VW: Mit dem Hybrid-Touareg ins Gelände | 02.02.2009
We are sailing...
Volkswagen geht segeln: neben dem konventionell angetriebenen SUV Touareg wird auch eine Variante mit Hybridantrieb geben.
mid/hh
Der Geländewagen soll mit der Kombination von V6-Benziner- und Elektromotor auf einen Verbrauch von 9,0 Litern gedrückt werden. Die Markteinführung soll 2011 erfolgen.
Der neue Antrieb, der 2011 in der zweiten Generation des Touareg zum Einsatz kommen soll, ist als Voll-Hybrid ausgelegt. Das heißt, dass sowohl der im Gehäuse der Achtgang-Automatik untergebrachte Elektromotor als auch das Verbrennungstriebwerk die Antriebsarbeit allein übernehmen können. Zudem ist das gegenseitige Unterstützen der Motoren möglich.
Benzinmotor des Audi S4
Haupttriebwerk ist der aus dem Sportwagen Audi S4 bekannte 3,0-Liter-Kompressormotor mit 245 kW/333 PS Leistung, der vor allem auf langen Strecken die Hauptarbeit übernimmt. Neben dem Antrieb aller vier Räder lädt er zudem die Batterien des 38 kW/52 PS starken Elektromotors auf.So kann dieser den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen unterstützen; mit der Kraft beider Motoren kommt der Touareg kurzzeitig auf eine Leistung von 275 kW/374 PS.
Ganz allein sorgt der Elektromotor in der Stadt für den Vortrieb. Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h ist er nicht auf die Hilfe des Benziners angewiesen.
Segelturn
Darüber hinaus ist mit dem Hybridsystem auch das sogenannte "Segeln" möglich. Sobald der Fahrer mit dem Fuß vom Gas geht, wird der Verbrennungsmotor per Kupplung vom Getriebe getrennt und muss somit weniger Arbeit verrichten.
Die Geländegängigkeit des Offroaders soll auch mit dem neuen Antrieb erhalten bleiben, ebenso die Zuglast von 3,5 Tonnen. Allerdings wurde aus Gewichtsgründen das Verteilergetriebe mit sperrbarem Zentraldifferential durch ein leichteres Torsen-Differential ersetzt.
Die Lenkung arbeitet jetzt elektrohydraulisch, so dass auf eine ständig arbeitende Servopumpe verzichtet werden kann.
Auf der sicheren Seite: Akkus
Bei der Batterietechnik setzt VW auf den bewährten, aber bereits etwas veralteten Nickel-Metallhydrid-Akku. Der Stromspeicher wiegt 79 Kilogramm und findet in der Reserveradmulde Platz, ein spezieller Schutz-Kasten soll bei einem Unfall Schäden verhindern.
Die gleiche Akku-Technik nutzt zurzeit auch der Hybridpionier Toyota Prius. Mercedes-Benz und BMW setzen bei ihren für dieses Jahr angekündigten Hybridautos auf leistungsfähigere Lithium-Ionen-Technik, allerdings sind die Modelle sogenannte Mild-Hybride, die nicht rein elektrisch fahren können.