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Porsche Cayenne Turbo - im Test

Power & Kosten ohne Ende...

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Noch schlummert er leise vor sich hin, der 4,8-Liter-Achtender unter der Haube des Turbo-Cayenne. Lässt der Fahrer aber den Zündfunken überspringen, ist es vorbei mit der Ruhe. Die acht Zylinder brabbeln vor sich hin und lassen bereits im Stand erahnen, mit welchem Potenzbrocken wir es hier zu tun haben.

Kitzelt man das Gaspedal, wird das von einem heiseren Fauchen quittiert, das Triebwerk scharrt in den Startlöchern. Legen wir den Gang ein und lassen wir das Schauspiel beginnen.

Gedopt von zwei Turboladern setzt sich der Cayenne in Bewegung, dass dieses Gerät ein Leergewicht von knapp 2,2 Tonnen auf die Waage bringt, ist schnell vergessen.

4,7 von 0 auf 100 km/h

Wer es drauf anlegt, absolviert den Sprint auf 100 km/h in atemberaubenden 4,7 Sekunden, nach 10,5 Sekunden zeigt der Tacho bereits 160 km/h. Wer dem Turbo-Tier dann immer noch keine Verschnaufpause gönnt, der erreicht nach nicht allzu langer Zeit den Top-Speed von 278 km/h. Und ist damit um mehr als das Doppelte zu schnell für heimische Straßen...

Wir glauben das den Porsche-Leuten einfach mal, schließlich wollen wir weder auf Seite 1 der Kronenzeitung noch unseren geliebten rosa Schein verlieren. Wobei man bei diesem Auto ohnedies einen gefestigten Charakter vorweisen sollte. Denn auch die subjektiv angenehme Reisegeschwindigkeit von 180 km/h ist hierzulande keine günstige Angelegenheit.

Wobei das Adjektiv günstig ohnedies so gut zum Cayenne passt wie ein Vorderrad-Antrieb zu einem 911er. Allein der Grundpreis hat es in sich. So kostet der Turbo mit 142.700 mehr als doppelt so viel wie das 300 PS starke Basismodell mit 70.660 Euro.

Trinksitten

Deftig fällt – wenig überraschend – auch der Verbrauch aus. 11,5 Liter lautet die Werksangabe, rund 15 Liter zeigt der Bordcomputer. Wenngleich hier noch Potenzial in beide Richtungen besteht. Die serienmäßige Start-/Stopp-Automatik ist allerdings bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die Reichweite ist dennoch akzeptabel, kein Wunder, hat der Cayenne doch einen 100-Liter-Tank. Und den mit Super-Plus zu füllen gleicht einer Folter, bei den derzeitigen Spritpreisen kostet der Spaß knapp 150 Euro...

Eigenartig: Wer hat diese Schalt-/Schiebe-Drücker am Lenkrad verbrochen? Heutzutage kann man bereits in Kleinwägen wie z.B. im Konzernbruder VW Polo GTI - mit Schaltwippen (rechts rauf, links runter) schalten.

Warum also wollte Porsche beim Cayenne - und auch beim Panamera - das Rad neu erfinden? Diese links und rechts am Lenkrad angebrachten Schiebe-Drücker vermitteln weder Sportlichkeit noch tragen sie zum Fahrspaß bei.

Fairerweise soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Achtgang-Automatik ihren Job ohnedies so gut erledigt, dass ein manuelles Eingreifen genau genommen gar nicht notwendig ist.

177.611 Euro

Überflüssig zu erwähnen, dass wohl kein einziger Cayenne weltweit ohne Extras ausgeliefert werden dürfte. Im Falle unseres Testwagens hat man sich so richtig ausgetobt, um auf einen Endpreis von 177.611 Euro zu kommen.

Nicht unerheblich daran beteiligt ist auch Burmester. Mit 4.200 Euro ist das Burmester High-End-Soundsystem der größte Einzelposten in der langen Liste der Extras. Und ganz nebenbei schließt sich hier auch der rot-weiß-rote Kreis. Denn wie Porsche hat auch Burmester seine Wurzeln in Österreich, Dieter Burmester ist gebürtiger Österreicher.

Nachdem wir während unseres Tests das Radio aber eher leiser drehten um den Klängen des V8 zu lauschen, kann man sich dieses Feature als Auto-Connesseur aber ebenso sparen wie jene 1.450 Euro der Geräusch- und Wärmeschutzverglasung.

Denn spätestens dann ist man im Cayenne so gut verpackt, dass die unglaubliche Beschleunigung subjektiv ein wenig verpufft.

Eine Empfehlung bekommt die Dynamic Chassis Control für 3.800 Euro. Die sorgt dafür, dass sich die Wankbewegungen des schweren Aufbaus in Grenzen halten, wenngleich auch dieses System der Physik kein Schnippchen schlagen kann.

Fette 20-Zöller dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie belüftete Sitze oder ein TV-Tuner, auf die paar Tausender kommts jedenfalls auch nicht mehr an.

Wie unser Testurteil ausfällt? Blättern Sie um auf Seite 3!

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