AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ÖAMTC und Partner: Sommerreifentest 2019

Klein und groß

Im Sommerreifentest 2019 des ÖAMTC: 16 Modelle der Kleinwagendimension 185/65 R 15 und 16 Modelle der Transporter-Dimension 215/65 R 16.

Fotos: ÖAMTC

Der ÖAMTC und seine Partner haben erstmals Sommerreifen der Dimension 215/65 R16C T getestet. Diese Reifengröße wird oft im gewerblichen Bereich bei Transportern eingesetzt. Aber auch privat sind die "C-Reifen" (das C steht für Commerical oder Cargo und zeigt eine höhere Tragfähigkeit an) bei typischen Familienfahrzeugen, z.B. Vans, Campingmobilen oder Kleinbussen, weit verbreitet. Das Testergebnis spricht eine deutliche Sprache: Von den 16 Modellen unterschiedlicher Preiskategorien, die überprüft wurden, fielen neun mit "nicht empfehlenswert" durch. Zwei Reifen erreichten ein "bedingt empfehlenswert", fünf immerhin ein "empfehlenswert".

ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel erläutert die Gründe: "Wir haben es hier mit einem klassischen Zielkonflikt der Reifenentwicklung zu tun: Viele der getesteten Transporterreifen sind offensichtlich auf möglichst lange Einsatzdauer und geringen Kraftstoffverbrauch ausgelegt. Die guten bis sehr guten Werte in diesen Bereichen werden allerdings mit teils deutlichen Schwächen bei den Nassgriffeigenschaften erkauft. Lange Bremswege und instabile Seitenführung bei Nässe sind die Folge." In unterschiedlichem Ausmaß gilt das für alle "C-Reifen" im Test. Den besten Kompromiss finden Apollo Altrust, Goodyear Efficient Grip Cargo, Pirelli Carrier, Nokian cLine und Continental ContiVanContact 200.

Mobilitätsclub empfiehlt, darauf zu achten, welcher Reifentyp verwendet werden muss

Jeder, der C-Reifen montiert hat, muss sich jedenfalls der deutlich schwächeren Nassgriffeigenschaften bewusst sein. Alternativ ist bei einigen Vans oder Transportern die Nutzung von Pkw- oder SUV-Reifen möglich. "Zumindest bei privat genutzten Fahrzeugen kann das die bessere Option sein", sagt der ÖAMTC-Experte. Die in den Genehmigungsdokumenten eingetragenen Last- und Geschwindigkeitsindices müssen aber unbedingt eingehalten werden.

Übrigens: Auch C-Reifen sind in Österreich mit dem Reifenlabel, das Ende 2012 eingeführt wurde, gekennzeichnet. Wie bei normalen Pkw-Reifen gibt es Auskunft über einige wenige Eigenschaften, sagt aber nicht alles über tatsächliche Stärken und Schwächen aus. Ein direkter Vergleich zwischen Pkw- und C-Reifen ist über das Label allerdings nicht möglich, weil sich Testprozedur und Grenzwerte bei der Einstufung dieser beiden Reifentypen unterscheiden.

Dimension 185/65 R15: 16 Modelle im Test

Wien - Beim aktuellen Sommerreifentest des ÖAMTC und seiner Partner wurden 16 Modelle der Kleinwagendimension 185/65 R15 H/V einer umfassenden Prüfung unterzogen. "Das Ergebnis ist insgesamt zufriedenstellend", berichtet ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. "Zwar wurden nur zwei der Testkandidaten mit 'sehr empfehlenswert' beurteilt, es gab aber keinen Ausreißer nach unten. 14 Modelle sind 'empfehlenswert', den Konsumenten steht also eine breite Auswahl an guten Sommerreifen zur Verfügung."

"Sehr empfehlenswert" und rundum überzeugend sind allerdings nur der Bridgestone Turanza T005 und der Vredestein Sportrac 5. "Bridgestone hat in dieser Dimension den Reifen mit den besten Nassgriffeigenschaften am Start. Und auch auf trockener Fahrbahn ist der Turanza T005 – gemeinsam mit dem Firestone Roadhawk – der Stärkste", fasst Eppel zusammen. Der Vredestein Sportrac 5 punktet hingegen mit sehr guten Werten beim Verschleiß (die auch der Falken Ziex ZE310 Ecorun erreicht und die der Michelin CrossClimate + sogar noch übertrifft).

Große Unterschiede beim Verschleiß, Nassgriffeigenschaften nicht immer gut

Überhaupt ist der Verschleiß – wie bei den parallel getesteten Transporterreifen – ein auffälliger Aspekt beim aktuellen Sommerreifentest. In der Dimension 185/65 R15 H/V sind die Testergebnisse in diesem Bereich sehr unterschiedlich: Das Schlusslicht in punkto Verschleiß ist der Linglong Green-Max HP010, der nur 50 Prozent der Laufleistung des Michelin CrossClimate + erreicht – rund 26.000 Kilometer stehen hier 57.000 Kilometern gegenüber. Bei diesem Verschleißtest wurden alle Modelle in einem Konvoi-Versuch auf der Straße 15.000 km abgefahren und daraus die Laufleistung bis 1,6 mm Profiltiefe errechnet. Die exakt vorgegebenen Bedingungen solch eines Konvoi-Versuchs garantieren, dass alle Reifenmodelle gleich stark belastet werden.

Der häufigste Grund für die Abwertung eines Modells von "sehr empfehlenswert" auf "empfehlenswert" ist einmal mehr in den Nassgriffeigenschaften zu finden. Hier überzeugen nur vier der 16 Sommerreifen – neben Bridgestone und Vredestein sind das der Michelin CrossClimate + und Continental ContiPremiumContact 5.

Hier klicken, um die Ergebnistabelle zu sehen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.