Grundsteinlegung für neue Ford Zentrale | 21.09.2005
1907:
Der erste Ford wurde in Österreich verkauft, als ein Wiener Autohändler einige Ford „Modell N“ direkt aus Detroit importierte.1920 – 1939:
Die Anfänge der Ford-Organisiation reichen bis zum Jahr 1920 zurück, als Fahrzeuge aus den USA per Schiff über Triest nach Österreich importiert wurden. Durch die Schwierigkeiten, die sich aus den Einfuhrrestriktionen in der ersten Republik ergaben, war der Import von Ford Fahrzeugen nach Österreich sehr beschränkt. Erster Händler in Österreich war 1923 das Autohaus Köllensperger in Innsbruck.1939 – 1945:
Durch die Kriegsereignisse von 1939 bis 1945 war der Fahrzeug- import komplett unterbrochen. Das Areal Fürbergstraße in Salzburg wurde für die deutsche Kriegsmaterialproduktion verwendet.1945 – Mai 1946:
Das Areal Fürbergstraße wird von den Amerikanern beschlagnahmt und für eigene Zwecke verwendet. Das Areal Fürbergstraße 51 lag an der damaligen Bundesstraße 1, außerhalb der Stadt Salzburg. Das Areal hatte den nähesten Gleisanschluss zur Stadtmitte, war direkt an der Westbahn gelegen und hatte somit strategische Bedeutung während des Krieges.1945:
Am 19. März 1945 wurde in Wien die „Ford Motor Handels- und Werkstätten Ges.m.b.H.“ gegründet (Direktor Hans Stock), die sich hauptsächlich mit der Reparatur von Fahrzeugen beschäftigte.1946:
1946 erfolgte die Übersiedlung der Firma nach Salzburg (Fürbergstraße), in die damals amerikanisch besetzte Zone Österreichs. Trotz großer Schwierigkeiten konnten in den ersten Jahren englische Traktoren und amerikanische Personenwagen für Angehörige der amerikanischen Besatzungsmacht importiert werden. Im Rahmen von Koppelungs- und Kompensationsgeschäften gelangten auch einige Ford Fahrzeuge aus England und Deutschland an österreichische Kunden. Einer der prominenten Kunden, der Schauspieler Willy Forst, übernahm seinen Lincoln direkt in der Fürbergstraße.1950:
Generaldirektor Erhard Vitger übernimmt die Leitung der „Ford Motor Handels- und Werkstätten Ges.m.b.H.“1951:
Die Firma Hinteregger beginnt in Salzburg Fürbergstraße als Ford-Importeur für Ostösterreich und Wien. Ford Fahrzeuge werden in geringer Zahl importiert, hauptsächlich werden Reparaturen aller Art für alle Fahrzeugmarken durchgeführt. Die Reparaturmöglichkeiten sind von der Ersatzteilverfügbarkeit abhängig, die Verwendung von Aktteilen ist die gängige Lösung. Im Westen erfolgt der Fahrzeugimport für Ford-Produkte über die Gebrüder Köllensperger in Innsbruck. Die Firma Reisinger in Graz versorgt den Süden Österreichs.1953:
Verkauf der Liegenschaft Fürbergstraße 51 von Fam. Janisch an Ködel/Bader.1954:
Erst die Liberalisierung nach dem 1. Jänner 1954 öffnete den Ford Fahrzeugen das Tor nach Österreich. Es kam zu einem schnellen Ausbau der Händler- und Werkstättenorganisation. In dieser Zeit erfolgten die Importe durch die Händler direkt, während die Ford Gesellschaft nur eine koordinierende und unterstützende Funktion ausübte.1954 wurde auch die Ford-Importgesellschaft gegründet (ca. 20 Händler) in Salzburg in der Alpenstraße. Alle Fahrzeuge werden nun per Bahn angeliefert, am Hauptbahnhof Lastenstraße entladen und per eigene Achse in das Betriebsgelände überstellt und unverzollt auf Lager genommen. Der Weitertransport zum Händler erfolgt nach Einzelverzollung, erst durch die Firma Intercont, später durch Lagermax auf eigener Achse.
Es gibt auch im Winter nur Sommerreifen. Die ersten Kühlerfrostschutzmittel bei Autos werden verwendet. Jedes Fahrzeug hatte eine 1kg Dose Originallack und eine kleine Dose für Ausbesserungsarbeiten mitgeliefert bekommen. Auch ein Bordwerkzeug war bei jedem Fahrzeug dabei. Die Lagerung der Fahrzeuge erfolgte mit eingeklemmter Batterie und entlasteter Kupplung mittels Spreizholz – je nach Fahrzeugtyp. Es werden im Durchschnitt 100-180 Fahrzeuge gelagert, die Tagesauslieferungen betragen ca. 5-8 Fahrzeuge.
1955:
Ende der Händlerimportgesellschaft und Beginn der Ford Motor Company in Salzburg in der Fürbergstraße. Die Ford Motor Company führte als erstes Unternehmen in Österreich die 40 Stunden Woche ein. (Die damals gängige Arbeitszeit betrug 48 Wochenstunden) Die ersten technischen Schulungen der Händler werden in Wien gestartet.1956:
Der erste Kundendienst-Kombiwagen mit Testgeräten und Spezialwerkzeug unterstützt die Fordhändler. Es werden sowohl englische als auch deutsche Kundendienstlehrer für die ersten Mechanikerschulungen in der Fürbergstraße und bei großen Händlerbetrieben eingesetzt.Ab 1956 erfolgt die Anlieferung der Neufahrzeuge per Bahn in die Fürbergstraße. Es entsteht ein Zentrallager mit anfangs 400 Einheiten. Der Versand an die Händler erfolgt nun per Bahn über die Zollfreizonen Wien, Linz oder Graz. In dringenden Fällen kommt ein Übersteller zum Einsatz. Die Verzollung erfolgt täglich in der Fürbergstraße.