrang. Der amtierende Champion der 2WD-Wertung stieg in die Topklasse auf und pilotiert dort gemeinsam mit Beifahrer Alex Rath einen Peugeot 207 S2000, der den neueren R5-Boliden leistungsmäßig etwas unterlegen ist.

Saarland-Pfalz-Rallye 2017, Endstand nach 12 SP (125,92 km)

1. Fabian Kreim/Frank Christian, Škoda Fabia R5 — 1:17:35,9
2. Christian Riedemann/Michael Wenzel, Peugeot 208 T16 R5, + 0:15,7
3. René Mandel/Dennis Zenz, Ford Fiesta R5, + 0:44,2
4. Sandro Wallenwein/Marcus Poschner, Škoda Fabia R5, + 0:45,3
5. Dominik Dinkel/Christina Kohl, Škoda Fabia R5, + 0:46,6
6. Albert v. Thurn & Taxis/Björn Degandt, Škoda Fabia R5, + 2:49,0
7. Chris Brugger/Klaus Wicha, Ford Fiesta R5, + 2:49,5
8. Chewon Lim/Martijn Wydaeghe, Hyundai i20 R5, + 4:50,8

DRM-Wertung nach 1 von 8 Läufen

1. Kreim/Christian, Škoda Fabia R5, 30 Punkte
2. Riedemann/Wenzel, Peugeot 208 T16 R5, 21
3. Mandel/Zenz, Ford Fiesta R5, 19
4. Wallenwein/Poschner, Škoda Fabia R5, 14
5. Dinkel/Kohl, Škoda Fabia R5, 10
6. von Thurn und Taxis/Degandt, Škoda Fabia R5, 9
7. Brugger/Wicha, Ford Fiesta R5,6
8. Lim/Wydaeghe, Hyundai i20 R5, 4

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