Nissan Murano 2,5 D Executive – im Test | 26.04.2013
Fahrverhalten & Preis
Der Murano ist zum cruisen da und nicht zum hetzen, das merkt man sofort. Der 2,5-Liter-Turbodiesel, der auch im Nissan Pathfinder sein Werk verrichtet, ist sehr laufruhig . Mit 140 kW/190 PS und 450 Nm Drehmoment, die das Aggregat aus vier Zylindern schöpft, ist der Murano für europäische Gefilde perfekt motorisiert. Auch auf Bergpassagen geht ihm nie die Kraft aus, an den von Nissan angegebenen Testverbrauch von 8 Litern kamen wir mit 8,8 Litern in der Praxis trotz passiver Fahrweise dennoch nicht heran.
Die Automatik schaltet ohne zu Rucken, und auch beim Kickdown weiß die mit sechs Gängen ausgestattete Schaltung, was Sache ist und reagiert unverzüglich. Das Fahrwerk ist auf Komfort abgestimmt und auch auf ausgeschwemmten Schotterstraßen könnte man den Murano dazu benutzen, ein Kind in den Schlaf zu wiegen. Nur schnelle Kurven sollte man mit Zurückhaltung angehen, doch das ist nicht das angestrebte Revier eines Wohlfühl-SUV.
Trotz seiner beachtlichen Länge von 4,85 Metern und einem Gewicht von knapp zwei Tonnen lässt sich der Murano spielerisch einfach durch den Straßenverkehr lenken. Die Lenkung ist sehr direkt und gefühlvoll. Übersichtlichkeit ist nicht seine Stärke, vor allem der vordere Karosserieüberhang ist gewöhnungsbedürftig.
Dies wird allerdings durch zwei serienmäßige Kameras, eine im Wagenheck und eine im rechten Außenspiegel, gut kaschiert, und so findet man auch ohne allzu große Probleme in eine Parklücke. Wer denkt, dass sich der Murano nur auf befestigten Straßen wohlfühlt, der irrt. Begnügt sich der Murano beim normalen Cruisen mit Frontantrieb, so wird bei Bedarf automatisch das intelligente Allradsystem aktiviert und der Vorwärtsdrang über alle vier Räder gestillt. Kurze Ausfahrten ins Gelände sind somit ohne Weiteres möglich, dafür spricht auch die Bodenfreiheit mit guten 19 Zentimetern.
Die Basisaustattung ist mit Lederpolsterung, Navi, Zweizonen-Klimaautomatik, anklappbaren E-Außenspiegeln, vier E-Fensterhebern, Radio-CD-/DVD-Kombination samt 6 Lautsprechern und MP3-Wiedergabe, Tempomat, verdunkelten Heckscheiben, schlüssellosem Zugang, Laderaumtrennsystem, Multifunktions-Lederlenkrad, elektrisch einstellbarem Fahrer- und Beifahrersitz, Bluetooth, Regensensor, 18-Zoll-Alus etc. schon mehr als üppig und beläuft sich auf 53.500 Euro.
In der von uns getesteten Version „Exekutive“ sind dann auch noch elektrische Heckklappenbetätigung, Memory-Funktion für Fahrersitz, Außenspiegel und Lenkradeinstellung, Sitzheizung im Fond, BOSE-Soundsystem mit 11 Lautsprechern, zweiteiliges Glas-Hub-Schiebedach und 20-Zoll-Leichtmetallfelgen Teil der Ausstattung. Der Preis liegt dann bei absolut gesehen happigen, im Konkurrenzvergleich aber äußerst günstigen 57.400 Euro.
Plus
+ großzügige Grundausstattung
+ kraftvoller Turbodiesel
+ gutes Platzangebot
+ fesches Äußeres
Minus
- rauer Kaltlauf
- mäßige Übersichtlichkeit
- geringes Kofferraumvolumen
Resümee
Hat man sich für ein ausgewachsenes SUV entschieden, legen die komplette Basisausstattung und der geringe Verbrauch des Nissan Murano die Überlegung nahe, ob es wirklich nötig ist, für ein gleichwertiges deutsches Derivat nochmals bis zu 15.000 Euro mehr auszugeben.