
Tesla Model S mit V8-Motor | 22.02.2021
Camaro-Power für das Model S
Wie man in bestehende Fahrzeugplattformen, die ursprünglich für konventionelle Antriebe gedacht waren, möglichst effizient einen E-Antrieb unterbringt hat in den letzten Jahren bereits viele Ingenieurs-Köpfe zum Rauchen gebracht. Genau das Gegenteil versuchen nun die Bastler von Rich Rebuilds.
Johannes Posch
Tuning und Fahrzeug-Individualisierung ganz prinzipiell muss nicht immer Sinn machen. Immerhin geht es vorwiegend ums "anders sein"; vielleicht auch darum ein Statement zu setzen. Und wie ich spätestens aus diversen Facebook-Kommentaren weiß, wünschen sich viele in dieser Hinsicht wohl nichts mehr als in aktuelle Elektro-Autos einen möglichst unsauberen Verbrennungs-Motor einzubauen, weil ihnen das in irgendeiner Form Genugtuung verschaffen würde ... und weil's einfach lustig ist. Sehe ich zumindest so.
Nun: Wir alle können aufatmen, denn "jemand" tut das tatsächlich. Die Crew des erfolgreichen und überaus unterhaltsamen YouTube-Channels Rich Rebuilds hat nach diversen Projekten, in denen etwa ein Tesla Cyber-Bike gebaut, ein Model S restauriert oder ein Sherp durchs Gelände gejagt wurde, nun ein neues Projekt ins Leben gerufen: Es gilt einen guten, alten V8 aus einem Chevrolet Camaro in ein Model S einzubauen.
Freilich ist die Sache aber genauso knifflig, wie es sich anhört. Denn ebenso, wie die eingangs erwähnten Ingenieure Probleme dabei haben in ein Verbrenner-Auto sinnvoll Akkus und E-Motoren unterzubringen, stießen die Jungs und das Mädel der Rich Rebuilds-Crew auf diverse Hindernisse beim Versuch einen V8 in ein rein elektrisches Model S zu quetschen. Immerhin fehlen hier so entscheidende Dinge wie ein Kardan-Tunnel. Das bedeutet gleichermaßen, dass der Motor zwar unter die Haube passen mag, das Getriebe aber logischerweise nicht mehr. Außerdem konnte Tesla ob der kompakten E-Motoren die Lenkung auf eine Art und Weise realisieren, die nie im Leben mit einem konventionellen Motor zusammenpasst - auch die musste also im Grunde neu gemacht werden. Und dann ist da natürlich noch das Thema mit der Elektronik... Ihr seht - es gibt viel zu tun.
Aber zumindest für den Moment noch lassen sich die Bastler nicht entmutigen. Wie sind gespannt, wie es mit dem Projekt weitergeht ...