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ORM: Rallye Weiz

„Ich muss die Fehler abstellen!“

Als spät am Abend die Autos in den Weizer Parc ferme gestellt wurden, hieß der Führende wieder Hermann Neubauer….

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Hermann Neubauer macht es spannend – und zwar nicht nur für die Rallyefans, welche die Rallye Weiz live vor Ort oder über das Internet verfolgen, sondern auch für sich selbst: Zunächst setzte sich der Salzburger in Führung, dann erlaubte er sich auf der äußerst rutschigen Strecke einen Dreher, womit die Führung an Raimund Baumschlager ging, Neubauer lag nun zehn Sekunden hinter dem Skoda-Piloten.

Doch Neubauer gab weiter Gas, konnte den Rückstand wieder reduzieren. Auf dem Rundkurs Anger jedoch erlaubte sich Neubauer einen weiteren Schnitzer. Kopfschüttelnd erklärte er: „Ich hätte den Rückstand eigentlich schon aufgeholt, aber im Rundkurs Anger bin ich an einem Begrenzungspfeiler angestanden und musste zurückschieben. Das hat mir fünf Sekunden gekostet. Eines ist klar, wenn ich die Rallye gewinnen will, muss ich die Fehler abstellen. Denn ich bin hier eindeutig der schnellste Mann.“

Womit Neubauer Recht behielt: Denn auf den beiden Abendprüfungen konnte Hermann die Führung zurückerobern, Raimund Baumschlager liegt als Zweiter 8,3 Sekunden zurück. Der Rosenauer erklärte schon nach SP 6: „Hermann ist ein starker Gegner, der ordentlich hinhält. Aber mir geht es gar nicht so um die Führung, sondern darum, dass ich morgen Abend um vier Punkte mehr habe als Mario Saibel. Denn dann habe ich meinen zwölften Titel und das war in Österreich noch nicht da.“

Auf Platz drei lag eigentlich Gerwald Grössing, doch der stellte nach dem zweiten Anger-Rundkurs seinen Ford Fiesta R5 mit einer kaputten Differenzialsperre ab und wird die Rallye auch nicht mehr fortsetzen. Ganz im Gegensatz zu Chris Brugger, der seinen Skoda nach einem Kupplungsschaden am Samstag wieder zünden wird.

Stallkollege Henk Lategan steigerte sich im Laufe des Tages und liegt am Ende desersten Tages nun mit 1:12,8 Minuten Rückstand auf Platz drei. Allerdings fehlt Mario Saibel nur eine halbe Sekunde auf seinen südafrikanischen Teamkollegen. Saibel monierte jedoch nach dem ersten Anger Rundkurs, dass er vom Starter direkt nach Daniel Wollinger auf die Strecke gesandt wurde. „Wir haben hinter Daniel sicher 20 Sekunden verloren“, erklärte Saibel.

Auch Günther Knobloch klagte darüber, dass er direkt vor einem langsameren Konkurrenten auf den Rundkurs geschickt wurde. „Danach habe ich mir dann noch einen Schnitzer geleistet, sodass ich insgesamt wohl 30 Sekunden verloren habe“, erklärte der frühere Motorradpilot, der trotzdem ein grandioses ORM-Debüt lieferte. Am Ende des ersten Tages liegt Knobloch auf Platz sieben. Zu den üblichen Rundkurs-Starter-Problemen kam diesmal auch, dass hier auf Schotter gefahren wurde und viele Teams im aufgewirbelten Staub mit der Sicht zu kämpfen hatten…

44,2 Sekunden beträgt der Vorsprung des 2wd-Leaders Michael Böhm (Suzuki Swift S1600/Gesamtrang sechs) auf Daniel Wollinger (Opel Adam R2/Gesamtrang acht). Auf Platz neun lieferte der Deutsche Maximilian Koch im Subaru Impreza eine starke Österreich-Premiere. Auf Platz zehn liegt Walter Mayer im Peugeot 207 S2000. Reini Sampl und Ilka Minor liegen auf Gesamtrang 26.

In der Historischen Rallye Staatsmeisterschaft führt Porsche-Pilot Willi Rabl als einziger Teilnehmer, im Historischen Rallye Pokal heißt der Leader Gert Göberndorfer.

Im Opel Corsa Rallye Cup kann Christoph Leitgeb bereitseinen Vorsprung von 51,5 Sekunden auf gerhard Aigner vorweisen. In den Rallye-Pokalen führen Stefan Fritz (P3) und Harald Schloffer (P2) und Mirko Carraro (P1).

Die Lenkradakrobaten haben nur eine kurze Nacht vor sich – denn erst um 23 Uhr ging es in den Parc ferme, am Samstagmorgen geht es bereits um 7.20 Uhr wieder los.

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