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Turbulenter Start in die Wechselland-Rallye

Die Zuschauer strömten an diesem Freitag in Scharen zur Wechselland-Rallye – und wurden reich belohnt: Eine problemlose Premiere des neuen Skoda Fabia R5 – dazu Dramatik pur auf den Sonderprüfungen. Es führt Raimund Baumschlager vor Martin Kalteis, Daniel Wollinger und Michael Böhm.

Fotos: Harald Illmer

Der „Wettergott“ zeigte sich ungewohnt gnädig und sorgte auf der ersten Etappe der 20. Wechselland-Rallye für angenehmes Frühlingswetter – zwar verdunkelte sich der Himmel zeitweise, doch zu den gefürchteten, von manchen Piloten auch erhofften Wetterkapriolen kam es an diesem Freitag nicht.

So strömten die Zuschauer in Scharen auf die Sonderprüfungen. Raimund Baumschlager, an diesem Wochenende der einzige Topfavorit, zeigte sich beeindruckt: „Da sind richtig viele Fans an der Strecke gestanden, das waren immens viele Leute! Da möchte ich mich ganz besonders herzlich für den Zuspruch bedanken!“

Neuer Skoda läuft problemlos

Für den Serienstaatsmeister und seinen jungen Copiloten Pirmin Winklhofer lief es auf der ersten Etappe prächtig: Der neue Skoda Fabia R5 lief völlig problemlos - nach den ersten vier Sonderprüfungen weist das deutsch-österreichische Duo einen Vorsprung von 1:16 Minuten auf.

Raimund Baumschlager erklärte: „Alles läuft perfekt. Wir haben nach dem ersten Durchgang das Setup geändert und so die Balance verbessen können. Ich möchte einfach diese Premiere überstehen - die Zeiten möchte ich gar nicht mit meinen Verfolgern vergleichen, das wäre unsportlich und nicht fair. Ich fahre nicht langsam, sondern versuche sehr wohl auch schnell und damit auch im Sinne der vielen Fans zu fahren.“

Kalteis überrascht auf Gesamtrang zwei

Für ihn selbst überraschend beendete Martin Kalteis im Mitsubishi Lancer Evo VII den Tag auf dem zweiten Gesamtrang. „Das ist traumhaft, voll geil“, jubelte er. „Das Auto liegt gut. Von hinten jedoch kommen sie immer näher – aber das passt schon.“

Tatsächlich liegt Daniel Wollinger nur 7,6 Sekunden hinter Kalteis auf Gesamtrang drei, womit er auch die ORM2WD-Wertung anführt. Der Lokalmatador zeigte sich rundum zufrieden: „Die Prüfungen waren heute zum Teil sehr rutschig –aber wir hatten keine Probleme und es fühlt sich gut an, mit der 2wd-Führung in die Nacht zu gehen.“

Nur 5,1 Sekunden hinter Wollinger lauert Michael Böhm, der in seinem Suzuki Swift S1600 einen wirklich heftigen „Big Moment“ überstanden hat: „Wir hatten heute wirklich Glück. Im zweiten Durchgang haben wir uns bei den Reifen einen Fehlgriff erlaubt. Wir sind in Rohrbach beinahe abgeflogen, und zwar voll im fünften Gang in einen Graben hinein. Das Auto hat extrem untersteuert.“

Rund zwölf Sekunden hinter Böhm darf sich Subaru-Pilot Franz Kohlhofer über den fünften Gesamtrang freuen. Der Ungar Kristof Klausz belegt im Renault Clio R3 den sechsten Gesamtrang, in der ORM2WD fehlen ihm 17,5 Sekunden auf Michael Böhm. Klausz führt damit auch bei den ORM-Junioren.

Weitere 11,2 Sekunden zurück findet sich Robert Zitta auf Gesamtrang sieben wieder. Ein „Hoppala“ auf SP 3 blieb zum Glück ohne Folgen: „Wir sind gegen ein Verkehrsschild gekracht und haben uns daran einen Reifen aufgeschlitzt, in der Folge hatten wir einen schleichenden Plattfuß, der jedoch fast keine Zeit gekostet hat. Wir konnten den Reifen auf der Verbindungsetappe wechseln.“

Beide Wagners out

Weniger Glück hatten die Piloten namens Wagner: Karl Wagner würde an sich als Gesamt-Neunter die Wertung des Historischen Rallyepokals anführen – doch im Service musste man einen Getriebeschaden attestieren, nachdem zuvor der erste Gang ausfiel. Der Historische Europameister musste seinen Porsche 911 damit vorzeitig verladen.

Das gleiche Schicksal ereilte Namensvetter Simon Wagner: Auf dem Rundkurs Rohrbach überschlug er sich quasi in Zeitlupe – weil bei der Rolle unter anderem auch die Windschutzscheibe zerstört wurde und das Team kein Ersatzexemplar dabei hat, musste auch er vorzeitig aufgeben.

Dramatik im Opel-Cup

Dramatik gab es auch im Opel Corsa OPC Rallye Cup: Andreas Kainer und Elke Aigner mussten sich im ersten Durchgang noch mit Rang zwei hinter Christoph Leitgeb zufrieden geben, doch der elektrisierende Zweikampf, wie er zwischen Kainer und Leitgeb im Lavanttal tobte, schien sich im Wechselland zu wiederholen.

Doch dann fiel auf SP 3 der Turboschlauch ab – da man kein entsprechendes Werkzeug zur Verfügung hatte, mussten Kainer/Aigner aufgeben, sie werden am Samstag unter Rally2 die Fahrt fortsetzen.

Damit führt Leitgeb überlegen vor Cup-„Urgestein“ Konrad Friesenegger und Roland Stengg. Dem Jüngsten aus der Stengg-Fahrerdynastie fehlen lediglich 4,9 Sekunden auf Platz zwei des Opel-Cups, auch Christoph Lieb und Heimo Hinterhofer könnten Friesenegger noch gefährlich werden.

Luca Waldherr wurde auf SP 3 von einem „Patschen“ rechts vorne heimgesucht: „Damit mussten wir dann zehn Kilometer weit fahren, das hat uns eine volle Minute gekostet.“

Im Historischen Rallyepokal der Division II führt zwar Karl Wagner, nach dessen Aufgabe jedoch liegt dessen Porsche-Markenkollege Willi Rabl rund 40 Sekunden vor Jürgen Aigner im Porsche 944 Turbo. In der Division I führt Ossi Posch (Ford Escort) vor Gert Göberndorfer.

In den Rallyepokalen der OSK heißen die Leader Martin Kalteis (P2) und Johann Derler (P3). Im P1 musste Martin Jakubowics einen Ausfall hinnehmen. Ebenfalls ausgefallen sind Gerhard Just und Opel-Youngster Kevin Raith.

Die Wechselland-Rallye wird am Samstag um 7.45 Uhr fortgesetzt, es sind noch insgesamt acht Sonderprüfungen zu absolvieren.

Die Top 10 nach Etappe 1 (SP 4)
1 . Baumschlager/Pirmin Winklhofer (A/D, Skoda Fabia R5) 25:34,3 Minuten
2. Martin Kalteis/Günter Lang (A/A, Mitsubishi Lancer Evo VII) +1:16,0 Minuten
3. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer (A/A, Opel Adam R2) +1:23,6
4. Michael Böhm/Katrin Becker (A/A, Suzuki Swift Super 1600) +1:28,7
5. Franz Kohlhofer/Erwin Hadolt (A/A, Subaru Impreza WRX STI) 1:34,1
6. Kristof Klausz/Balazs Kecskemeti (H/H, Renault Clio R3) +1:46,2
7. Robert Zitta/Peter Stemp (A/A, Subaru Impreza WRX STI N14) +1:75,4
8. Peter Ölsinger/Petra Seher (A/A, Mitsubishi Lancer Evo X) 2:12,3
9. Karl Wagner/Gerda Zauner (A/A, Porsche 911) +2:21,5
10. Alois Handler/Andreas Scherz (A/A, Peugeot 207 RC) 2:23,2


„Rallyeradio“ – die Stimmen der Piloten live

Bei der Wechselland-Rallye werden die Stimmen aus dem Regrouping live im Internet zu hören sein:

mixlr.com/michael-noir-trawniczek/

Hier die Regroupings mit Live-Interviews:

Samstag 2. Mai: Regrouping nach SP 6 ab 9.05Uhr

Samstag 2. Mai: Regrouping nach SP 10 ab 14.45 Uhr

Später können die Regroupings auf folgender Seite angehört werden:
mixlr.com/michael-noir-trawniczek/showreel/

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