RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ERC: Estland-Rallye

Lukyanuk führt trotz Zeitstrafe

Knappe Führung trotz Zehn-Sekunden-Strafe: Aleksey Lukyanuk (Mitsubishi) mischte die Favoriten auch am zweiten Tag kräftig auf.

Bei der Estland-Rallye, dem sechsten von zehn Saisonläufen zur Rallye-EM 2015, sind zehn von 16 Sonderprüfungen absolviert. Nachdem die nur 1,3 Kilometer kurze Auftaktprüfung am Freitag Abend in der Innenstadt von Tartu auf Asphalt ausgetragen wurde, wiesen die neun teils sehr langen Samstagsprüfungen – auf SP 8 etwa ging es über 34,9 km – einen Schotterbelag auf. Insgesamt wurden am Samstag – nach der Verkürzung von SP 7 – 125 Sonderprüfungskilometer zurückgelegt.

An der Spitze lieferten sich zunächst der Schnellste des Freitags, Aleksey Lukyanuk im Mitsubishi, und Lokalmatador Karl Kruuda (Citroën) ein packendes Duell. Permanent wechselte die Führung zwischen den beiden, dann aber gab es einen Rückschlag für Lukyanuk. Weil er sich auf SP 6 einen Frühstart zu Schulden kommen ließ, wurde ihm eine Zeitstrafe von zehn Sekunden aufgebrummt.

Damit rutschte der Überraschungsmann aus Weißrussland vom ersten auf den dritten Rang ab. "Zehn Sekunden sind in einem derart engen Kampf eine Menge, aber so ist es nun mal. Wir können immer noch um den Sieg kämpfen", sagte Lukyanuk vor der Nachmittagsschleife.

Nach der Zeitstrafe für Lukyanuk war es Kajetan Kajetanowicz (Ford), der sich mit Kruuda (Bild oben) um die Führung duellierte. Mit gerade einmal 1,2 Sekunden Vorsprung auf den Esten und 5,6 Sekunden Vorsprung auf Lukyanuk nahm "Kajto" die drei abschließenden Samstagsprüfungen (SP 8 bis 10) unter die Räder. Kurz vor dem Start von SP 8 setzte leichter Regen ein, was dem Kampf um die Führung zusätzliche Spannung verlieh.

Kruudas Traum vom Heimsieg zu Ende

Während Lukyanuk mit Bestzeit auf der 34,9 Kilometer langen Königsprüfung Ristimäe (SP 8) seine Zeitstrafe vergessen machte, sich die Führung zurückholte und die neunte Prüfung mit 0,1 Sekunden Vorsprung auf Kajetanowicz gewann, war für Kruuda der Traum vom Heimsieg ausgeträumt: Mit beschädigtem Kühler an seinem Citroën DS3 R5 musste der Este bereits auf SP 8 die Segel streichen.

Nach zehn von insgesamt 16 Sonderprüfungen hält Mitsubishi-Pilot Lukyanuk somit eine knappe Führung von 2,4 Sekunden gegenüber Ford-Speerspitze Kajetanowicz. "Das Auto läuft perfekt. Ich bin voll konzentriert und fühle mich inzwischen deutlich wohler als am Morgen", strotzte der Weißrusse vor Zuversicht. Verfolger Kajetanowicz hat aber noch lange nicht aufgegeben. "Wir werden den Zuschauern morgen einen großartigen Kampf bieten", sagte der Pole, der zum ersten Mal in Estland antritt.

Die Hoffnungen der estnischen Fans auf einen Heimsieg tragen die beiden Mitsubishi-Piloten Rainer Aus und Egon Kaur auf den Rängen drei und fünf. Ihr Rückstand auf Spitzenreiter Lukyanuk beträgt 31 beziehungsweise 37 Sekunden. Zwischen den beiden Lokalmatadoren liegt EM-Tabellenführer Craig Breen (Peugeot) auf Rang vier. Der Ire wurde durch einen Fehler im Aufschrieb zurückgeworfen. "Unser Ziel ist ein Podestplatz", rechnete Breen selber nicht mehr mit dem Sieg.

Der Ausfall von Karl Kruuda war nicht der einzige am Samstag. Citroën-Markenkollege Robert Consani wurde schon auf SP 3 von technischen Problemen am Motor seines DS3 R5 gestoppt. Martin Kangur (Ford) ist nach einem Abflug ebenfalls nicht mehr in der Spitzengruppe vertreten, hofft aber am Sonntag unter Rally2-Regularien noch einmal ins Geschehen eingreifen zu können. Glamour-Model Inessa Tuschkanowa kam auf SP 4 mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo IX von der Piste ab und legte im Wald wieder einmal einen Überschlag hin, blieb dabei aber zum Glück unverletzt.

Am Sonntag geht die Estland-Rallye mit sechs Sonderprüfungen über lediglich 64 Kilometer zu Ende.

Estland-Rallye 2015, Top 10 nach 10 von 16 SP:

 1. Aleksey Lukyanuk      Mitsubishi  1:01:07,7 Stunden
2. Kajetan Kajetanowicz Ford + 2,4 Sekunden
3. Rainer Aus Mitsubishi + 31,0
4. Craig Breen Peugeot + 36,9
5. Egon Kaur Mitsubishi + 37,0
6. Siim Plangi Mitsubishi + 50,8
7. Timmu Körge Peugeot + 58,0
8. Raul Jeets Ford + 2:24,7 Minuten
9. Dominykas Butvilas Subaru + 2:58,2
10. Jaroslaw Koltun Ford + 3:04,3

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

ERC: Estland-Rallye

Weitere Artikel:

Eine Strafminute, die Simon Wagner als dubios betrachtet. Ein versöhnliches Ende mit zwei Bestzeiten durch Wagner und Maximilian Lichtenegger (RC4)

AARC, Zagreb Delta Rally: Vorschau

3. Lauf des AARC - mit FIA European Rally Trophy

Mit über 150 Sonderprüfungskilometern und einer Gesamtlänge von etwas über 562 km, ist diese Rally eine Besonderheit im AARC-Kalender und auch eine besonders große Herausforderung für Mensch und Maschine.

AARC: Zagreb Delta Rally

Der Gesamtsieg geht nach Deutschland!

Der Gesamtsieg bei der 51. Zagreb Delta Rally geht nach Deutschland! Manuel Kößler und Alessandra Baumann feiern einen Traumsieg in Kroatien.

Neue Regeln in der Rallye-Weltmeisterschaft ab 2027 wecken Interesse - Auch bei Herstellern ohne eigene Straßensportwagen

Hyundai mit neuem Kühlsystem

Hitzeschlacht bei der Akropolis-Rallye

Die brütende Hitze in Griechenland sorgt bei der Akropolis-Rallye für extreme Bedingungen: Wie sich Teams und Fahrer auf die hohen Temperaturen vorbereiten

Die OBM Land der 1000 Hügel Rallye in Krumbach und also der sechste Lauf zur TEC7 Rallye-Staatsmeisterschaft kommt wie geplant zur Austragung