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Fahren & Tanken

Von den bekannt guten Offroad-Qualitäten des Jeep Cherokee abzurücken um dafür ein bisschen mehr Komfort auf befestigten Straßen zu erreichen, kam für die Ingenieure gar nicht in Frage. Dennoch: Die Überarbeitung des Fahrwerks hat viel gebracht.

Mit der modernen Einzelradaufhängung vorne, kombiniert mit einer Zahnstangenlenkung, lässt sich der knapp zwei Tonnen schwere Geländewagen präzise bewegen. Die bewährte Starrachse hinten verhält sich ganz passabel, auch auf der Autobahn oder in schnell genommenen Landstraße-Kurven macht der Jeep keine schlechte Figur.

Und für den Geländeeinsatz gilt noch immer, dass der Cherokee mehr kann, als sich die meisten seiner Besitzer je zutrauen werden. Die Gefahr, als „Normalverbraucher“ bei einem Geländeeinsatz hängen zu bleiben, ist sehr gering – da bekommt man es vorher höchstwahrscheinlich mit der Angst zu tun.

Für die gute Performance auf unbefestigtem Untergrund ist das „Selec-Trac“ Allradsystem verantwortlich. Der zuschaltbare Allradantrieb sichert schon auf Asphaltstraßen bei Nässe oder Schnee einen eklatanten Sicherheits- und Traktionsvorteil gegenüber der zweiradgetriebenen Konkurrenz.

Wobei der Jeep Cherokee 2,8 CRD auch diese Option bietet: Bei trockener Straße bzw. auf langen Autobahnfahrten kann – während der Fahrt – der Hinterradantrieb gewählt werden (das spart Treibstoff) bzw. auch wieder auf Vierradantrieb zurückgeschaltet werden.

Vorsicht ist allerdings bei nasser Straße oder gar auf Schnee und Eis angebracht, da wird der Jeep im 2WD-Modus schnell zur Heckschleuder.

Im Gelände empfiehlt es sich, das Verteilergetriebe auf Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung (2,72:1) zu schalten. Wenn es wirklich hart auf hart geht, hilft zusätzlich ein teilsperrendes Hinterachsdifferenzial. Manuelle Differentialsperren kann es dabei aber klarerweise nicht ersetzen.

In allen Situationen bewährt sich der neue 2,8 Liter Common-Rail Motor. Mit seinen 360 Newtonmetern maximalem Drehmoment, die er bereits bei 1.800 U/min an das Automatikgetriebe weiterreicht, steht eigentlich permanent genügend Kraft zur Verfügung und das bei moderatem Verbrauch: Nur um die elf Liter Diesel genehmigte sich unser Testwagen auf 100 Kilometern.

Dabei ist das Diesel-Triebwerk ein etwas rauer Kerl. Nach dem Kaltstart verströmt er ein wenig Nutzfahrzeug-Charme, in den Niederungen des Drehzahlkellers gibt er sich brummig. Unangenehm laut wird er allerdings nie, Vibrationen dringen ebensowenig in den Innenraum und wenn er sich einmal warm gelaufen hat, ist die Geräuschkulisse recht passabel.

Die prinzipiell gute Automatik ruckt nach einem Kickdown bei zügigen Beschleunigungsvorgängen bei den Schaltvorgängen, das ist einer der zwei Kritikpunkte, den sich der Jeep Cherokee in diesem Kapitel gefallen lassen muss.

Der zweite ist das Fehlen eines ESP-Systems, auch gegen Aufpreis wirft der urige Ami im Notfall keinen Rettungsanker. Dafür erledigen die vier Scheibenbremsen rundum ihren Job ausgezeichnet, ABS ist serienmäßig.

In Sachen passiver Sicherheit finden sich Frontairbags für Fahrer und Beifahrer, Windowbags, Dreipunktgurte und Kopfstützen auf allen fünf Plätzen sowie das LATCH-System, das amerikanische Pendant zur ISOFIX-Kindersitzverankerung.

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