Ford Maverick 2,3 Highclass - im Test | 24.06.2005
Innenraum
Zwei Schlüssel für nur ein Auto? Aber ja! Im Ford Maverick geht das. Wie Anfang der 80er Jahre will nämlich der Tankdeckel mit einem kleinen Blechschlüssel extra auf- und zugesperrt werden.
Denjenigen, dem diese (Spar?-)Idee eingefallen ist, sollte man mit demselben Schlüssel in eine dunkle Zelle sperren. Dort hätte er dann genügend Zeit über Begriffe wie Fernentriegelung oder Zentralverriegelung nachzudenken. Vielleicht basiert das Mehrschlüssel-System aber auch auf einer amerikanischen Sicherheits-Vorschrift...
Dieser Fauxpas ist neben der anfänglich angesprochenen etwas „amerikanischen“ Materialauswahl an Cockpit und Ledersitzen auch schon der einzige Kritikpunkt:
Die Hebel und Schalter wären mit ihrer Hartplastikoptik besser in einem Ford Ka aufgehoben als in einem SUV der gehobenen Klasse. Sie erfüllen jedoch tadellos ihren Zweck und liegen dort, wo man intuitiv auch mit verbundenen Augen hingreifen würde. Durch ihre Größe sind sie auch in hektischeren Verkehrssituationen jederzeit sicher zu bedienen.
Die weiß hinterlegten Instrumente sind hervorragend abzulesen, gleiches würde wohl auch für die Außentemperaturanzeige gelten, so es eine gäbe.
Absolut traumhaft: Die Platzverhältnisse auf allen Sitzplätzen. Selbst Zwei-Meter-Riesen können im Fond noch bequem die sitzen, während vorne auch Hut-Fahrer durch die großzügige Kopffreiheit auf ihre Kosten kommen.
Für ein SUV bieten die Vordersitze ausreichend Seitenhalt. Dank ihrer weichen Polsterung sorgen sie auch für hohen Komfort abseits befestigter Straßen. Längere Reisen ermüden jedoch Kreuz- und Rücken etwas, da die nötige Unterstützung fehlt.
Die hohe Sitzposition gibt einem das sichere Gefühl, stets einen besseren Überblick über das Geschehen auf der Straße zu haben. Große Fensterflächen und das kantige Design der Karosserie tun ihr übriges für eine hervorragende Übersichtlichkeit.
Ebenfalls ohne Tadel: Der riesige Kofferraum: Zwischen 860 und 1.820 Litern Transportgut dürfen je nach Konfiguration der Rückbank eingeladen werden. Die separat zu öffnende Heckscheibe ermöglicht zusätzlich den sicheren Transport von langen Latten aus dem Baumarkt.
Ziemlich einzigartig am Markt ist die serienmäßige „Ford Extragarantie“: Sie verlängert die zweijährige Garantie ohne Kilometerbegrenzung um weitere zwei Jahre, dann jedoch nur maximal bis zu einer Laufleistung von 80.000 km. Die Amerikaner vertrauen also scheinbar wirklich voll und ganz ihren Fähigkeiten als Autobauer.