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Rallye-ÖM: Castrol-Rallye

Alle jagen Baumschlager

Der junge Tscheche Jan Kopecky startet in Kärnten mit einen Skoda Octavia WRC, auch Ruben Zeltner will den ÖM-Leader Raimund Baumschlager fordern.

Manfred Wolf

Doch eines haben alle Piloten gemeinsam: Sie erklären den Rosenauer Mitsubishi-Piloten Raimund Baumschlager zum klaren Favoriten.

Thomas Zeltner: „Raimund ist dermaßen gut unterwegs, dass es sehr schwer werden wird, ihn zu gefährden. Aber dieses Mal kennen wir die Rallye und werden versuchen, knapp dran zu bleiben. Fehler darf sich der Mundl keinen erlauben , dann sind wir zur Stelle.“

Inwieweit mit Jan Kopecky und seinem Co Filip Schovanek gerechnet werden muss, darüber herrscht noch etwas Unklarheit. Der junge Tscheche hat nicht nur das Manko, die Strecke überhaupt nicht zu kennen – er muss auch noch einen schweren Unfall verdauen, den er bei einem Lauf zur tschechischen Meisterschaft erlitten hat.

Kopecky platzte dabei bei über 200 km/h der rechte Vorderreifen, beim folgenden Unfall wurde sein Auto komplett zerstört, es grenzte an ein Wunder, dass er (Gehirnerschütterung) und sein Co-Pilot (gebrochener Knöchel) nicht ärger verletzt wurden.

Raimund Baumschlager: „Kopecky darf man sicher nicht unterschätzen, ich glaube aber, ich kann die fehlenden PS mit meiner sehr guten Streckenkenntnis – der sehr schwierigen Prüfungen – kompensieren. Außerdem hamoniert unser Team sehr gut und nach den letzten Erfolgen habe ich großes Selbstvertrauen.“

Aber auch andere Gruppe A-Piloten möchten mit schnellen Zeiten aufzeigen, oder sich zumindest einen der Top-Plätze hinter Baumschlager, Kopecky und Zeltner sichern:

Kris Rosenberger beispielsweise, heuer schon einmal in der Gruppe A am Stockerl, wird seinen Rallye-Oldie, den Lancia Delta Integrale wieder über die Kärntner SP’s jagen: „Das ist eine Fahrer-Rallye. Sie ist technisch enorm schwierig, mit der langen Prüfung gegen Ende hat sie jetzt noch besondere Tücken. Da kann es schon die eine oder andere Überraschung geben – wir setzen jedenfalls auf unsere Routine“, so Rosenberger, der wieder mit Sigi Schwarz an den Start gehen wird.

Auf keinen Fall vergessen darf man Alfred Kramer. „Bei unserer echten Heimrallye wollen wir um den Gesamtsieg mitfahren“, kündigt Kramer an. Zuzutrauen ist es ihm, Co Siegi Sappl und seinem frisch revidierten Evo auch. Die erste Kärntner-Rallye konnte gewonnen werden. Und das er bei der Castrol noch stärker ist, hat er schon im Vorjahr bewiesen.

Gottfried Kogler ist ein weiterer Kandidat für einen Spitzenplatz. Der „schnellste Polizist Österreichs“ hat bei den letzten Läufen ansteigende Form bewiesen und ist mit seinem Mitsubishi schon verdammt schnell unterwegs.

Nicht minder beeindruckend in der bisherigen Saison: Ernst Haneder, der im betagten Evo III noch immer auf Rang zwei in der Gesamtwertung der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft liegt.

Das sind aber noch immer nicht alle Verfolger in der Gruppe A: Stefan Reininger hat sich viel vorgenommen, aus dem Mitropa-Cup kommt der schnelle Deutsche Thomas Wallenwein (wieder mit dem Evo VII), auch Walter Pfeffer ist wieder einmal mit dabei.

Johann Holzmüller wird weiter Erfahrung sammeln und möglicherweise auch für die eine oder andere schnelle SP-Zeit sorgen und vielleicht sieht man in Kärnten DarkDog-Pilot Adi Ramoser auch wieder einmal, der nach seinem Burgenland-Motorschaden lange außer Gefecht gesetzt war.

Gruppe N

Nicht minder spannend verspricht die Gruppe N 4 zu werden: Dort heißt der Kampf Gaßner gegen Harrach, dahinter lauern Martin Zellhofer und Walter Kovar auf ihre Chance.

Bei seinem letzten Antreten in Österreich hat das deutsche Rallye-Urgestein Hermann Gaßner nach Baumschlagers Technik-Aus ja sogar einen Gesamtsieg feiern können. Der Mitsubishi-Pilot kennt auch die Rallye in St. Veit und Umgebung sehr gut, wer weiß, wie weit er vorne mitmischen kann.

Doch vielleicht kann ihn ein junger Mann gefährden, der gerade rechtzeitig zur Castrol Rallye aus dem heißen Griechenland zurückkehrt: Beppo Harrach, am kommenden Wochenende in der Junior-WM bei der Akropolis Rallye unterwegs, kommt also gut „eingefahren“ nach Kärnten:

„Ich freue mich auf diese Rallye. Es ist eine meiner Lieblingsstrecken, weil sie technisch sehr schwer ist und man viel fahrerisches Können einsetzen muss, um dort erfolgreich zu sein. Ich möchte meine Führung in der Gruppe N-Meisterschaft natürlich verteidigen!“

Mit gemischten Gefühlen kommt Walter Kovar nach Kärnten: Im letzten Jahr hatte er dort einen bösen Unfall, bei dem seine Frau und Co-Pilotin Lamberta erheblich verletzt wurde. Heuer wird Werner Kohlbacher für die Ansage sorgen, Kovar ist optimistisch:

„Wir haben nach der Wechselland Rallye einiges am Auto gefunden und hoffen, dass sich diese Verbesserungen schon deutlich in schnelleren Zeiten auswirken werden. Es wird wieder ganz eng werden, doch wir haben heuer schon mit Gruppe N-SP-Bestzeiten gezeigt, dass wir den Speed vorne mitgehen können.“

Martin Zellhofer ist immer für einen Top-Platzierung gut, mit seinem zweiten Platz in Hartberg hat er das einmal mehr bewiesen.

Gespannt darf man auch auf das Antreten des Kärntners Günther Lichtenegger sein: Der „Rookie of the Rallye“ im Kärntner Lavanttal startet auch dieses Mal mit einem Mitsubishi Lancer Evo VI, vielleicht gelingt ihm wieder ein Top-Ten-Platz.

Bernd Kraemmer, der italienische Mitropa-Cup-Pilot Alberto Turolo und das Ehepaar Ölsinger komplettieren die N 4-Starterliste.

In der Formel 2 wird es voraussichtlich zum Duell zwischen den beiden Lokalmatadoren Heinz Jakobitsch und Marcus Leeb kommen. Nach langen Nächten konnten die Mechaniker den Peugeot 306 von Leeb wieder aufbauen, der nach seiner Teilnahme beim ÖTC-Auftakt auf dem A1-Ring beinahe ein Totalschaden war.

Leeb fiel beim Anbremsen der Castrol-Kurve das Bremspedal durch, der junge Kärntner war nur mehr Passagier und prallte mit 130 Stundenkilometern frontal in die Reifenstapel. Wie durch ein Wunder blieb Leeb (bis auf einige Prellungen) unverletzt, noch verwunderlicher, dass der robuste Peugeot sich nicht in einen Totalschaden verwandelte.

Der „Dritte im Bunde“ wird der Mödlinger Franz Schulz sein, der ebenfalls auf einem Peugeot 306 an den Start gehen wird. Robert Kettner könnte dabei zum Zünglein an der Waage werden, der Ibiza-Pilot hat schon im Wechselland bewiesen, dass er noch immer schnell ist.

Auch nicht unterschätzen darf man einige italienische Mitropa-Cup-Teilnehmer, beispielsweise Stefano Tavano mit seinem Renault Clio Williams.

Der zweite Teil folgt bald, dann gibt's alle News zur Dieselwertung, der Stilo Trofeo und den Streckenänderungen bei der Castrol-Rallye!

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