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Gebrauchtwagen teuer wie nie
manfredrichter / pixabay

Durchschnittspreis 4.000 Euro höher als im Vorjahr

Wie eine Auswertung von Autoscout24 ergeben hat, befinden sich die Preise für Gebrauchtwagen aktuell mit durchschnittlich 24.488 auf einem neuen Allzeithoch. Kompakte und zwischen fünf und zwanzig Jahre alte Fahrzeuge legen besonders stark zu. Der Grund ist naheliegend: der Chipmangel und die damit einhergehende, schlechte Verfügbarkeit von Neuwagen.

„Auch wenn die Preise für Gebrauchtwagen im Herbst regelmäßig ansteigen – allein mit saisonalen Effekten lässt sich die aktuelle Entwicklung nicht erklären“, sagt André Eckert, Country-Manager bei AutoScout24 in Österreich. „Neuwägen können aufgrund des Chipmangels nicht geliefert werden und aufgeschobene Käufe stehen an und fegen den Gebrauchtwagenmarkt teilweise leer. Die Verknappung von Neuwagen treibt damit auch die Nachfrage nach Gebrauchten in die Höhe.“

Ein Trend, der freilich nicht erst seit gestern seine Spuren am Markt hinterlässt. Schon seit Jahresbeginn entwickeln sich die Gebrauchtwagenpreise ständig und stetig nach oben. Nun haben sie im Vergleich zum September erneut um 500 Euro zugelegt und damit einen neuen Rekordwert erreicht. Mit 24.488 Euro sind Gebrauchte aktuell im Schnitt satte 4.000 Euro teurer als noch vor einem Jahr.

Ein Blick auf die Fahrzeugklassen: Kompakte legen um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 19.128 Euro zu, obere Mittelklasseautos verteuern sich um 2 Prozent auf 27.351 Euro. Auch Geländewagen und SUVs (Durchschnittspreis: 31.630 Euro) sowie Mittelklassewagen (23.124 Euro) verteuern sich im Vormonatsvergleich um bis zu 1,5 Prozent. Sportwagen (63.593 Euro) verzeichnen ebenso einen markanten Preisanstieg. Einzig Vans und Kleinbusse verbilligen sich minimal um 0,1 Prozent auf 21.239 Euro.

Beim Blick auf den Markt segmentiert nach Alter ist im Bereich der zwischen zehn und zwanzig Jahre alten Fahrzeuge der Preisanstieg mit fünf Prozent am höchsten. Sie liegen nun bei durchschnittlich 8.693. Dicht dahinter folgt mit 17.971 Euro und somit einem Anstieg von rund vier Prozent das Segment der zwischen fünf und zehn Jahre jungen Gebrauchten.

Eine weitere, unangenehme Erscheinung der aktuellen Marktsituation: Nicht nur werden Gebrauchte immer teurer, sie werden auch weniger. Da der "Nachschub" aus den Werken ausbleibt, wird der Markt quasi zusehends leer gekauft. Am stärksten bricht das Angebot mit minus 7,3 Prozent bei Kleinwagen und mit minus 4,3 Prozent Fahrzeugen der Kompaktklasse ein. Mit einem Minus von 3,4 Prozent sind zudem weniger SUVs/Geländewagen auf dem Markt zu finden. Lediglich die obere Mittelklasse macht eine Ausnahme und legt beim Angebot um rund 1,4 Prozent zu. „Wer zu Hause einen Kleinwagen stehen hat und nicht unbedingt benötigt, kann jetzt sein Auto besonders gewinnbringend verkaufen“, kommentiert André Eckert.

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