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Infiniti tritt als elegante Nissan-Tochter auf. Ob das erste Modell der Kompakt-Klasse dem Premium-Anspruch gerecht wird, klären wir im Test.

Text und Fotos: Johannes Toth

Gleich vorweg: Ja, der Einstieg in die Premium-Kompaktklasse ist der jungen Marke durchaus gelungen. Erst 1989 gegründet, sind die Nobel-Hobel der in Hongkong ansässigen Nissan-Tochter bei uns in Österreich noch weitgehend exotisch.

Anfangs nur für die Märkte in USA, Russland und China produziert, bietet Infiniti seine eleganten Autos seit 2008 auch in Europa an. Mit dem Q30 will man nun auch am alten Kontinent endgültig Fuß fassen und im Segment der Kompaktklasse durchstarten.

Der Wagen wird dementsprechend im britischen Sunderland produziert. Auch beim Grundkonzept des Autos will man sichtlich nichts falsch machen, deshalb kooperiert Renault-Nissan bei bestimmten Modellen - wie auch dem Q30 - mit Mercedes-Benz.

Auf Basis der stuttgarter A- bzw GLA-Klasse wurde ein neues Modell konzipiert. Am Exterieur sind die Wurzeln nicht zu erkennen. Hier hat das Infiniti Design-Team eine sehr dynamische und eigenständige Formensprache gefunden, die aus jedem Sichtwinkel spannend bleibt. Für die scharf gezeichneten Kurven an den Türen musten die Techniker sogar eigens ein neues 3D-Fertigungsverfahren entwickeln, um sie realisieren zu können.

Im Interieur hingegen finden Auskenner schon einige Mercedes-Versatzteile – was jetzt aber keineswegs als Nachteil zu verstehen ist. So wurden zum Beispiel die türseitigen Bedienelemente für Fensterheber und elektrische Sitzverstellung 1:1 von Mercedes übernommen. Irritierend ist bloß, daß der Kopfstützenknopf funktionslos fix montiert ist, weil die Kopfstützen eben doch händisch einzustellen sind.

Beim mittigen Display ist Infiniti jedoch eigene Wege gegangen. Hier findet sich ein Touchscreen, der auch über einen Controller in der Mittelkonsole anzusteuern ist.

Und das ist gut so, weil die Tatsch-Screens im bewegten Auto nicht immer exakt mit dem ausgestreckten Finger anzusteuern sind. Dadurch wird oft mehr Aufmerksamkeit vom Verkehr abgezogen, als einem lieb ist.

In der Menüführung erkennen wir die Verwandschaft zu Nissan. So werden wir freundlicherweise vor fixen Radarkästen gewarnt. Den Umgang mit dem Navigationsgerät erleben wir, sagen wir mal, ambivalent. Hervorzuheben ist das verzögerungsfreie Hin- und Herscrollen sowie Zoomen auf der Kartenebene in Echtzeit.

Anderes ist gewöhnungsbedürftig. Wenn die freundliche Dame auf lautlos gestellt ist, kommen die Abbiege-Hinweise am Screen oft einen Hauch zu spät: „Ups, das war jetzt unsere Ausfahrt?“ Es ist aber wie im echten Leben: Wenn sie zum Schweigen gezwungen wurde, ist es sehr schwer, sie wieder zum Reden zu bringen.

Die Innenausstattung ist schon in der Basisversion recht ansehnlich. In unserer "Premium Tech Gallery White"-Verison wird es rein optisch noch mehr premium. Sowohl Sitze als auch Seitenverkleidungen und Teile des Armaturenbretts sind mit weißem Nappaleder überzogen und mit grauen Applikationen und roten Nähten akzentuiert. Sieht echt Hammer aus, wir wollen uns das aber besser nicht nach 50.000 km im echten Leben vorstellen.

Sehr bequem auch das schlüssellose Zugangssystem. Der Wagen öffnet die Zentralverriegelung, sobald wir mit Schlüssel in der Tasche den Türgriff berühren. Nicht verständlich allerdings, warum wir zum Starten dann keinen Startknopf vorfinden, sondern wieder in der Tasche nach dem Schlüssel fingern müssen, um ihn ins Armaturenbrett zu stecken und zu drehen.

Wie sich der Infiniti fährt und ob die Fahrleistungen mit dem knackigen Design mithalten können, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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