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Spaß- und Sparmeister

Mit dem Plug-in-Hybriden C 350 e bietet Mercedes nun auch ein Modell mit Ladeanschluss in der Mittelklasse an. Sparsam: ja. Billig: nein.

Michael Specht/mid

Mercedes macht ernst mit dem Spritsparen. Nicht weniger als zehn Plug-in-Modelle will man bis 2017 auf die Straße bringen. Nach der S-Klasse folgt nun die C-Klasse.

Die Stuttgarter sind damit der erste deutsche Hersteller, der diese Technik in der Mittelklasse anbietet. Günstig ist der Spaß allerdings nicht. Der C 350 e kostet in Österreich als Limousine 52.040 Euro (Deutschland 50.962 Euro), als Kombi 53.590 Euro.

Bis zu 31 Kilometer lassen sich nahezu lautlos und lokal emissionsfrei zurücklegen. Erst dann schaltet sich sanft der Vierzylinder zu.

E-Maschine, Automatikgetriebe und Verbrennungsmotor verrichten ihre Arbeit so geschmeidig, dass der Fahrer oft genug auf den Drehzahlmesser schauen muss, um überhaupt zu wissen: Welcher Motor läuft hier gerade?

Die Basis im C 350 e bildet der 211 PS starke Zweiliter-Benziner aus dem C 250. Hinzu kommt die E-Maschine mit 82 PS. Sie sitzt ringförmig zwischen Motor und Getriebe. Zusammen erreichen beide Motoren eine sogenannte Systemleistung von 279 PS und ein mehr als bulliges Drehmoment von 600 Newtonmetern. Das ist das Niveau eines Dreiliter-Sechszylinder-Diesels.

Seinen Strom bezieht der E-Motor aus einem wassergekühlten und 100 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Akku. Er steckt unter dem Kofferraumboden und schränkt das Ladevolumen nur geringfügig ein. Zählt man alle Teile für den Plug-in-Antrieb zusammen, bringt der C 350 e gut 230 Kilogramm mehr auf die Waage.

Immerhin liegt dadurch die Achslastverteilung jetzt vorne zu hinten bei 48:52 Prozent. Serienmäßig ist der C 350 e zudem mit einer Luftfederung ausgestattet und bietet insgesamt fünf unterschiedliche Fahrprogramme. Sie reichen von öko bis dynamisch.

Im Modus Sport+ unterstützt der E-Motor den Verbrenner beim Beschleunigen nach Kräften (Boost-Effekt) und lässt den C 350 e in nur 5,9 Sekunden von null auf 100 km/h sprinten. Viel wichtiger jedoch ist die Elastizität aus niedrigen Drehzahlen heraus. Hier legt das Mittelklasse-Modell eine Souveränität an den Tag, bei der nur noch großvolumige Limousinen mithalten können.

Nicht die leiseste Chance aber haben diese, geht es um den Verbrauch. Nach der wenig praxisnahen EU-Messung (NEFZ) soll die C-Klasse auf 2,1 Liter pro 100 Kilometer kommen, weil dabei mit voller Batterie gemessen wird. Doch auch mit leerer Batterie genehmigt sich der C 350 e nur 4,9 Liter.

Zur guten Effizienz trägt auch die Rekuperation bei. So nennen Fachleute die Energierückgewinnung in Schubbetrieb und beim Bremsen. Betätigt man das Pedal nur leicht, bremst zunächst nur die E-Maschine das Auto ab und dient dabei gleichzeitig als Generator. Erst bei stärkerem Tritt packen die Klötze an den Bremsscheiben zu. Die Überlagerung ist nicht zu spüren.

Erkennt das Navigationssystem, dass sich auf der Zielführung Orte mit Einfahrbeschränkung für "normale" Autos befinden - was in einigen Jahren durchaus Realität werden kann -, regelt der Bordrechner den Stromverbrauch so, dass stets genügend Kapazität in der Batterie bleibt, um die Umweltzonen abgasfrei zu passieren.

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