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Kann's der Kona?

Für den Konkurrenzkampf der kleinen SUV um 4,20 Meter hat der Hyundai Kona beste Voraussetzungen. Test des 120-PS-Benziners mit Frontantrieb.

Georg Koman

Wer behauptet, Koreaner seien bierernst und verbrächten in jungen Jahren den ganzen Tag mit Lernen, um dann im fortgeschrittenen Alter den ganzen Tag zu arbeiten, der hat Hyundais neues City-SUV Kona noch nicht gesehen.

Der ist frisch & fröhlich designt (wenn auch von Peter Schreyer, der nicht aus Seoul, sondern aus Bad Reichenhall – also beinahe aus Österreich – stammt) und selbstverständlich auch mit eigener Dachlackierung und verschiedenen bunten Interieurs erhältlich.

Dazu zeigt er ein ungewöhnliches, aber sympathisches Gesicht. Vom typischen Kaskadengrill über die wie Augenbrauen über den Hauptscheinwerfern liegenden Tagfahrlichter, die fast komplett rundum reichende, robust wirkende Kunststoffbeplankung bis zum auf Wunsch schwarz oder grau gefärbten Dach: Der Neue ist vor allem in Verbindung mit schicken Lackierungen, die sich auch im Inneren wiederfinden, ein echter Hingucker, ein Gesicht in der Menge.

Robust steht er auf seinen - in der Topausstattung "Level 6" - 18 Zoll großen Rädern, dafür sorgt die angesichts der Gesamtlänge von 4,17 Metern solide Breite von 1,80 Metern. Mit seinem Radstand von 2,60 Metern holt der Kona das maximal Mögliche aus dem zu Verfügung stehenden Raum heraus. Vorne sitzt man sehr bequem, im Fond müssen nur Großgewachsene ein wenig den Kopf einziehen.

Der Kofferraum ist gut nutzbar und bringt es auf ein Volumen von 361 bis 1.143 Liter. Die Rücksitzlehnen lassen sich 60:40 umklappen, danach kann man sich an einer ebenen Fläche erfreuen, die Ladekante ist relativ niedrig. Die Materialien im Innenraum passen gut zum frischen Charakter des Kona, vor allem in den höheren Versionen mit geschickt gesetzten Farbtupfern etwa an den Nähten der Sitze, dem Start-Knopf oder den Blenden der Lüftungsdüsen.

Erstmals bietet Hyundai auch ein Head-up-Display an - ebenfalls Serie in der Topausstattung. Der Touchscreen ist je nach Ausstattungsvariante bis zu acht Zoll groß, das Lenkrad ebenso heizbar wie die Vordersitze, die auch noch durch eine Ventilations-Funktion für eine kühle Rückseite sorgen können.

Sechs Airbags sind schon in der Basis namens "Level 2" drin (Level 1 gibt es interessanterweise nicht), dazu der Spurhalte- und der Aufmerksamkeits-Assistent, die Bergabfahrhilfe oder der dazu passende Assistent. In den vier weiteren Levels wird die Ausstattung immer üppiger und luxuriöser, ganz oben gehören auch noch Totwinkel-Assistent, Querverkehrswarner, Teillederpolsterung und "Krell"-Premiumsound mit zum Paket.

Die Benzin-Motorenpalette des Hyundai Kona umfasst einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 120 PS, Sechsgangschaltung und Frontantrieb, einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit 177 PS, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb. Dieselseitig gibt es einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit wahlweise 115 oder 136 PS. Der Schwächere ist analog zum kleinen Benziner ausschließlich mit Sechsgangschatung und Vorderradantrieb erhältlich, beim Stärkeren ist die Automatik obligatorisch, zwischen 2WD und 4WD kann man aber wählen.

Zum Test bitten wir die meistverkaufte Motorisierung, nämlich den Einliter-Benziner. Der zeigt sich mit seinen 120 PS quirlig, spritzig und leichtfüßig, lässt sich vom Turbolader schon bei vergleichsweise niedrigen Drehzahlen ordentlich Kraft einblasen und fällt akustisch nur beim forcierten Hochdrehen etwas aus dem Rahmen.

Mit rund sechs Litern Verbrauch je 100 Kilometer muss man bei etwas flotterer Fahrweise rechnen, der Normwert liegt bei 5,2 Litern. Der kleine Motor schafft es in 12,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, was sich subjektiv allerdings deutlich spritziger anfühlt.

Das Fahrverhalten des Hyundai Kona ist straff, das bringt agiles Einlenken und vermittelt viel Fahrspaß - auch bei forciertem Kurvenfahren. Komfort-Freaks mag die Federung allerdings etwas stoßig vorkommen.

Wie üblich ist der Einstiegspreis bei Hyundai knapp kalkuliert: Ab 19.990 Euro ist man für den schon recht anständig ausgestatteten "Level 2" mit 120 PS dabei. Die getestete Topausstattung "Level 6" mit unter anderem Navi, Voll-LED-Scheinwerfern, Headup-Display und zahlreichen Assistenzsystemen ist um 29.490 Euro erhältlich. Fünf Jahre Garantie gibt es Hyundai-typisch in jedem Fall obendrauf.

Plus
+ kompakt, fesch, und dennoch praktisch
+ agiles Fahrverhalten
+ bescheidener Verbrauch bei annehmbaren Fahrleistungen
+ überkomplette Topausstattung
+ sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ fünf Jahre Fahrzeuggarantie

Minus
- sehr straffe Federung
- Motor bei hohen Drehzahlen etwas unkultiviert

Resümee
Der Hyundai Kona ist ein gelungener Beitrag zur jungen Klasse der City-SUV. Er sieht gut aus, ist farblich und ausstattungsmäßig umfassend individualisierbar, seine praktischen Qualitäten sind herzeigbar. Mit dem Einliter-Benziner kommt man flott durchs Leben, die straffe Federung ist eher ein Fall für Fahrspaß-Freunde als für Komfort-Freaks.

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