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Gestärkter Nomade

Nissan hat seinem Parade-SUV einen 163 PS starken 1,6 Liter-Turbobenziner eingepflanzt – wir bitten den stärksten Qashqai zum Test.

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Dass der Nissan Qashqai seinen Namen von einer iranischen Nomaden-Stammesgemeinschaft erhielt, wissen wir. Dass Nissan den Qashqai radikal modernisiert hat, wissen wir inzwischen auch.

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir den neuen Nissan Qashqai mit dem zu diesem Zeitpunkt einzigen Benzinmotor in der Top-Ausstattung „Tekna“ für Sie getestet, dieser 1,2 Liter-Motor leistete 116 PS, den ausführlichen Testbericht finden Sie nach Klick auf diesen Link.

Jetzt aber gibt es Benziner-Nachwuchs für das beliebte Kompakt-SUV, und zwar deutlich kräftigeren - mit einem 1,6-Liter-Turbobenziner, der 163 PS leistet und es in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h schafft.

Auch den nunmehr stärksten Benziner haben wir mit der manuellen Sechsgang-Handschaltung getestet. In diesem Fall gezwungenermaßen, denn im Gegensatz zum 116-PS-Benziner gibt es für den 163-PS-Qashqai keine Automatik-Option.

Optisch gleichen sich beide Leistungsstufen wie ein Ei dem anderen. Es sei denn, man sieht unter die Motorhaube.

Gibt man erstmals Gas, wird der Unterschied spürbar: Der neue Benziner fühlt sich deutlich stärker an, das maximale Drehmoment von 240 Nm (statt 165 Nm) sorgt für ordentlichen Schub, dieser wird bei einer Drehzahl zwischen 2.000 und 4.000 U/min freigegeben.

Ein breites Drehzahlband also, das dafür verantwortlich zeichnet, dass man auch bei einer gewissen Schaltfaulheit nicht „verhungert“.

Die Geräuschkulisse bleibt beim stärkeren Modell angenehm – mit dem 163 PS-Benziner kann man auf der Autobahn dank längerer Getriebeübersetzung sogar noch entspannter über die Bluetooth-Freisprechanlage telefonieren.

In Sachen Fahrwerk, als auch, was die bequeme und übersichtliche Innenausstattung anbelangt, hat sich bei der stärkeren Motorenvariante nichts geändert, siehe dazu wiederum unseren eingangs erwähnten Testbericht.

Bleibt die Frage offen, ob es lohnt, zur stärkeren Variante zu greifen? Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der stärkste Qashqai in 8,9 Sekunden, somit um signifikante 1,7 Sekunden schneller, die Höchstgeschwindigeit beträgt - bestenfalls in Deutschland interessant - 200 statt 185 km/h.

Dafür müssen gut 2.000 Euro mehr ausgegeben werden. Ein Betrag, der durchaus im Börserl zwickt.

Da Österreichs Autofahrer aufgrund der hierzulande kernigen "motorbezogenen Versicherungssteuer" traditionell schwächere Varianten bevorzugen, könnte beim Stärkeren mehr Rabatt herausschauen. Diebezüglich lohnt es sich, beim Händler auf den Busch zu klopfen.

Der Verbrauchsunterschied hält sich in engen Grenzen. Die ECE-Norm spricht von 5,8 statt 5,6 Litern, im richtigen (Test-)Leben war es etwas mehr, nämlich 6,9 statt 6,3 Liter. Vermutlich, weil der testende Gasfuß unbewusst schwerer wird, wenn vom Motor mehr Feedback kommt.

Preislich kommt der von uns getestete Nissan Qashqai 1.6 DIG-T als "Tekna" mit allen Schikanen auf 31.785 Euro. Die günstigste Variante der 163-PS-Motorisierung heißt "Acenta" und kostet 26.821 Euro. Automatik-Option gibt es für diese Motorisierung ebenso keine wie Allradantrieb.

Wer letzteren als obligatorisch für ein SUV betrachtet, muss zum 130-PS-Diesel (1.6 dCi ALL MODE 4x4i) greifen. Der kostet als "Tekna" 34.972 Euro und bildet damit die preisliche Speerspitze des Qashqai-Programms.

Plus
+ deutlich mehr Kraftreserven gegenüber der 116-PS-Variante
+ geräuscharmer Antrieb
+ kaum Mehrverbrauch
+ gutes Raumangebot

Minus
- 47 Mehr-PS kosten gut 2.000 Euro

Resümee:
Der 163 PS starke Nissan Qashqai ist deutlich agiler als der bisher einzige Benziner mit 116 PS. Der Mehrverbrauch ist nicht der Rede wert, allerdings müssen einem die Pferdchen einen 2.000-Euro-Aufpreis wert sein.

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