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Länge läuft

VW verlängert den Tiguan auf das 4,70-Meter-Maß des Skoda Kodiaq und nennt ihn Tiguan Allspace. Sinnvoll oder unnötig? Ermitteln wir im Test.

Georg Koman

Der VW Tiguan Allspace ist 21 Zentimeter länger als sein kürzerer Bruder Tiguan - also 4,70 Meter statt 4,49 Meter. Die gewonnene Länge kommt zu 50 Prozent dem Kofferraum und zu 50 Prozent dem Radstand (also dem Innenraum) zugute. Auch gibt es für den Allspace eine Siebensitzer-Option um knapp 700 Euro.

Bis zur B-Säule sind die beiden Modelle auch optisch identisch. Der Längenzuwachs offenbart sich dem Auge des informierten Beobachters an den längeren hinteren Türen und der breiteren C-Säule. Kleine Design-Unterschiede wie etwa die verchromten Auspuff-Endrohre muss man beinahe mit der Lupe suchen.

ALs Fünfsitzer hat der VW Tiguan Allspace einen 760 bis 1.920 Liter großen Kofferraum, der Siebensitzer fasst zwischen 700 und 1.775 Liter. Zum Vergleich: Der kurze Bruder bringt es auf 615 bis 1.655 Liter. Man gewinnt mit dem Allspace also keinen lebensnotwendigen Laderaum, es handelt sich eher um ein Duell zwischen riesig und noch riesiger.

Im Gegensatz zum Tiguan ist der Allspace ausschließlich mit Zweiliter-Dieselmotor erhältlich, wahlweise mit 150 oder 190 PS. Die 40 Mehr-PS sind nett, aber auch mit über 3.000 Euro zu bezahlen. Jeweils ähnlichen Aufpreis verlangt VW für den Allradantrieb 4Motion und für die DSG-Automatik. Sprich: 190 PS, Allrad und Automatik kosten in Summe 9.000 Euro mehr als 150 PS, Handschaltung und Vorderradantrieb.

Wir wählen 150 PS, dafür 4Motion und DSG, womit der VW Tiguan Allspace inklusive der Top-Ausstattung "Highline" 50.080 Euro kostet. Die kostet satte 7.000 EUro mehr als die Basisversion, hat aber auch einiges zu bieten.

Etwa LED-Scheinwerfer, LED-Rücklichter, Dreizonen-Klimaautomatik, adaptive Fahrwerksregelung, Radar-Tempomat, schlüsselloser Zugang, das volldigitalisierte, mehrfach konfigurierbare "Active Info Display" (Bild links), vorklappbare Beifahrersitzlehne, diverse Chrom-Applikationen und Dekoreinlagen, akustische Einparkhilfe vorne und hinten, 18-Zoll-Alufelgen, Fondbank 2:1 geteilt klapp- und verschiebbar, beheizbare Vordersitze etc. etc. etc.

An Extras ist natürlich jede Menge zukaufbar - von teilautononomen Funktionen wie Spurwechsel- und Stauassistent, über 360-Grad-Kamera, Offroad-Paket, Head-up-Display und natürlich Navigation, bis hin zu 20-Zoll-Felgen oder Lederpolsterung.

Der Allspace bringt rund 80 Kilogramm mehr Gewicht mit als der Normal-Tiguan, was die Fahrleistungen ein wenig reduziert. Von 0-100 km/h benötigt der 150-PS-TDI mit DSG 9,9 statt 9,3 Sekunden. Kein Riesenunterschied, aber doch spürbar.

Auf die Kurvenfreudigkeit hat der Längenzuwachs hingegen keinen merkbaren Einfluss, auch der Allspace lässt sich um enge Kehren Zirkeln und punktet auf Geraden mit hoher Stabilität.

Der Mehrverbrauch beträgt hingegen nur 0,2 Liter und fällt daher nicht ins Gewicht. Die 5,7 Liter Normverbrauch waren im Test naturgemäß nicht zu schaffen, mit 6,8 Liter schlug sich der 1,8-Tonner aber durchaus wacker.

Zum Schluss nochmals die Eingangsfrage: Ist der Allspace sinnvoll, oder reicht der "kurze" Tiguan"? Wer gern zu sechst oder siebent unterwegs ist, für den lautet die Antwort klar: "Allspace". Alle anderen müssen überlegen, ob ihnen zehn Zentimeter mehr Beinraum und rund 150 Liter mehr Grundladevolumen satte 3.700 Euro Mehrpreis wert sind.

Plus
+ drehmomentstarker und sparsamer TDI-Motor
+ positiv unauffällige DSG-Automatik
+ fahrdynamisch onroad und durchaus auch offroad sehr gut
+ enorm großzügige Raumverhältnisse
+ sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ komplette "Highline"-Ausstattung

Minus
- Mehrpreis gegenüber dem um 21 Zentimeter kürzeren Tiguan 3.700 Euro

Resümee
Der VW Tiguan ist auch als Langversion "Allspace" ein Fels in der Brandung der kompakten SUV. Solide und hochwertig, enormes Raumangebot, modernste Technik. Wer allerdings nie öfter als zu fünft untwerwegs ist, wird auch mit dem spürbar günstigeren NormalTiguan das Auslangen finden.

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