Honda CR-V 2,2 i-CTDi - im Test | 17.07.2007
Fahren & Tanken
Zwei Motoren stehen beim Honda CR-V derzeit zur Wahl, ein 150 PS starker Zweiliter-Benziner und der aus anderen Modellreihen bekannte und geschätzte 2,2 Liter Turbodiesel mit 140 PS.
Der Benziner kann mit dem Turbodiesel nicht annähernd mithalten, das Aggregat wirkt zu träge, um das gewünschte Premium-Feeling aufkommen zu lassen.
Der Turbodiesel spielt da eindeutig in einer anderen Liga, die Fahrleistungen sind ansprechend, in 10,3 Sekunden ist Tempo 100 km/h erreicht, die Spitze liegt bei 187 km/h.
Dank des Drehmoments von 340 Nm ist genügend Kraft bei so gut wie jeder Drehzahl vorhanden, eine Eigenschaft, die den Fahrer auch beim Ausflug ins leichte Gelände unterstützt.
Schade: Noch immer hat es Honda nicht geschafft, dem formidablen Turbodiesel ein Automatik-Getriebe zur Seite zu stellen, der Kundenstamm von Accord und nun auch CR-V würde dadurch mit Sicherheit merkbar anwachsen.
Der Verbrauch des Common-Rail-Turbodiesels geht in Ordnung, im Schnitt kamen wir mit knapp unter acht Litern über die Runden. Das Fahrwerk zeigt sich komfortbetont, Lastwechsel sind deutlich spürbar, das serienmäßige ESP hält den CR-V aber sicher auf Kurs.
Im Normalfall ist der CR-V mit Frontantrieb unterwegs, erst wenn es die äußeren Umstände verlangen, greift die Elektronik ein und leitet die Kraft auch zur Hinterachse.
Das alles geschieht ohne Zutun des Fahrers und in Sekundenbruchteilen, besonders im Winter ist der Allradantrieb ein nicht zu unterschätzendes Sicherheits-Feature.
Apropos Sicherheit, wer tief in die Tasche greift, der bekommt für 3.330,- Euro ein Safety-Paket. Dies beinhaltet einen adaptive Tempomaten - der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wird automatisch gehalten - und das sogenannte CMBS-System.
Bei beiden Features scheiden sich allerdings die Geister, was theoretisch nach einem Komfort- und Sicherheits-Plus klingt, kann in der Praxis nicht immer überzeugen.
So ist etwa auf der Autobahn der kleinstmögliche, automatische Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen immer noch zu groß, das resultiert darin, dass man Spurwechsel lange im voraus durchführen muss, um keinen automatischen Bremsvorgang auszulösen.
Und auch das CMBS-System hat bei uns keine Begeisterung ausgelöst. Das System soll die Passagiere zum einen vor einem möglichen Unfall warnen, zum anderen die Sicherheits-Systeme wie z.B. Gurtstraffer schärfen.
Mittels Radar wird der Abstand zu anderen Fahrzeugen gemessen, je nach Annäherungs-Geschwindigkeit gibt's dann optischen und akustischen Alarm.
CMBS hat aber seine Tücken. Vor allem bei Überholvorgängen auf der Landstraße kann es vorkommen, dass man beschleunigt, sich dem Vordermann nähert und dann ausschert, um zu uberholen.
CMBS vermutet dann aber, dass man auf Kollisions-Kurs zum vorderen Fahrzeug ist, im Extremfall wird ein Bremsvorgang eingeleitet, der nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein kann, wenn man just in dem Moment auf die Gegenfahrbahn wechselt. Wir haben das System nach dem Aha-Moment deaktiviert.
Was vom Ansatz her zu begrüßen ist, bedeutet unterm Strich aber viel Geld für ein System, das noch nicht volle Praxistauglichkeit erreicht hat, hier haben die Honda-Ingenieure noch etwas Arbeit vor sich, Ingenieuren anderer Marken geht es da aber ähnlich.