4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Schwiegermamas Liebling

Der modellgepflegte Audi Q3 blieb äußerlich fast unverändert, erhielt aber einem neuen durchzugsstarken Dieselmotor mit 184 PS. Im Test.

Ralf Schütze/mid

Kompakt und relativ brav kommt er daher - der Audi Q3 macht sich damit zu Schwiegermamas Liebling unter den SUV, und auch so manche GrünInnen könnten bei seinem Anblick schwach werden.

Keine groben Ecken oder Extreme, dazu ausgesprochen gute Trinkmanieren. So wünscht man sich den Vorzeige-Schwiegersohn. Und so sehen offenbar auch SUV-Fans ihren kompakten Tausendsassa am liebsten, denn der Audi Q3 ist seit seinem Erscheinen 2011 zum weltweiten Bestseller in dieser Klasse avanciert.

Seit einem Facelift kommt der Musterknabe noch perfekter daher. Bevor aber Langeweile aufkommen kann, peppt ein neuer Zweiliter-Turbodiesel mit 184 PS das Gesamtpaket Q3 temperamentvoll auf.

Nur zu haben in Verbindung mit Allradantrieb, im Test samt Sechsgang-Handschaltung. In dieser Kombination zeigt sich das Vorzeige-SUV von seiner rassigeren, wenn auch kostspieligeren Seite.

Neben der soliden Leistung bringt vor allem wuchtiges Drehmoment Schwung ins SUV-Leben: 380 Nm drücken bereits ab 1.800/min auf den Antriebsstrang.

Hierbei verwirrt der stärkste Diesel im Q3 lediglich mit einer etwas eigenwilligen Gasannahme, die zum Beispiel beim richtig dosierten Sprint "Fußspitzengefühl" abverlangt.

Der Druck aus dem quer eingebauten Vierzylinder ist nämlich enorm, obwohl sich der 2.0 TDI im gemischten Testeinsatz zwischen Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn mit 6,3 Liter pro 100 km zufrieden gibt.

Und bei bewusst sparsamer Fahrweise haben wir mit 5,3 Liter auf 100 km sogar den sonst oft illusorischen Werks-Laborwert exakt erreicht.

Dank der üppigen Diesel-Power kommt mehr Fahrspaß auf im Audi Q3, als man dem zunächst fast bieder wirkenden Kompakt-SUV zutraut. Am braven Erscheinungsbild des Bestsellers ändern auch Neuerungen vom jüngsten Facelift Anfang 2015 nicht viel - etwa der 3D-Kühlergrill oder optionale LED-Leuchten vorne wie hinten.

Lupenrein und gefällig wirkt die Ingolstädter Innenarchitektur: Perfekte Verarbeitung und hochwertige Materialien finden eine passende Ergänzung etwa in der ausgefeilten Beleuchtungstechnik, die den Premium-Charakter des Kompakten nochmals hervorhebt.

Vorsicht: Diese hochwertige Basis samt 184 PS starkem 2.0 TDI-Motor ist zwar ab 41.250 Euro (Deutschland: 37.900 Euro) zu haben. Wer die vernünftige, aber keineswegs komplette Serienausstattung entsprechend - etwa um Assistenzsysteme - auffettet, kann locker einen fünfstelligen Betrag mehr ausgeben.

Nur Hardcore-Handschaltfans werden auf das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe "S tronic" verzichten, das mit 2.350 Euro (D: 1.950 Euro) zu Buche schlägt. Allerdings belohnt die Sechsgang-Handschaltung mit knackigen Gangwechseln in tadellosen Abstufungen.

Die Start-Stop-Automatik reagiert blitzschnell, so dass selbst Schnellschalter die Kupplung erst kommen lassen, wenn der Vierzylinder bereits wieder zum Leben erwacht ist - spürbar, aber kaum hörbar, denn der Motor agiert sehr leise, selbst während der Kaltstartphase bei niedrigen Temperaturen.

Mit nur 1,59 Meter Höhe fällt der 4,39 Meter lange Audi Q3 relativ niedrig aus. Konzernbruder und Technikspender VW Tiguan kommt mit 1,70 m wesentlich aufgeschossener daher.

Deshalb werden die Platzverhältnisse im Audi durch begrenzte Kopffreiheit vorn und hinten etwas getrübt, was bereits Insassen über 1,85 Meter wahrnehmen. Die Übersicht ist rundum gut - abgesehen von der etwas breit geratenen C-Säule und deshalb leicht eingeschränkter Sicht nach schräg hinten.

Beim Kapitel Kofferraum heimst der Q3 keine Bestnoten ein: 460 bis 1.365 Liter Stauvolumen liegen hinter dem Tiguan (470/1.510), der seine besseren Werte bei nur vier Zentimeter mehr Fahrzeuglänge erreicht. Bei dachhoher Beladung macht sich beim Q3 das schräge Heckfenster bemerkbar.

Wo "quattro" draufsteht, genießt man Audis jahrzehntelange Erfahrung mit vier angetriebenen Rädern, und so glänzt der Q3 quattro mit souveränem Antriebsverhalten ohne unangenehme Einflüsse.

Die seit dem Facelift geschmeidiger abgestimmte Feder-Dämpfer-Kombination erweist sich für einen Allrounder nach wie vor als recht kernig. Für 1.218 Euro (D. 980 Euro) hilft da ein adaptives Fahrwerk.

Letztlich überzeugt der 184 PS starke Q3 mit viel Kraft bei bescheidenem Konsum. Wer sich den Top-Diesel leisten kann und will, wird mit ausgewogenen Qualitäten belohnt.

Plus
+ kräftiger und dabei relativ sparsamer Motor
+ souveräner Allradantrieb
+ gefällige Innenraumgestaltung
+ insgesamt gute Übersicht
+ perfekte Materialauswahl und Verarbeitung

Minus
- eingeschränkte Platzverhältnisse für Passagiere und Gepäck
- ausbaufähige Serienausstattung

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.

Markteinführung im September 2022

Neuer Ford Ranger Raptor ab sofort bestellbar

Für die neueste Generation des Ford Ranger Raptor stehen die deutschen Preise fest. Das kräftige Geländefahrzeug ist ab sofort bestellbar. Bei 64.990 Euro netto (77.338 Euro inklusive Mehrwertsteuer) startet die Preisliste - Markteinführung ist für September 2022 geplant. In Österreich beträgt der Einstiegspreis für den ultimativen Pick-up 91.835 Euro (inklusive NoVA und Mehrwertsteuer).

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.

Preise zum Marktstart bekanntgegeben

Nissan X-Trail startet bei 38.950 Euro

Wie Nissan Österreich heute bekannt gab, startet der neue X-Trail hierzulande zu Preisen ab 38.950 Euro und ist in den fünf bekannten Ausstattungslinien Visia, Acenta, N-Connecta, Tekna und Tekna+ erhältlich.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.