
Rückruf-Update | 02.02.2010
Auch Besitzer von "Gebrauchten" werden informiert
Fahrzeuge der Marken Toyota, Peugeot und Citroen sind betroffen – nicht nur die Erstbesitzer von Neuwagen werden angeschrieben.
ARBÖ; Foto: Peugeot
Über die Rückholaktionen - wie jetzt von Toyota, Peugeot/Citroen - werden nicht nur die Erstbesitzer von Neuwagen informiert, sondern auch die Halter von betroffenen Fahrzeugen, die diese "gebraucht" gekauft haben.
"Auch wer sein Fahrzeug gebraucht gekauft hat - entweder von Händlern oder von Privaten - wird vom Verband der Versicherungen angeschrieben", präzisiert Mag. Gerald Kumnig, Leiter des ARBÖ-Rechtsreferats. Da es sich bei den zurückgerufenen Fahrzeugen auch um Autos aus dem Jahr 2005 handelt, ist es wahrscheinlich, dass einige Autos inzwischen weiterverkauft wurden.
Auf Kosten des Herstellers
Es können aber Tage und Wochen vergehen, bis die einzelnen Besitzer der betroffenen Fahrzeuge angeschrieben und zum Besuch der Werkstatt aufgefordert werden, bei dem der aufgetretene Mangel bereinigt wird - auf Kosten des Herstellers und nicht der Verbraucher.
Im Klartext: das Problem mit klemmenden Gaspedalen wird auf Kosten von Toyota korrigiert. Mag. Kumnig: "Wichtig für die Betroffenen zu wissen: Man muss die zugestellten Rückrufbriefe auch öffnen und die Aufforderung, in die Werkstatt zu kommen, auch befolgen. Sonst kann man im Falle eines Folgeschadens einen Teil seiner Schadenersatzansprüche verlieren", warnt der ARBÖ-Verkehrsjurist.
Für den Ernstfall
Bis zur Fahrt in die Werkstätte gilt als wichtigste Regel: Sollte das Gaspedal klemmen - sich das Auto also nicht verlangsamen, obwohl der Fuß vom Gaspedal weggenommen wurde - bremsen und das Auto durch Auskuppeln in den Leergang bringen (bei Gang-Schaltung) oder auf "N" umschalten (bei Automatik). Anschließend an den Fahrbahnrand fahren und das Auto zum Stillstand bringen. Bisher ist aus Österreich noch kein einziger Fall bekannt geworden, in dem es bei den jetzt zurückgerufenen Autos zu einem derartigen Problem kam.
Aufgrund der neuesten Informationen des Lieferwerkes hat Toyota Frey Austria Ges.m.b.H eine Hotline eingerichtet, unter der Kunden Details zur derzeitigen Rückrufaktion erfahren können. Unter der Wiener Telefonnummer 01/61004-888 stehen wochentags von 08.00h-18.00h Fachleute zur Beantwortung allfälliger Anfragen zur Verfügung.
Folgende Toyota-Modelle in den genannten Produktionszeiträumen könnten laut Toyota Frey betroffen sein:
* AYGO (Februar 2005 - August 2009)
* iQ (November 2008 - November 2009)
* Yaris (November 2005 - September 2009)
* Auris (Oktober 2006 - 5. Januar 2010)
* Corolla (Oktober 2006 - Dezember 2009)
* Verso (Februar 2009 - 5. Januar 2010)
* Avensis (November 2008 - Dezember 2009)
Bei Peugeot/Citroen sind laut PSA Peugeot Citroen folgende Modelle betroffen:
* Peugeot 107
* Citroen C1
Schlagend ist in diesem Fall das Produktsicherheitsgesetz, das Hersteller und Importeure dazu verpflichtet, nur sichere Produkte in den Verkehr zu bringen. Falls aber Mängel auftauchen, müssen Hersteller und Importeure "geeignete und angemessene Maßnahmen zur Gefahrenerkennung und Gefahrenvermeidung" treffen, also Rückrufaktionen durchführen.