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ORM: Wechselland-Rallye

Race Rent Austria: Highlights & Abflüge

Drei Race Rent Austria-Teams in den Top 10! Neben Skoda R5-Pilot Günther Knobloch (Platz drei) konnten auch Hermann Haslauer und Michael Denk auf den Plätzen neun und zehn brillieren. Drei weitere Teams wurden bei den schwierigen Verhältnissen "abgeworfen"...

Fotos: Harald Illmer

Von den sieben von Race Rent Austria betreuten Rallyeteams sahen bei der zum Teil verregneten, schwierigen Wechselland-Rallye vier die Zielrampe. Drei davon landeten in den Top 10: Günther Knobloch und Jürgen Rausch im Skoda FABIA R5 auf Platz drei (nähere Infos dazu in der eigens versandten Aussendung des Projekts Skoda FABIA R5), Hermann Haslauerund Peter Treybal im Subaru Impreza WRX STI auf Platz neun sowie Michael Denk und Peter Medinger im Mitsubishi Lancer Evo VIII auf Platz zehn. Leider gab es auch recht heftige Abflüge, glücklicherweise nur mit Blechschäden...

Haslauer/Treybal: "Wir werden immer besser"

Hermann Haslauer ist ein "Spätberufener": "Ich bin erst spät in den Motorsport eingestiegen, denn man braucht auch Geld dazu." Begonnen hat Haslauer mit Kartrennen, später kamen Serien wie der Histo-Cup dazu, in einem Ferrari. Im Jahr 2011 fuhr Hermann seine erste Rallye, den Rallyesprint in Bruckneudorf. Schon beim zweiten Einsatz, bei der Waldviertel-Rallye im gleichen Jahr, ließ Hermann Haslauer mit einem berühmten Beifahrer aufhorchen - denn niemand geringerer als Rudi Stohl nahm auf dem "heißen Sitz" Platz. Und das kam so: "Ich war schon immer ein Fan des Rallyesports und bin gut mit der Familie Stohl befreundet. Damals, 2011, sagte Rudi zu mir: 'Jetzt musst du aber irgendwann eine Rallye fahren!'. Ich meinte: 'Okay, aber du musst mit mir fahren.' Das hat er dann tatsächlich gemacht." Und nicht nur bei einer Rallye, bis Ende 2013 hat Stohl dem Rallyerookie aus dem "Gebetsbuch" gelesen - so konnte Hermann Haslauer den Rallyesport von einem der Besten von der Picke auf erlernen...

Bei der Wechselland-Rallye am vergangenen Wochenende konnten Hermann Haslauer und sein nunmehriger Copilot Peter Treybal den großartigen neunten Gesamtrang belegen - Haslauer erklärt: "Wir lieben halt schwierige Rallyes. Das Auto war super, die Betreuung durch Race Rent Austria wie immer perfekt und mit Peter passt es einfach. Zudem haben wir stets die richtige Reifenwahl getroffen. Wir hatten auch keine Ausrutscher, sind sicher durchgefahren, denn wir kennen unseren Speed." Dabei gab es für das Duo Haslauer/Treybal am Beginn der Rallye zusätzlich erschwerte Bedingungen: "Die Sprechanlage ist ausgefallen - wir hatten auf den ersten beiden Prüfungen keine Kommunikation."

Das beste Ergebnis seiner Karriere war dieser neunte Platz jedoch nicht. Bei der Schneebergland-Rallye 2017 belegten Haslauer/Treybal den achten Platz, zudem gelangen Haslauer bereits einige Klassensiege.

Haslauer nickt: "Wir steigern uns kontinuierlich, werden immer besser. Diesmal waren wir schon nahe dran an Robert Zitta." Augenzwinkernd fügt Hermann eine Warnung an den Markenkollegen hinzu: "Robert muss sich künftig warm anziehen..."

Schart/Wögerer: Sanfte Baumrasur zum Geburtstag

Quereinsteiger Andreas Schart war bei der Lavanttal-Rallye als schnellster Kärntner in aller Munde. Im Wechselland, erstmals mit Christoph "da Cheese" Wögerer am Start, beendete er den schwierigen ersten Tag auf dem guten zwölften Gesamtrang. Doch am Samstagmorgen, an seinem 38. Geburtstag, pulversierte sich Schart gleich auf der ersten Prüfung ins Off...

Schart erzählt: "Es war ein reiner Fehler von mir, der Aufschrieb hat gepasst, der Reifen hat eigentlich auch gepasst - ich war im Regen viel zu schnell, habe in eine Rechts 6 reinzubremsen begonnen, aber halt wesentlich zu spät. Die Sechser hat dann auf eine Dreier zugemacht und wir sind mit mindestens 80 km/h in den Wald abgeflogen und haben noch ein paar Bäume abrasiert - in vier bis fünf Meter Höhe. Zum Glück hatten wir keinen harten Aufprall, denn da wir so hoch geflogen sind, haben uns die Bäume schön abgefangen."

Andreas denkt bereits wieder an die weitere Saison: "Thats rally, das kann passieren. Und die Schäden schauen wilder aus, als es tatsächlich der Fall ist. Die Rallye Weiz steht bei uns auf dem Programm - ich hoffe sehr, dass wir das Auto bis dahin wieder repariert haben."

Denk/Medinger: "(K & K) Kaiser" & "Kurvenverzeiher" mit bestem ORM-Ergebnis

Einen heftigen Abflug hatte auch Michael Denk vor zwei Jahren im Wechselland - und auch im Vorjahr wäre er an der gleichen Stelle, auf dem Rundkurs Rohrbach, beinahe wieder von der Strecke geflogen. Diesmal habe er sich "hingehantelt", erzählt Michael. "Beim ersten Mal habe ich halt etwas früher gebremst, beim zweiten Mal ist es dann schon besser gegangen, da habe ich mich dann bereits wieder mehr getraut und die Strecke war auch schon etwas trockener." Letztendlich hab er "der Kurve verziehen", fügt Denk schmunzelnd hinzu...

So konnte das "weltweit größte Team" - Michael Denk und Copilot Peter Medinger sind zusammen beinahe vier Meter hoch - den tollen zehnten Platz erringen, für Michael Denk das bislang beste Ergebnis bei einer ORM-Rallye. Leider ging auf der vorletzten Prüfung der Turbolader kaputt, sodass Denk/Medinger einen möglichen dritten Klassenrang verpassten. Für Michael eine "verheerende" Konsequenz - mit einem Augenzwinkern erzählt er: "Meine Kids haben mich nach der Rallye gefragt: 'Papa, wo ist der Pokal? Du bist doch so gut gefahren..,,.' Nur eben: Als Vierter der Klasse und Zehnter gesamt gibt es keinen Pokal. Aber okay, dann müssen wir beim nächsten Mal noch mehr Gas geben..."

Das nächste Mal findet schon bald statt, denn Michael Denk startet bei der legendären tschechischen Rallye Cesky Krumlov - übrigens nur unweit von Freistadt entfernt - beim Gedanken an diese Rallye gerät Michael ins Schwärmen: "Das ist noch ein richtiges Rallye-Abenteuer, ein echtes Erlebnis. Dort beginnt die letzte Prüfung um 23 Uhr - das ist nicht wie bei uns, wo alle schon um 21 Uhr im Bett liegen. Nein, Scherz beiseite: Wir sind drei österreichische Teams und eines aus Ungarn - ansonsten startet dort die komplette tschechische Rallye-Elite. Ich werde wieder einmal mit Harald Bachmayr fahren - er ist die Ruhe in Person, ihn macht rein gar nichts nervös." Der passionierte Pfeifenraucher könnte lediglich von einer "Denk`schen Vision" irritiert werden: "Ich hab ein Apartement in der Altstadt gemietet, mit Balkon." Ob er von dort aus den zahlreichen Rallyefans zuwinken möchte? Michael lacht: "Ganz genau, wie die Kaiser in Rom..."

Müller/Turecek: Gute Premiere trotz Abflug bei Dunkelheit

Nach zwei Rallyes mit Harald Bachmayr und Michael Gallistl fuhr Stefan Müller im Wechselland bei seinem dritten Einsatz mit seinem guten Freund Alexander Turecek. Nach der siebten Prüfungen lag das Duo auf dem 17. Gesamtrang - doch auf der bei Dunkelheit gefahrenen SP8 passierte das Malheur - Stefan gibt auch unverblümt zu: "Ich war natürlich zu schnell unterwegs. Es lag viel Dreck in der Kurve, ich habe die Kurve unterschätzt und zudem nicht gut gesehen. Im Grunde hasse ich Dunkelheit." Der Mitsubishi Lancer Evo IX, im brandneuen "Rost-Design" sprang rund zwei bis drei Meter in die Tiefe. Müller erklärt: "Zum Glück wurde dort irgendwann ein Baum gefällt, denn wir sind direkt über dem Baumstumpf geflogen. Wäre der Baum noch hier gewesen, wären wir frontal in ihn reingekracht." So blieben sowohl Pilot als auch Copiloit komplett unverletzt...

Seinem Freund und nunmehrigen Copiloten Alexander Turecek stellt Stefan Müller ein hervorragendes Zeugnis aus: "Alex lieferte eine gute Premiere und war total happy. Für das erste Mal hätte es nicht besser laufen können." Den nächsten Rallyeeinsatz feiert das Duo "frühestens bei der Niederösterreich Rallye".

Knapp/Böckl: Geblendet vom Videofilmer

Auch Richard Knapp und seine Ehefrau und Copilotin Claudia Böckl mussten in der Dunkelheit eine böse Erfahrung machen. Auf SP7 wurde Knapp vom LED-Licht eines Videofilmers dermaßen geblendet, dass er von der Strecke abkam: "Es war ein derart starkes Licht, dass man glauben hätte können, dass einem ein Auto entgegenkommt. Auf der 150 Meter langen Geraden bin ich dann rechts in einen Graben gefahren, da ich nichts mehr gesehen habe - danach wäre eine scharfe Linkskurve gekommen und ich wollte nicht in die Bäume springen. "

Bis dahin sei "alles super gelaufen", berichtet Knapp. "Es war eine super Veranstaltung und wir haben uns bei jeder Prüfung um einen weiteren Platz verbessert. Vor dem Ausfall lagen wir auf Platz 18 - wir fahren natürlich nicht um die Weltmeisterschaft, wir wollten einfach nur so gut wie möglich durchfahren."

Bei dem Unfall wurde der Mitsubishi Lancer Evo III erheblich beschädigt: "Die gesamte rechte Seite ist kaputt, ich musste die Vorderachse komplett ausbauen." Zurzeit ist Richard Knapp gemeinsam mit Race Rent Austria-Teamchef Wolfgang Schmollngruber auf Teilesuche: "Der Evo III ist ja doch schon ein älteres Modell und es gibt nicht mehr so viele Teile dafür. Ich hoffe sehr, dass wir noch rechtzeitig die benötigten Teile auftreiben können." Davon wird abhängen, bei welcher Rallye Richard Knapp und Claudia Böckl wieder an den Start gehen können...

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