BMW X3 2,0d - im Test | 27.03.2007
Fahren & Tanken
Der 150 PS starke Turbodiesel ist nicht mehr der Jüngste, aber beileibe kein schlechter Motor; aus dem X3 macht er jedenfalls keinen Rennwagen. Man rührt, so man es denn etwas eiliger hat, beständig im angenehm deutlich zu schaltenden Sechsgang-Getriebe, bedient sich nolens volens oft des Gaspedals und lässt die Maschine einen tieferen Schluck aus dem Diesel-Tank nehmen, damit gefühlsmäßig „was weitergeht“.
Hier geht man dann auch selbst in die Prestigefalle: man sitzt doch immerhin in einem BMW, herrgottsakra! Gerade in diesen höheren Drehzahlregionen wird der Motor etwas laut, allerdings auf subjektiv empfunden nicht unsympathische Weise. Sehen wir es also positiv uns behaupten wir: Der 2-Liter-Diesel hat einen kernigen Spruch.
Und seien wir nicht unbescheiden - soooo langsam ist der X3 auch wieder nicht. 150 PS reichen locker zum Leben aus, ehrlich. Zumal auf der Autobahn; dort machen sich eher der hohe Aufbau (mit deutlichen Windgeräuschen) und das SUV-Fahrwerk bemerkbar: „Hinreichend“ komfortabel, mit spürbarem Kontakt zur Außenwelt. Immerhin funktioniert der „ich überhol dich“-Blick aus den charakteristischen Doppelscheinwerfern tadellos, das macht das Agilitätsmanko teilweise wett - die Konkurrenz geht von selbst aus dem Weg.
An den Kreuzungen ziehen Tom Turbo und das GTI-Geschwader unfehlbar mit winselnden Reifen davon, weil sie dasselbe auch vom X3 erwarten. Ein Liter Hubraum mehr, und wir wären im Geschäft; der 3.0sd hat immerhin 286 PS. Dafür kann der X3 diese höheren Tempi auch auf schlechteren Pisten durchhalten.
Das Fahrwerk und da natürlich vor allem der clevere Allradantrieb X-Drive können schon einiges, die Bodenfreiheit setzt hier die Grenzen. Wäre der X3 so hoch gebaut wie sein entfernter Verwandter von der Dakar-Rallye, es gäbe vermutlich keine ernstzunehmenden Hindernisse. So sollte man sich vom ruppigsten Terrain sicherheitshalber fernhalten, wenn es beim noblen Aussehen der lackierten Stoßfänger bleiben soll.
Zurück auf den Asphalt: Sofern X-Drive die Erlaubnis gibt, operiert der X3 im agilen und heckgetriebenen Modus. Auch im Bergstraßen-Geschlängel gibt er sich als Sportsfreund und zirkelt sich bei Bedarf sauber durch die engsten Kurven.
In Anbetracht der Größe des Fahrzeuges gibt es hier an der Agilität und Wendigkeit nichts zu meckern, im Gegenteil, der X3 setzt hier den Maßstab in seiner Klasse. Es heißt halt fleißig schalten.
Ebenfalls fair ist der Verbrauch: 8,3 Liter Diesel im sorglosen Durchschnitt sind für einen 150-PS-Motor, den man ja noch dazu – wie geschildert – gefühlsmäßig eher viel arbeiten lässt, ein durchaus akzeptabler Wert.