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Ein schöner Tag zum Autofahren...

Auch die Ausgabe der Wintertourenfahrt 2004 wurde ein voller Erfolg, von 55 gestarteten Teams erreichten 52 erschöpft aber glücklich das Ziel.

Die Wintertourenfahrt 2004 verlangte den Teilnehmern alles ab. 360 Kilometer über wirklich selektive Straßen, Schnee und Eis auf der Fahrbahn, die Hälfte der Rallye bei völliger Dunkelheit und Temperaturen von –15°C im Waldviertel sorgten in Kombination mit knappen Zeitvorgaben für eine sehr spannende Rallye.

Über fünfzig Funktionäre und Feuerwehrleute rund um Michael Gronemann und Thomas Lutzky stellten dabei einen reibungslosen Ablauf sicher.

Schon von Beginn an eine schwierige Aufgabe

Gleich beim ersten kritischen Abzweig, rund 4 km nach dem Start in Enzersfeld, trennte sich die Spreu vom Weizen. Viele drehten vergeblich ihre Runden um die Kirche von Schleinbach – der örtliche Pfarrer schickte schon Stoßgebete gen Himmel – die Passierkontrolle stand jedoch hinter der Kapelle von Pfösing...

Etappenort Ernstbrunn – aus Tradition

Mit einer Zeitkontrolle in Ernstbrunn wurde der Bezug zu früheren Wintertourenfahrten hergestellt – schon in den 50er Jahren war Ernstbrunn einer der Etappenorte.

Spektakel auf dem Rallycross-Ring Hollabrunn

Spektakulär war die Sonderprüfung auf dem Rallycross-Ring Hollabrunn, die ohne vorherige Besichtigung gefahren wurde. Franz Häusler, der rührige Präsident des WRT-Hollabrunn, und sein Team ermöglichten den Teilnehmern einen tollen Bewerb und boten anschließend einen herzlichen Empfang.

Den Zuschauern wurden perfekte Drifts und wilde Dreher geboten. Die aus Reifenstapeln aufgebauten Schikanen wurden mehrfach abgeräumt. In die „Steilkurve“ wagten sich allerdings nur zwei: Auto-Cross Europameister Siegi Pfeiffer (Skoda) und Thomas Schütz (Renault).

Die schnellsten unter der prachtvollen Wintersonne waren Franz Stamminger (Opel), Gerhard Weber (Audi Quattro) und Gerhard Schützl (Opel). Johann Hierhacker fuhr seinen Käfer mit einer starken Leistung auf Platz acht. Nicht zu unterbieten war natürlich die Zeit von Walter und Lamberta Kovar im Mitsubishi EVO VII – die wie schon 2003 wieder das Vorausauto fuhren.

Tückische Bedingungen im tiefwinterlichen Waldviertel

Danach ging die wilde Jagd über viele Nebenstraßen und Güterwege nach Albrechtsberg ins tiefwinterliche Waldviertel. Nach einer Zwangsrast unter der Burg und einer entsprechenden Stärkung im Gasthof zur Linde brach langsam die Dämmerung herein.

Die Straßen waren schneebedeckt und teilweise eisglatt – und auch das zeitliche Korsett wurde enger. Nur wenige erreichten die zweite Zeitkontrolle in Albrechtsberg noch in der Sollzeit.

In pechschwarzer Nacht wartete schließlich zwischen Rohrbach und Kiblitz ein weiteres Highlight auf die Teilnehmer. Ein kilometerlanger, schneebedeckter und teilweise völlig vereister Forstweg musste passiert werden.

Auch die Beifahrer waren dort als Navigatoren voll gefordert – man ging regelrecht auf Spurensuche, aber nicht jede Reifenspur wies den richtigen Weg. Dass auch dort nicht jeder die unmittelbar danach errichtete Zeitkontrolle pünktlich erreichte, ist damit leicht erklärt.

Müde, aber glücklich ins Ziel nach Enzersfeld

Völlig ausgepowert aber auch begeistert vom Erlebten erreichten schließlich bis 22.00 Uhr 52 der 55 in der Wertung gestarteten Teams das Ziel in Enzersfeld, wo sie mit viel Applaus und Prosecco empfangen wurden.

Alle gestarteten Teilnehmer boten wirklich hervorragende Leistungen – sensationell unterwegs waren die Piloten der ältesten Fahrzeuge Pius Weckerle, Werner Fessl und Peter Landrichter – mit sehr viel Fahrkönnen und Routine konnten sie die meisten modernen Autos deutlich distanzieren. Keiner der 14 Goldmedaillen-Gewinner ist ein Zufallssieger – Ihre Namen tauchen auch in vielen anderen Ergebnislisten ganz oben auf.

Die Idee hinter der Wertung ist folgende: Die Teilnehmer der Wintertourenfahrt fahren nicht gegen- sondern miteinander. Der eigene Medaillenrang richtet sich nicht nach der Leistung der anderen sondern ausschließlich nach der eigenen Leistung. Korrigiert wird der Alters- und Antriebsunterschied der Autos über Toleranzen, um Chancengleichheit sicherzustellen.

Zum Abschluss einige kleine Storys, die bisher in Erfahrung gebracht wurden

Eine alte Frau sieht aus dem Fenster und beobachtet zwei Funktionäre beim Aufbau der ersten Passierkontrolle. Sie schließt das Fenster, öffnet wenig später die Haustür und schreit: „Was machts Ihr da?“. Herbert Spielvogel und Nadeem Baig können gar nicht so rasch antworten, da kommt schon die nächste Frage: „Wollt´s an Tee mit Rum?“ – Serviert wurde schließlich Rum mit etwas Tee, der eine oder andere Stempel auf den Startkarten war danach nicht mehr ganz gerade…

„Feueralarm“ herrschte in Hollabrunn, als Wolfgang und Stefan Scheitz mit Ihrem Escort ins Fahrerlager einbogen. Das Auto war in dicke Rauchwolken gehüllt – glücklicherweise hatte sich jedoch nur der Wasserschlauch gelöst.

Manfred Engl und Auguste Poller waren diesmal die Bruchpiloten, aber der knapp hinter Ihnen fahrende Schlußwagen – gelenkt von Clemens Baier mit Nadeem Baig konnte sie wenig später wieder aus der Schneewächte bergen.

Christa und Doris Wolf – das einzige Damenteam – brachten ihren Lancia trotz weidwundem Getriebe (der Wagen wurde schon ohne 4. Gang an den Start gebracht) sicher über die Distanz. Nur in Hollabrunn machte das Auto wilde Bocksprünge und wäre beinahe auf dem Dach gelandet.

Christian Bauer mit Sohn, Hund (einem richtig großen Hund) und Michaela Riedl (am „heißen Sitz“) unterwegs, ließ überhaupt nichts anbrennen. Mit seiner „Familienkutsche“ (Peugeot 205) sorgte er für eine der schnellsten Zeiten in Hollabrunn und gewann nach einer tollen Gesamtleistung verdient die Goldmedaille.

Michael Kaufmann und Marcel Knafelc aus Vorarlberg bewiesen in Ihrem rechtsgesteuerten Wolseley sehr viel Kampfgeist. Im Ziel trug das Auto auch einige Kampfspuren.

Für internationale Beteiligung an der Wintertourenfahrt 2004 sorgten vier deutsche Teams: Wiesbacher/Wiesbacher errangen mit ihrem 1300er Escort die Goldmedaille, Beierl/Richter holten Silber und Klemm/Klemm sowie Schwarzer/Messer fuhren zur Bronzemedaille (alle BMW).

Pech hatten Hajek/Hlawacs (Porsche 911 S), Burke/Burke (Steyr Fiat 1500) und Leuthner/Leuthner (Triumph Herold) die Ihre Autos aufgrund technischer Defekte abstellen mussten.

Und dass richtige Rallyefahrer auch richtig feiern können, bewiesen sie nach der Siegerehrung – gegen 4.00 Uhr Früh überließ ihnen der Wirt kampflos die Bar…

Viele Fotos und das Resultat finden Sie in der rechten Navigation, noch mehr gibt es unter www.wintertourenfahrt.at.tf zu finden.

Im kommenden Jahr wird die Wintertourenfahrt neuerlich ausgetragen – und zwar am Samstag, dem 22. Jänner 2005.

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