Opel Insignia Country Tourer 2,0 BiTurbo CDTI - im Test | 19.09.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Der BiTurbo-Diesel ist im Leerlauf sehr brummig, was so gar nicht zur landadeligen Ausstrahlung des Insignia Country Tourer passt. Versöhnlich stimmt dann aber gleich der erste leichte Druck aufs Gaspedal, denn der Insignia mit kraftvollem Vortrieb quittiert.
Der BiTurbo-Motor in Registerbauweise - ein kleiner, schnell ansprechender Turbolader für niedrige Drehzahlen, ein großer für Maximalleistung - stellt sein maximales Drehmoment von 400 Nm zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen zur Verfügung.
Das klingt relativ normal, aber hat man gleich vom Start weg enorme Zugkraft zur Verfügung, gefühlt sind es bei 1.000 Touren auch schon 300 Nm. Die Kombination mit der 6-Gang-Automatik ist sehr harmonisch, die Schaltvorgänge werden schnell und sanft vollzogen, die Leistung steht praktisch ohne Kraftunterbrechung zur Verfügung.
Die vom Werk angegebenen 9,2 Sekunden, die der Insignia von 0 auf 100 km/h benötigt, kommen einem im richtigen Leben schneller vor, was vielleicht an der sportlichen Abstimmung und der wunderbar direkten Lenkung liegen mag.
Der Allradantrieb arbeitet mit einer nach dem Haldex-Prinzip arbeitenden Kupplung und elektronischem Sperrdifferenzial. Er adaptiert ab Start permanent die aktuellen Fahrbedingungen und variiert die Drehmomentverteilung stufenlos von null bis 100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse sowie zusätzlich zwischen den Hinterrädern. Dazu liefert Opel serienmäßig das FlexRide-Premiumfahrwerk.
Für maximale Fahrstabilität und zusätzliche Dynamik sorgt ein elektronisch gesteuertes Hinterachs-Sperrdifferenzial. Es reguliert die Drehmomentverteilung zwischen linkem und rechtem Hinterrad so, dass die zur Verfügung stehende Bodenhaftung jederzeit optimal genutzt wird. Ist die Fahrbahn gut und griffig, erkennt das der schlaue Allrad-Insignia ebenso: dann schnurrt man nahezu frontgetrieben dahin.
Per Knopfdruck kann man in den Sport-Modus schalten, zusätzlich wechselt die Armaturenbeleuchtung dann von weiß auf rot. Dann nimmt der Insignia noch eine Spur schneller Gas an, schaltet später hoch, lenkt direkter ein und liegt noch satter auf der Straße.
Der Insignia Country Tourer kann in Sachen Fahrspaß trotz seines hohen Eigengewichts von fast 1,9 Tonnen mit so manchem Coupé mithalten. Er hält in jeder Situation genügend Sicherheitsreserven bereit, der adaptive Tempomat leistet einwandfreie Arbeit.
Wer den Fahrspaß auskostet, muss an der Tankstelle naturgemäß mit einem Zuschlag rechnen. Die vom Werk angegebenen 6,6 Liter sind bestenfalls mit Samtpfoten zu erreichen. Bei braver Fahrweise kamen wir auf 7,5 Liter, wer die Leistung oft abruft, sollte mit 8,5 Liter rechnen. Sparmeister ist der Diesel unterm Strich keiner.
Der Insignia Country Tourer mit dem 195 PS starken BiTurbo-Motor samt Allradantrieb kostet 42.390 Euro, er ist ausschließlich in einer Ausstattungsvariante und in Kombination mit Allrad und Automatikgetriebe erhältlich. Beim Preis handelt es sich um einen zeitlich unbefristeten Aktionspreis.
Plus:
+ bequeme Sitze
+ durchzugsstarker Motor
+ gelungenes Design
+ aufwändige Allradtechnik
Minus:
+ relativ hoher Verbrauch
+ vernehmliches „Nageln“ im Kaltlauf
Resümee:
Der Insignia County Tourer mit dem 195 PS starken BiTurbo-Dieselmotor liefert aufgrund seines hohen Gewichts weniger Sportlichkeit, als erwartet, dafür mächtigen Durchzug und Ganzjahres-Traktion. Bei langen Autobahnfahrten ist er mit seinem straff-komfortabelen Fahrwerk bequem wie ein Couchsessel.
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