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ERC: Estland-Rallye

Debütsieg für Alexey Lukyanuk

Der Weißrusse Alexey Lukyanuk holt in Estland seinen ersten ERC-Sieg. Kajetan Kajetanowicz neuer Gesamtführender nach Drama um Craig Breen.

Nachdem er schon die Führung nach den ersten beiden Tagen der Rallye Estland in der Rallye-Europameisterschaft (ERC) inne hatte, hat Alexey Lukyanuk seinen Vorsprung auch am Sonntag über die sechs Wertungsprüfungen retten und seinen ersten Sieg in der ERC feiern können. Der Mitsubishi-Pilot gewann trotz der beeindruckenden Performance überraschend mit 12,7 Sekunden Vorsprung auf Kajetan Kajetanowicz (Ford) und Rainer Aus (Mitsubishi).

"Das ist ein Wahnsinnsgefühl", jubelt der weißrussische Gewinner nach seiner starken Vorstellung in einem betagten ERC2-Auto, dem Mitsubishi Lancer Evo X. "Bis zum letzten Moment wollten wir nicht an den Sieg denken. Wir haben uns in der allerletzten Kurve fast noch überschlagen und waren lange auf zwei Rädern unterwegs. Ich möchte der Mannschaft so sehr für ihren fantastischen Job danken."

Lukyanuk, der im vergangenen Jahr russischer und estnischer Rallye-Meister wurde, hatte bis zum letzten Moment Kajetanowicz im Nacken. 2,4 Sekunden nahm er in die 64 Kilometer der sechs Wertungsprüfungen des Sonntags mit, vor der abschließenden 11,48 Kilometer langen Alaküla 2 war Lukyanuk mit 9,5 Sekunden Bonus ebenfalls noch lange nicht im sicheren Bereich. Doch er nahm seinem polnischen Rivalen sogar noch ein wenig Zeit ab und siegte erstmals in der ERC.

Kajetan Kajetanowicz darf sich immerhin damit trösten, dass er nach der Rallye Estland neuer Gesamtführender in der Meisterschaft ist. Rang zwei nach den rund 190 Wertungskilometern auf zumeist Schotter reichte aus, um den bisherigen Spitzenreiter Craig Breen (Peugeot) von selbiger zu verdrängen. Der Ire hatte erneut Pech und musste nach der Ypern-Rallye bereits den zweiten Ausfall in Folge verkraften.

Auf der vorletzten Wertungsprüfung Sulaoja 2 musste der Peugeot-Pilot aufgrund eines Öldruckverlustes die Segel streichen. "Es tut mir leid für Craig. Auf dieser letzten Etappe habe ich die Konzentration verloren, weil ich an sein Problem denken musste", erklärt Kajetanowicz, denkt aber dann an seinen Erfolg: "Es war eine großartige Rallye für uns. Ich habe davon geträumt, und Träume werden manchmal wahr. Für uns ist das wie ein Sieg!"

Für Breen bedeutete der Ausfall hingegen den nächsten Rückschlag. Nach drei Siegen in Folge schied der Ire bereits in Ypern aus, jetzt folgte der zweite Ausfall in Folge. "Am Ende von WP14 haben wir angefangen, Öldruck zu verlieren. Etwas ist im Inneren des Motors passiert, und wir konnten nichts dagegen tun. Wir hätten zwar noch ein wenig weiterfahren können, doch es hätte sich selbst zerstört", so der niedergeschlagene Breen.
Breen nach Aus niedergeschlagen

Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag er auf Rang vier, machte aber Boden auf Rang drei gut und hing Rainer Aus im Nacken. "Wir hätten auf Rang drei hinter 'Kajto' landen können, was gut für die Meisterschaft gewesen wäre. Nach den drei Siegen war ich über den Ausfall in Ypern nicht so niedergeschlagen, aber das hier ist etwas anderes", seufzt Breen. "Jetzt müssen wir uns für Barum neu sammeln."

Ähnliches Pech hatte Lokalmatador Egon Kaur. Der Este lag nach zwölf Wertungsprüfungen auf dem dritten Rang, als seine Rallye im Graben jäh beendet war. Zumindest konnten die heimischen Fans so den dritten Platz von Rainer Aus bejubeln. "Das habe ich so nicht erwartet, aber ich bin sehr glücklich", freut sich der Este über das Podest. "Die anderen Jungs haben es heute einfacher für uns gemacht. Sie haben Fehler gemacht, dadurch war es am Ende einfacher für mich." Eine knappe Minute lag Aus im Ziel vor dem Viertplatzierten, Landsmann Siim Plangi (Mitsubishi).

Der nächste Event der Rallye-Europameisterschaft findet vom 28. bis 30. August in der Tschechischen Republik statt.

Endergebnis nach 16 von 16 Wertungsprüfungen (Top 10):
01. Aleksey Lukyanuk (Mitsubishi) - 1:32:25.4 Stunden
02. Kajetan Kajetanowicz (Ford) +12,7 Sekunden
03. Rainer Aus (Mitsubishi) +1:07.0 Minuten
04. Siim Plangi (Mitsubishi) +2:06.9
05. Timmu Körge (Peugeot) +2:23.7
06. Raul Jeets (Ford) +3:36.2
07. Dominykas Butvilas (Subaru) +4:51.4
08. Jaroslaw Koltun (Ford) +5:20.8
09. David Botka (Mitsubishi) +7:36.1
10. Ralfs Sirmacis (Peugeot) +8:01.6

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