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ERC: Akropolis-Rallye

Kajetanowicz' große Chance

Regelmäßige Führungswechsel. Kajetanowicz, Breen und Athanassoulas nur von 15,3 Sekunden getrennt. Katjo auf Titelkurs, aber nicht „relaxt“.

Fabian Bonora
Fotos: Kajetanowicz, ERC

Nach sechs von insgesamt neun Sonderprüfungen führt Kajetan Kajetanowicz die Akropolis-Rallye mit einem Vorsprung von genau zehn Sekunden vor Craig Breen an. Der Grieche Lambros Athanassoulas ist in seinem Skoda Fabia R5 dritter mit 15,3 Sekunden Rückstand auf 'Katjo'.

Der Vormittag war geprägt von Schlamm, Nebel und Regen. Zahlreiche Ausrutscher der Piloten führten zu ständigen Führungswechseln zwischen Breen und Kajetanowicz. Lokalmatador Athanassoulas kann ebenso das Tempo der beiden Titelanwärter mitgehen.

Er verlor zwar bereits auf SP3 seine Führung von gestern, doch fuhr beständig in den Top drei mit. Der Skoda-Pilot markierte sogar in drei von vier Sonderprüfungen am Vormittag die zweitschnellste Zeit: „Ich glaube es war okay, einige Stellen sind enorm rutschig. Für uns ist es eine schwierige Rallye, ich pushe arg, aber es ist noch ein langer Weg.“ Eine kleine Schrecksekunde blieb jedoch nicht aus: „Bis 100 Meter vor dem Ziel, dann hatten wir einen Dreher und wir mussten reversieren und zwischen einer Zuschauergruppe durchfahren, um zurück auf die Prüfung zu kommen.“

Kajetanowicz ist auf dem besten Weg zum ERC-Titel, muss allerdings seine Gefühle im Griff behalten: „Ich bin nicht relaxt im Moment, ich habe so große Gefühle in meinem Herz.“ Mit der Bestzeit in SP3 und SP6 und der konstantesten Fahrt im Feld ist der Vorsprung auf Craig Breen allerdings noch kein sicheres Polster. "Wir haben eine große Chance und noch drei Prüfungen vor uns und hier fehlerfrei zu fahren ist nicht leicht. Hoffentlich kann ich im Service noch ein bisschen entspannen.“, so der Ford-Pilot vor dem Mittagsservice.

Craig Breen überzeugte bei den ersten beiden Sonderprüfungen mit einer unglaublichen Vorstellung. Der Peugeot-Pilot startete nur als Dritter in den zweiten Teil der Rallye, fuhr aber in schwierigen Bedingungen auf der vierten Sonderprüfung Kajetanowicz um die Ohren und gab dem Polen 23,6 Sekunden.

Doch es wäre sogar noch schneller gegangen: „Der Asphalt-Teil am Ende war wirklich gut, habe aber Zeit verloren wo Alexey (Lukyanuk) war. Lukyanuk musste stoppen und einen Reifen wechseln, mitten im Nebel, ich hab nur seine Lichter gesehn. Das hat mich ein paar Kurven aus dem Rhythmus gebracht und ich habe den Anschluss beim Aufschrieb etwas verpasst.“

Doch Lukyanuk musste nicht nur einen Reifen wechseln. Der Fiesta-Pilot verwechselte auf SP4 eine Haarnadel mit einer Vierten-Gang-Kurve und krachte in eine Mauer. Konsequenz war ein Aufhängungsschaden vorne rechts und ein Zeitverlust von 16 Minuten: „War ein Problem mit dem Aufschrieb, oder ein falscher Ausruf. Wir versuchen das zu reparieren, aber die Zeit reicht wahrscheinlich nicht aus.“ Der Weißrusse musste das Handtuch werfen und seine theoretischen Titelchancen begraben.

Auf SP5 war Breen dann trotz Sichtproblemen nochmal 16,5 Sekunden schneller als 'Kajto'. „Es ist so unglaublich rutschig da draußen, und dann hatte ich noch ein Problem mit meinen Wischern, mein Beifahrer musste Spray auf die Windschutzscheibe geben und ich die Wischer anmachen. Es war eine schreckliche Sonderprüfung, bin sehr froh durch zu sein“, so Breen im Ziel der fünften Sonderprüfung.

Die Titelchancen des Peugeot-Academy-Piloten schwanden dann allerdings mit jedem Kilometer der Akropolis-Rallye, denn auf SP6 verlor der Ire seinen kompletten Vorsprung und war 43,7 Sekunden langsamer als Kajetanowicz. Der Grund offenbarte sich im Ziel der sechsten Sonderprüfung: Der Peugeot-Pilot kam mit offener Motorhaube und gebrochener Windschutzscheibe zur Kontrolle: „Wenn die Sicherheitsbolzen nicht drin sind, wird auch die Motorhaube aufgehen...“

Weiter geht es dann am Nachmittag mit den finalen drei Sonderprüfungen, Start von SP7 ist um 13:02 Uhr MEZ. Es liegen noch 56,62 Kilometer vor den Piloten. Wird Kajetanowicz die Nerven behalten?

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