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ORM: Schneebergland-Rallye

„Da musst du nicht nach Griechenland fahren!“

motorline.cc hat sich am Freitag im Servicepark der Schneebergland-Rallye umgehört – der große Tenor: Tolle, verbesserte Sonderprüfungen!

Michael Noir Trawniczek
Foto: Michael Hintermayer

32 Teams werden am Samstagmorgen schon um 6.30 Uhr die Schneebergland-Rallye in Angriff nehmen, an einem Tag werden satte 14 Sonderprüfungen absolviert – die SP 1 „Haselrast“ beginnt um 7.03 Uhr, die letzte Prüfung SP 14 „Rundkurs Schwarzau“ beginnt um 19.32 Uhr.

In der Division I erwarten alle im Servicepark das übliche Duell Raimund Baumschlager gegen Beppo Harrach. Die Topfavoriten nützten den Freitag wie alle anderen zur Besichtigung der Asphalt- und Schotterstrecken. Die neue Streckenführung kam bei den Aktiven gut an.

Den dritten Platz möchte erneut Gerwald Grössing an Land ziehen – gerade bei „seiner“ bzw. der von ihm initiierten Rallye wäre ein Podiumsplatz erfreulich. Co-Pilot Sigi Schwarz sagt überzeugt: „Platz drei ist unser klares Ziel – zumal ich jetzt wieder ein Stück leichter bin.“ Der Charakterkopf konnte tatsächlich noch mehr abspecken, was ihm sichtlich gut tut…

Jaga-R5 für 2014

Voller Elan zeigte sich auch Jaga Motorsport-Teamchef Hannes Jagarinec, der verriet: „Wir sind bei den Vorbereitungen für ein neues Projekt – wir wollen für 2014 einen Citroen DS3 R5 aufbauen.“ Dank der Unterstützung einiger Citroen-Händler soll Ende Juli grünes Licht gegeben werden.

Und wer soll den R5 im nächsten Jahr fahren? Jagarinec antwortet: „Mir wäre am liebsten, wenn der 2WD-Meister dieser Saison damit fahren würde, der hätte doch einen solchen Einsatz verdient.“ Und wenn der Michael Böhm heißt, eigentlich ein Konkurrent des Jaga-Teams? „Jaga“ zuckt mit den Achseln und lacht: „Auch dann.“ Nachsatz: „Das ist ja nur mal eine Idee - schauen wir einmal, was passiert.“

Von den Jaga-DS3 ist nur einer im Einsatz, mit Peter Ebner am Steuer. Achim Mörtl werde aber heuer noch „die eine oder andere Rallye für das Team bestreiten“, sagt Jagarinec.

Ebner fuhr bereits im Vorjahr die Schneebergland-Rallye, damals war es seine erste Schotter-Rallye. Doch er flog gleich auf der ersten SP von der Strecke. Heute sagt er: „Seit damals bin ich nur auf Asphalt gefahren – daher ist es für mich immer noch die erste Schneebergland- und auch die erste Schotter-Rallye. Heuer möchte ich versuchen, die Rallye zu Ende zu fahren, für mich ist der Michael Böhm der klare Favorit in der 2WD.“

Böhm konnte im Schneebergland schon im Vorjahr den 2WD-Sieg erringen, für ihn ist klar: „Natürlich wollen wir diesen Sieg wiederholen. Die Verhältnisse sind ähnlich wie im Vorjahr – die Streckenkonditionen jedoch sind heuer sogar besser.“

Etwas, das einige Piloten sagen. Der Hintergrund: Die Strecken, früher von manchen als „zu hart“ kritisiert, wurden mittels Walzen ein wenig „begradigt“. Sigi Schwarz fügt mit einem schelmischen Augenzwinkern hinzu: „Zum Teil sind die Prüfungen wie Autobahnen.“ Das Charisma der selektiven Schotterprüfungen blieb natürlich erhalten, wie sich motorline.cc bei der Besichtigung überzeugen konnte.

„Eine richtige Rallye!“

Altmeister Rudi Stohl lacht: „Das ist noch eine richtige Rallye, wie sie früher ganz normal waren. So ist eben Rallye!“ Den Kopf schüttelnd fügt Stohl hinzu: „Dass hier nur 32 Piloten an den Start gehen, kann ich nicht verstehen. Gerade für schwächer aufgestellte Piloten stellt eine solche Rallye eine gute Möglichkeit dar, ein gutes Ergebnis einzufahren.“

Stohl agiert wieder als Co-Pilot bei Hermann Haslauer, der im Schneebergland seine insgesamt sechste Rallye absolviert. Dass die kommende Rallye ganz besonders anspruchsvoll ist, kann Haslauer nach der Besichtigung nur bestätigen: „Die Prüfungen sind sehr schwierig – für einen Newcomer ist das sicher eine ‚nette‘ Erfahrung. Da bin ich froh, dass ich Rudi an meiner Seite habe, der mir schon beim Besichtigen einige Fahrtipps gegeben hat.“ Stohl sagt: „Wichtig ist eine gute Linie – und dass man nicht gleich jeden Stein frisst.“

Einige der Piloten finden, man könne die Schneebergland-Prüfungen durchaus mit jenen der Akropolis-Rallye vergleichen. Michi Böhm nickt: „Das ist eine wunderbare Rallye, da muss ich nicht nach Griechenland fahren, das gibt es hier auch. Es ist wirklich schade, dass nur 32 Piloten hier starten.“

Ein Comeback feiert Wolfram Doberer in seinem Cup-Opel. Doberer sagt: „Die selektiven, schwierigen Prüfungen gefallen mir – ich bin hier schon zum vierten Mal dabei, fuhr also sämtliche Schneebergland-Rallyes. Ich stehe auf solche Schotterstrecken – ich bin nicht umsonst schon dreimal die Finnland-Rallye gefahren.“

Normalerweise castet Doberer seine Co-Piloten über eine Zeitung – doch diesmal nimmt der Geschäftsführer der Firma Kumho, Helmut Wieser auf dem „heißen Sitz“ Platz. Auch wenn der Opel-Cup im Schneebergland keinen Lauf abhält, hat sich Doberer ein konkretes und ehrgeiziges Ziel vorgenommen: „Ich möchte mich mit meinem Cup-Kollegen Daniel Wollinger duellieren, vor allem am Nachmittag, wo der Schotter überwiegt.“ Zuletzt konnte Doberer im Waldviertel auf dem losen Untergrund brillieren…

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