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Ford Focus ST - im Test

Elektrisierend

Man nehme fünf Zylinder, 2,5 Liter Hubraum, 225 PS, fünf Türen und etwas Orange-Electric-Metallic und fertig ist ein Leckerbissen der Kompaktklasse.

Diesen Test finden Sie auch als Video im OnDemand-Bereich von www.motorline.tv!

Hier finden Sie den Testbericht des Ford Focus 2.0 TDCi Traveller!

Hier finden Sie Fotos des Ford Focus ST!

Der Focus fährt rundum geliftet in die zweite Hälfte seines Lebenszyklus, dass hier mehr geändert wurde als nur ein paar Blinkergläser, hat bereits der Test des Traveller deutlich gemacht. Soeben wurde das Topmodell ST nachgereicht, klar, dass sich Motorline.cc auch den derzeit stärksten Focus krallte und einem Test unterzog.

Während die wahren Leistungsfetischisten bereits in den Startlöchern scharren und sich auf den für 2009 angekündigten Focus RS freuen, weiß aber auch der 225 PS starke ST zu gefallen. Noch dazu, wo er den perfekten Spagat zwischen sportlichem Kompakten und zurückhaltender Familien-Kutsche schafft.

Schade: Die Sitzposition ist weiter zu hoch

Gleich zu Beginn aber eine Rüge: Die zu hohe Sitzposition wurde beim Vorgänger dutzendfach kritisiert. Ist das Flehen nicht bis zu Ford durchgedrungen oder wurden die Bitten schlichtweg ignoriert? Wie dem auch sei, Fakt ist, die Sitzposition ist für ein sportliches Auto entschieden zu hoch, nach wie vor...

Spätestens mit dem Drücken des Startknopfs verfliegt der Ärger aber langsam, das Grollen und Fauchen ist Balsam für unsere Motorsport-Seele. Nicht zuletzt aufgrund des unter der Haube schlummernden Fünfzylinders ist der Klang in dieser Klasse einzigartig. Zudem haben die Ford-Ingenieure mit allen Tricks gearbeitet, um die Passagiere teil haben zu lassen an dieser wunderbaren Geräuschkulisse – uns kann’s recht sein.

Ohrenschmaus: Satter 5-Zylinder-Sound

Wir legen den ersten Gang ins butterweich und exakt zu schaltende Getriebe und los geht’s. Wer das richtige Timing aus Gasgeben, Kuppeln und Schalten heraus hat, wird mit deutlich vernehmbaren Knallen aus der doppelflutigen Auspuffanlage belohnt, ein echter Hochgenuss. Aber keine Angst, der ST ist kein rüpelhafter Zeitgenosse, auf längeren Strecken ist der Sound keineswegs nervig, auf der Autobahn zeigt er sich zurückhaltend.

Erfreulicherweise gilt das auch für den Federungskomfort. Natürlich ist der Focus ST straff gefedert, aber nicht so brettlhart, dass die Familie bei jeder Bodenwelle aufschreit. Langstreckenqualitäten also auch in dieser Kategorie.

Der Komfort-Radius stellt also kein Problem dar, die Reichweite des sportiven Kompakten ist aber doch deutlich eingeschränkt. Denn der Fahrspaß, den der ST ohne Frage vermittelt, schlägt sich 1:1 im Spritverbrauch nieder. Die in der Werksangabe ersichtlichen 9,3 Liter schafft man selbst bei gutem Willen nicht, wer den Ober-Focus artgerecht bewegt, der muss mindestens 12 Liter einkalkulieren, je nach Schwere des Gasfußes auch mehr.

Das alleine wäre ja noch zu verschmerzen und wird den Käufern dieses Autos auch bewusst sein. Doch leider fasst der Tank im Focus nicht mehr als 55 Liter, was den Fahrer in der Praxis bei unter 400 Kilometern zum Boxenstopp zwingt. Das Diesel-Gegenstück ist da noch zur Hälfte voll.

6,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h

Doch halt, erinnern wir uns wieder an den unvergleichlichen Sound und die Vehemenz, mit der der Focus ST zu Werke geht. In 6,8 Sekunden zeigt der Tacho Tempo 100 km/h, mit 241 km/h Spitze ist man auch auf der deutschen Autobahn vorn dabei.

Wäre unser Testwagen nicht in Electric-Orange Metallic – zu einem etwas unverschämten Aufpreis von 1.280,- Euro – lackiert, würde er glatt als Wolf im Schafspelz durchgehen.

Schade, dass der Kühlergrill - abgesehen von der in Wagenfarbe lackierten Leiste und einer größeren Wabenstruktur - nun mit jenem der anderen Focus-Modelle ident ist, beim Vorgänger waren die Stege neben den Scheinwerfern deutlich ausgeprägter, dadurch wirkte das Topmodell sportlicher.

Hochwertiges Interieur

Das Interieur ist äußerst hochwertig, exzellente Sportsitze sorgen für den nötigen Seitenhalt, in der Mittelkonsole thront, umgeben von Carbon-Applikationen, der Startknopf. Das Platzangebot erlaubt auch Passagiere in Reihe zwei, vor allem, wenn man zum familienfreundlichen Fünftürer greift.

Besondere Erwähnung verdient das Navigations-Radio. Denn statt des teuren „großen“ Systems mit Touchscreen für 3.176,- Euro kann man getrost zum Blaupunkt TravelPilot für 1.524,- Euro greifen. Das Display ist zwar etwas klein, dafür lässt sich mittels Bluetooth ein Mobiltelefon koppeln, das Radio erlaubt sogar Zugriff auf die gespeicherten Kontakte und lässt sich einfach bedienen.

Die Serienmitgift ist zwar ordentlich, aber nicht überkomplett, Klimaautomatik will ebenso extra bezahlt werden wie Xenon-Licht, Ledersitze oder das erwähnte Navigations-Radio, zum Basispreis von 29.600,- Euro darf man dann noch den einen oder anderen Tausender hinzurechnen.

Testurteil

Plus

+ kräftiger Motor mit tollem Sound
+ sehr gute Verarbeitung
+ empfehlenswertes Navigations-Radio

Minus

- relativ hoher Verbrauch
- geringe Reichweite
- zu hohe Sitzposition

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 2
Komfort: 2
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

Allein der Klang rechtfertigt den Kauf des Focus ST. Wer darüber hinaus noch Argumente braucht, der sollte das Platzangebot, die gute Verarbeitung und nicht zuletzt die tollen Fahrleistungen anführen, Verbrauch und Reichweite lässt man besser weg...

Weitere Testdetails:

  • KFZ-Versicherungs-Berechnung

  • KFZ-Kasko-Info

  • Rechtsschutz-Info

    Ausstattung und Preise finden Sie in der rechten Navigation!




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