Jeep Grand Cherokee CRD - im Test | 01.08.2002
On the road
23 zusätzliche Pferde sind eine feine Sache...
Über den jetzt eingebauten 270er Motor sind schon genug Loblieder gesungen worden. Sie sind alle wahr, nur soviel dazu.Das 163 PS starke Aggregat ist zwar hinsichtlich Lärmentwicklung, zumindest im Jeep, noch immer nicht annähernd so dezent wie die großen Benzinmotoren, aber doch deutlich leiser als das bisherige VM Aggregat.
Der wirkliche Unterschied zur bisherigen Dieselmotorisierung kommt aber erst beim Losfahren zu Tage. Der Grand Cherokee beschleunigt in weniger als 12 Sekunden auf Tempo 100 und wer es wirklich wissen will, bringt die Tachonadel auch über die 200er Marke hinaus, auf deutschen Autobahnen versteht sich.
Viel wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit ist aber das spontane Beschleunigen aus niedrigen Geschwindigkeitsbereichen, was jetzt richtig Spaß macht.
Einen großen Anteil an der beschriebenen Fahrfreude hat das ebenfalls von Mercedes übernommene Fünfgangautomatikgetriebe, das hinsichtlich spontanem Agieren und Fahrkomfort Maßstäbe setzt.
Die beim Grand Cherokee nicht vorhandene Tippschaltung, mit der wir im ML so gerne gespielt haben, vermisst man eigentlich nur am Papier, denn nur im schweren Gelände oder im Hängerbetrieb machen manuelle Eingriffe wirklich Sinn, und diese gelingen auch mit dem normalen Automatikwahlhebel sehr gut.
Hinsichtlich Fahrkomfort bietet der Grand Cherokee trotz seiner zwei Starrachsen sehr gute Ergebnisse. Zwar neigt sich die Karosserie in sehr schnell gefahrenen Autobahnkurven beträchtlich zur Seite und eng aneinander gereihte Betonplatten dringen in abgeschwächter Form bis zum Fahrer durch, doch beides stellt kein Risiko hinsichtlich Fahrsicherheit dar und wird auch im Alltag kaum wahrgenommen.
Die Scheibenbremsen rundum haben zudem die Lage stets im Griff und halten auch mehrfachen starken Bremsungen aus hoher Geschwindigkeit locker stand.