
ORM: Waldviertel-Rallye | 07.11.2017
Baumschlager greift nach Rekordtitel
Wer siegt gewinnt: Raimund Baumschlager hofft auf seinen vierzehnten Meistertitel, ist vor dem Showdown im Waldviertel aber relaxt.
Foto: Harald Illmer
So spannend wie selten zuvor geht die österreichische Rallyemeisterschaft am Wochenende mit der 37. Ausgabe der Waldviertel-Rallye zu Ende: Mit Hermann Neubauer (96 Punkte), Raimund Baumschlager (94) und Niki Mayr-Melnhof (82) haben noch drei Piloten die Chance auf den ORM-Titel. Auf den letzten 14 Sonderprüfungen der Saison im Raum Horn muss die Entscheidung fallen. "Wer die Rallye gewinnt, gewinnt auch die Meisterschaft", bringt Raimund Baumschlager die Konstellation auf den Punkt und gibt auch gleich noch seine Devise für das Finale preis: "Volle Attacke, alles andere wäre Unsinn."
Trotz der dramatischen Ausgangslage ist beim Routinier aus Rosenau nichts von Nervosität zu spüren: "Ich bin körperlich gut drauf, vollkommen relaxt und freue mich riesig auf die Rallye." Aus gutem Grund: Zum einen hat Baumschlager die Waldviertel-Rallye schon acht Mal gewonnen, zum anderen wird das Finale zu 86% auf Schotter gefahren – das favorisierte Geläuf für Baumschlagers VW Polo WRC. "Auf Schotter bin ich mit dem WRC von Anfang an bestens zu Recht gekommen. Auch bei der Schneebergland-Rallye hatte ich auf diesem Untergrund ein perfektes Gefühl", verrät der Rekordstaatsmeister, der unmittelbar vor der Rallye noch einen Reifentest absolviert. Um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wird sein Reifenausstatter sogar einen Techniker nach Österreich entsenden.
Am vergangenen Wochenende hat Raimund Baumschlager auf dem Gelände der Rennstrecke in Spielberg bei Publikumsfahrten rund 400 Kilometer im Rallyeauto abgespult, er ist also bestens im Rhythmus; auch eine derart brisante Ausgangslage vor einem Finale kann den Oberösterreicher nicht mehr in Angst und Schrecken versetzen – denn, wen wundert es, auch so etwas hat er in seiner langen Karriere schon erlebt. "1993 habe ich meinen ersten Meistertitel erst beim letzten Lauf gegen Franz Wittmann gewonnen", erinnert sich der 57jährige.
Bleibt Baumschlager auch am kommenden Wochenende erfolgreich, wäre es sein bereits vierzehnter Staatsmeistertitel, eine im weltweiten Rallyesport bislang unerreichte Marke. Wie man Meisterschaften gewinnt, hat Baumschlagers Team heuer bereits drei Mal gezeigt: Neben dem ungarischen Meistertitel mit Norbert Herczig und jenem in Deutschland mit Fabian Kreim hat BRR mit dem Deutschen Marian Griebel auch den U28-Titel in der Rallye-EM geholt.