Jaguar X Type 2,0 V6 - schon gefahren | 22.03.2002
Raubkatze
Wie er sich fährt? Naja, bitte nicht weitersagen: Bei der ersten Stopptafel haben wir den Jaguar gleich einmal abgewürgt. Das Ambiente des Innenraums verleitete uns zur Annahme, dass da selbstverständlich automatisch geschaltet wird, so nobel umschmeichelte uns das hellbeige Leder ...
In den sechs V-förmig angeordneten Zylinder mit 2.099 cm³ Hubraum finden 156 Pferde Auslauf, die den X-Type natürlich nicht wie eine Rakete beschleunigen. Freilich gehört die Raubkatze aber auch zu den natürlichen Feinden der fliegenden Insekten: Entsprechende Straßen, z.B. Autobahnen in Deutschland oder garantiert unüberwachte Strecken anderswo vorausgesetzt, schafft der Wagen schon 210 km/h.
Die Stärke des Wagens ist aber nicht die rasante Beschleunigung zwischen zwei Kreuzungen, sondern gemütliches Reisen. Der elastische Motor, der auch in hohen Gängen ohne Murren beschleunigt, gemütlich, aber stetig. Wer es eiliger hat, kann ja zu größeren Hubräumen greifen, die auch mehr Leistung und Drehmoment bieten.
Ein Fahrwerk ohne Fehl und Tadel hilft dem fleißigen Beifahrer, Geschriebenes auch am Tag danach noch entziffern zu können – keine Kunst, wissen die Kenner, Bruder Mondeo liefert eine sehr ordentliche Basis, die noch ein wenig verfeinert wurde.
Daher hat die beste Beifahrerin von allen gleich ihr mobiles Büro ausgepackt und fleißig gearbeitet. Das geht vorne auch ohne Schwierigkeiten, hinten wird es für Größere eng um den Kopf. Chauffeurlimousine ist der X-Type keine, wenn er auch wie ein kleiner XJ aussieht. Ein kleiner halt, wenn man das bei 4,67 m noch sagen darf.