RALLYE

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Ungebremster Tatendrang

Konrad Friesenegger wird dieses Mal mit leichtem technischen Handicap starten, nichts desto trotz peilt der Opel-Pilot einen Podestplatz an.

Mit seiner fahrerischen Leistung bei der Ostarrichi-Rallye darf Konrad Friesenegger rundum zufrieden sein. Mit dem Ausgang der Rallye weniger: Ein Schaden am Hinterachsantrieb des Opel Kadett GT/E, genauer gesagt, am Differential, zwang ihn nach einer hervorragenden Vorstellung zur Aufgabe.

Damit endete eine Rallye ergebnislos, bei der unter Umständen ein Podestplatz unter den Historischen möglich gewesen wäre. Die schwierigen Bedingungen durch den Regenfall waren für Konrad Friesenegger und Jürgen Hilmbauer kein Hindernis, auffallend schnell zu sein.

Etwas unangenehm war der Technik-Schaden auch deswegen, weil das Auto in weniger als zwei Wochen instandgesetzt werden mußte, um an der darauffolgenden Veranstaltung wieder teilnehmen zu können. Der dicht gedrängte Rallye-Kalender in den Frühsommermonaten verlangt den Teilnehmern und deren Fahrzeugbetreuern hier wirklich sehr viel ab.

Mit einiger Anstrengung läßt sich aber auch das überwinden, denn das Team Friesenegger ist weiterhin voller Tatendrang und will keine Gelegenheit auslassen, um das Potential des Kadett GT/E im Wettbewerb vorzuführen. Die starken Zeiten bei der Ostarrichi-Rallye sind ein zusätzlicher Ansporn, und auch sonst gab es in dieser Saison schon einiges an Erfolgserlebnissen.

Eine kleine Einschränkung in technischer Hinsicht wird es bei der kommenden Rallye allerdings geben: Da sich in der extrem kurzen Zeit seit der Ostarrichi-Rallye kein Hinterachsdifferential mit dem ursprünglichen, für Rallyes vorgesehenen Übersetzungsverhältnis finden hat lassen, mußte das Differential eines Serienwagens eingebaut werden.

Daraus ergeben sich zwar Nachteile in der Beschleunigung, aber es ist immer noch besser, so zu fahren, als zuzusehen. Und mit ein wenig erhöhtem Einsatz in den Kurven und auf Bergabstücken läßt sich vielleicht auch einiges Verlorenes zurückgewinnen.

Die Daten der Castrol Pölstal Judenburg-Rallye – und dorthin geht es als Nächstes – lassen vermuten, daß es vom Fahrspaß eine hochwertige Veranstaltung sein wird, was ebenfalls einen bedeutenden Teilnahme-Anreiz bildet.

Der Schotteranteil ist vor allem am Freitag überdurchschnittlich hoch, überdies bieten die Strecken sehr gute Möglichkeiten, PS-Unterschiede auszugleichen, und sind zudem sehr Zuseher-freundlich.

Es scheint, als wäre der MSC Wolfsberg mit seiner Veranstaltung auch nach seinem Wechsel von der beliebten Oberkärntner Region ins Zentrum der Steiermark auf dem richtigen Weg, sodaß Fahrer und Zuseher kaum Qualitätseinbußen feststellen werden.

Für Konrad Friesenegger und Jürgen Hilmbauer, die bei ihren Rallyes immer wieder auf Gegner mit stärkerer Motorisierung treffen, kann das nur gut sein. Und natürlich eignen sich solche Strecken auch, um stilistisch eine gelungene Vorstellung hinzulegen.

Daß dabei auch auf ein möglichst gutes Ergebnis hingearbeitet werden soll, ist kein Widerspruch. Auch wenn das wie immer nicht ganz leicht sein wird, da die Historischen trotz einiger Absagen unverändert hochkarätig besetzt sind. Was auf der anderen Seite ja auch sehr gut ist, schließlich ist damit die Attraktivität dieser Klasse gesichert.

Über den Hauptgegner gibt es keinerlei Zweifel: Sepp Pointinger, wer sonst. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz trotz des unterlegenen Escorts ist klar, daß er der Mann ist, den es zu schlagen gilt. In die gleiche Kategorie wäre an sich auch Christian Rosner mit seinem Porsche 911 einzureihen, der zuletzt aber einiges Pech hatte und aus diesem Grund bisher punktelos geblieben ist.

Etwas erleichtert wird der Einsatz in sportlicher Hinsicht durch die Absage der Porsche-Fahrer Johannes Huber und Gernot Zeiringer, die ebenfalls schon sehr großes Können gezeigt haben, auch Alois Nothdurfter mit dem Ford Cortina und Hans-Georg Lindner, zuletzt mit seinem Ford Escort siegreich, wird das Publikum diesmal vermissen.

Möglich wäre es hingegen, daß Oswald Posch, bisher ein Underdog, für eine Überraschung sorgt, sein erster Escort-Start bei der Ostarrichi-Rallye war jedenfalls schon sehr vielversprechend. Theoretische Chancen hätten auch die aus Italien genannten Lancia-Teams, auch ein zweites Kadett-Team ist hier dabei, aber meist sind die italienischen Teams im Voraus schwer einzuschätzen.

Im Grunde genommen könnte das bedeuten, daß das Team Friesenegger gute Chancen auf einen Podestplatz haben sollte. Die endgültige Bestätigung wird wie immer nach Ablauf der Rallye vorliegen. So soll es auch sein, denn sonst wäre die ganze Spannung ja schon draußen.

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